Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

410006 SE Erfahrung als wissenschaftliche Kategorie: eine Methodenwerkstatt zur Selbstzeugnisforschung (2025S)

(Neuzeit)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Das Seminar findet zunächst wöchentlich statt, und zwar am 6., 13., 20. und 27. März sowie am 3. April, jeweils von 16 bis 18 Uhr. Danach folgen Mitte Mai individuelle Einzelbesprechungen und an einem Freitag im Juni (am 6., 13. oder 27. Juni) von 12 bis 20 Uhr eine Blockveranstaltung.

Die erste Einheit am 06.03.2025 findet in folgendem Raum statt: Benutzer*innenraum der Sammlung Frauennachlässe, Institut für Geschichte, Universitätsring 1, Stiege 8, Hochparterre (HP)

Diese LV ist nur für Studierende mit einer der LV-Beschreibung entsprechenden Qualifikation geeignet. Bitte klären Sie eine Teilnahmemöglichkeit im Zweifelsfall bei der ersten Einheit mit der*dem LV-Leiter*in ab. Bachelorstudierende sind nicht zugelassen und werden ggf. abgemeldet.

  • Donnerstag 06.03. 16:45 - 18:15 Ort in u:find Details
  • Donnerstag 13.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Donnerstag 20.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Donnerstag 27.03. 16:45 - 18:10 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Donnerstag 03.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Freitag 06.06. 11:30 - 20:00 Seminarraum 12, Kolingasse 14-16, OG01
  • Freitag 13.06. 11:30 - 20:00 Seminarraum 12, Kolingasse 14-16, OG01
  • Freitag 27.06. 11:30 - 20:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In diesem Seminar werden – in einer Art „Werkstatt“ – fundierte Kenntnisse zur Recherche und Auswertung von Selbstzeugnissen vermittelt. Es soll dazu anregen, solche Quellen in die eigene Forschungsarbeit einzubeziehen: Wie und wo können Selbstzeugnisse recherchiert werden, was für (Teil-)Archive oder Sammlungen kommen dafür vor allem in Frage? Für welche Fragestellungen können Korrespondenzen unterschiedlicher Art oder Tagebücher, Memoiren, Autobiografien, Aussagen vor Gericht etc. sinnvoll herangezogen werden? Wo liegen hierbei Grenzen möglicher Erkenntnisse? Wie verhält es sich mit der viel diskutierten Kategorie ‚Erfahrung‘, wie mit der vermeintlichen ‚Authentizität‘ von Selbstzeugnissen? Welche methodischen Verfahren zur Auswertung von Selbstzeugnissen bieten sich an?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent, daher kontinuierliche Beteiligung erforderlich.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Zum einen ist in den ersten Einheiten des Seminars eine aktive Beteiligung an den Sitzungen sowie die vorbereitende Lektüre von zu lesender Fachliteratur (v. a. Grundlagentexte) zum Rahmenthema notwendig, die Sie auch in den Kontext Ihrer eigenen Forschung stellen. (Eine kurze schriftliche Vorbereitung wird empfohlen.) Zum anderen wird eine Präsentation der entstehenden Dissertation bzw. eines Kapitels daraus bei der Blockveranstaltung verlangt, und im Anschluss daran eine schriftliche Arbeit (8 bis 10 Seiten), beides unter Einbezug von Selbstzeugnissen bzw. einer Reflexion, unter welchen Fragestellungen solche einbezogen und analysiert werden könnten.

Prüfungsstoff

Literatur

Auswahl:

Volker Depkat: 1.8 History, in: Martina Wagner-Egelhaaf (Hg.): Handbook of Autobiography/Autofiction. Volume 1: Theory and Concepts. Berlin/New York 2019, S. 73–81.

Volker Depkat: 2.8 Ego-Documents, in: Martina Wagner-Egelhaaf (Hg.): Handbook of Autobiography/Autofiction. Volume 1: Theory and Concepts. Berlin/New York 2019, S. 262–267.

Li Gerhalter: „Einmal ein ganz ordentliches Tagebuch“? Formen, Inhalte und Materialitäten diaristischer Aufzeichnungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in: Janosch Steuwer und Rüdiger Graf (Hg.): Selbstreflexionen und Weltdeutungen. Tagebücher in der Geschichte und der Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts, Göttingen 2015, S. 64–85.

Li Gerhalter: Tagebücher als Quellen. Forschungsfelder und Sammlungen seit 1800 (Reihe "L‘Homme Schriften", Band 27), Göttingen 2021.

Li Gerhalter und Christa Hämmerle (Hg.): Krieg – Politik – Schreiben. Tagebücher von Frauen (1918–1950), Wien/Köln/Weimar 2015.

Christa Hämmerle: „Ganze Männer“? Gesellschaft, Geschlecht und Allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn (1868-1914) (Reihe "Krieg und Konflikt", Band 14), Frankfurt a. M. 2022

Christa Hämmerle: Diaries, in: Miriam Dobson und Benjamin Ziemann (Hg.): Reading Primary Sources. The Interpretation of Texts from Nineteenth and Twentieth Century History (2nd edition), London/New York: Routledge 2020, S. 160–180.

Levke Harders: Historische Biografieforschung. Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 31.10.2020. Open Access: https://docupedia.de/zg/Harders_historische_Biografieforschung_v1_de_2020

Lisa Kirchner: Schreiben und Schweigen über Gewalt im Zweiten Weltkrieg, auf: fernetzt. Der Blog, 15. Januar 2022. Open Access: https://fernetzt.univie.ac.at/20220115/

Lisa Kirchner: „Hätte nur jede Nation so ein diszipliniertes Heer…“ Geschlechterbeziehungen und sexuelle Gewalt in autobiografischen Aufzeichnungen des Ersten Weltkrieges (Österreich-Ungarn), in: L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft (Z.F.G.) 35/2024/2, S. 85–101.

Elissa Mailänder: „Schreiben in alle Windrichtungen und warten auf Post“. Zur materiellen Hermeneutik von Briefen und Fotografien als Erinnerungsobjekte der RAD-Generation (1939–2022), in: L’Homme. Z.F.G. 33/2022/1, S. 83–106.

Michael Maurer: Selbstzeugnisse in kulturhistorischer Perspektive. Briefe, Tagebücher, Autobiographien, in: Berg Matthias und Helmut Neuhaus (Hg.): Briefkultur(en) in der deutschen Geschichtswissenschaft zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert, Göttingen 2020, S. 37–57.

Peter Moser: Mina Hofstetter. Eine ökofeministische Pionierin des biologischen Landbaus. Texte und Korrespondenz, München 2024.

Ursula A. Schneider und Annette Steinsiek: Hopp oder Dropp? Die ökonomische Bedingtheit literarischer Überlieferung, in: Sieglinde Klettenhammer (Hg.): Literatur und Ökonomie (Reihe "Angewandte Literaturwissenschaft", Band 8), Innsbruck/Wien/Bozen 2010, S. 200–220.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 03.03.2025 12:49