Universität Wien

410007 SE Zwischen Kommunikationswissenschaft und Zeitgeschichte (2017S)

Am Beispiel der nationalsozialistischen Presse in Österreich 1918-1938. Interdisziplinäres DissertantInnenseminar

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

wtl. Donnerstag, 2.3.2017 bis 29.6.2017, 14:00-16:00 Uhr, Institut für Zeitgeschichte, Seminarraum 1, Universitätscampus, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar versteht sich zentral als Interdisziplinäres Methodenseminar. Es vermittelt forschungsbasiert und praxisnah Vertiefungswissen und fertigkeiten im Umgang mit quantitativen und qualitativen Methoden der historischen Sozialforschung. Der Lernstoff wird theorieorientiert präsentiert und soll im Rahme von Referaten und einer Seminararbeit anhand exemplarischer, theoriegeleiteter Fragestellungen zu unterschiedlich geformten Ausprägungen umgesetzt werden

Inhalt:
Erforschung, Ergründung, Erkennen und Erklären von antiparlamentarisch sowie antisemitisch motivierten und praktizierten Elementen, Mustern, Prinzipien und Strategien der Agitation (Überredungskommunikation und Manipulation) im zeitlichen Verlauf der nationalsozialistischen Bewegung/Partei (Riehl-Gruppe versus Hitler) bis zum Verbot der Partei im Juni 1933 und sodann während ihrer Illegalität bis zum "Anschluss" im März 1938

Ziel:
Verringerung eklatanter Forschungsdefizite bezüglich der österreichischen NS-Presse im Hinblick auf den religiös, rassistisch oder ökonomisch begründeten Antisemitismus sowie im Hinblick auf die angestrebte Zerstörung Österreichs
Erkennen, dass der "Anschluss" mithilfe legal und illegal produzierter NS-Medien und Aktionen funktional vorbereitet wurde und im Taumel der Erregung nach dem 12. März
1938 quasi zu einer "Hymne" wurde.

Methoden:

Es werden folgende Methoden vermittelt: Quantitative und qualitative Inhaltsanalyse, Diskursanalyse, Bildanalyse (Fotos und Karikaturen in Zeitschriften) sowie Aktenanalyse

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Leistungskontrolle:

Kontinuierliche mündliche Mitarbeit, Referate im Rahmen einer Gruppenpräsentation mit Powerpoint/Handout und 20 seitige Einzel-Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Seminarnote setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: 20% Diskussion, 20% Gruppenpräsentation und 60% schriftliche Ausarbeitung der Referate als Einzel-Seminararbeit (mind. 20 Seiten, 1 1/2-zeilig)

Prüfungsstoff

Literatur

Ausgewählte Einstiegs-Literatur:

Zu den Methoden

Eder, Franz (Hrsg.): Historische Diskursanalysen. Genealogie, Theorie, Anwendungen. Wiesbaden 2006.
Fleckner, Uwe und Ziegler, Henrik (Hrsg.), Handbuch der politischen Ikonographie, München 2011, Bd. 1 und 2
Früh, Werner: Inhaltsanalyse. Theorie und Praxis. 8. Aufl. Konstanz 2015.
Jäger, Siegfried: Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung. 5. Aufl. Münster 2009.
Kuchartz, Uwe: Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. 2. Aufl. Beltz 2014.
Landwehr, Achim: Diskursanalyse. Frankfurt am Main 2008.
Lobinger, Katharina: Die quantitative Bildanalyse. Wiesbaden 2012.
Mayring, Philipp: Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 12. überarbeitete Aufl. Weinheim und Basel 2015.
Mueller, Marion G., Special Issue Visual Studies, "Visual Competence - Facets of a Paradigm Shift", 23 (2), 2008.
Rössler, Patrick: Inhaltsanalyse. UTB 2010.

Zur NS-Presse in Österreich

Wolfgang Duchkowitsch(Hrsg.): Die österreichische NS-Presse 1918-1933.Bestandsaufnahme und Dokumentation. Wien 2001. (=Schriftenreihe des Ludwig Boltzmann Instituts für Neuere Österreichische Kommunikationsgeschichte, Bd. 2)
Fritz Hausjell, Journalistenfür dasReich. Der "Reichsverbandderdeutschen Presse" inÖsterreich 1938-45. Reihe: Kommunikation.Zeit.Raum Bd. 4, 2. Auflage, Münster 2010.
Fritz Hausjell, Die gleichgeschaltete österreichische Presse als nationalsozialistisches Führungsmittel (1938-1945). In NS-Herrschaft in Österreich: Ein Handbuch, hrsg. von Emmerich Tálos, Ernst Hanisch, Wolfgang Neugebauer und Reinhard Sieder, Wien 2001, 627-641.
Fritz Randl, Österreichs legale NS-Presse vor 1933. In: Medien & Zeit 2/94, 32-35
Oliver Rathkolb/ Wolfgang Duchkowitsch/Fritz Hausjell (Hrsg.): Die veruntreute Wahrheit. Hitlers Propagandisten in Österreichs Medien. Salzburg 1988.
Josef Seethaler und Gabriele Melischek, Befunde und Defizite der kommunikationshistorischen Forschung zur NS-Presse in Österreich . Forschungsberichte der Kommission für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung, No. 6. Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 2006 (= http://www.oeaw.ac.at/cmc/hypress/pdf/KMK_Forschungsbericht_6.pdf).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

auch anrechenbar für: Master Zeitgeschichte & Medien: Seminar zu Zeitgeschichte und Medien (M4a)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:47