Universität Wien

410012 SE Interdisziplinäres Seminar "Gewalt und Gesellschaft: Ansätze einer Neuen Militärgeschichte" (2023S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 23.03. 18:30 - 21:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 20.04. 18:30 - 21:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 11.05. 18:30 - 21:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 25.05. 18:30 - 21:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 01.06. 18:30 - 21:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 15.06. 18:30 - 21:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Samstag 24.06. 10:00 - 18:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Aktuelle Kontroversen, nicht zuletzt über die vieldiskutierte Neuausrichtung des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, verweisen auf die Notwendigkeit, sich mit dem Stichwort "Neue Militärgeschichte" näher befassen zu müssen. Was also ist "neu" und was "alt"oder "traditionell"? Im interdisziplinären Seminar werden Debatten, Konzepte und Ansätze erarbeitet und diskutiert, die seit den 1990er Jahren auch im deutschsprachigen Raum zu neuen Perspektivierungen einer Geschichte des Militärs im Krieg wie im Frieden führten. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf gesellschafts-, gewalt- und geschlechterhistorischen Aspekten bzw. Untersuchungen zu "Kriegsverbrechen" bzw. "Kriegsgräuel", wobei diesbezüglich theoretische Fragestellungen ebenso behandelt werden wie methodische Verfahren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Einbezogen in die Leistungskontrolle werden die Präsentation des eigenen Dissertationsprojektes sowie die Mitwirkung an Feedback und wissenschaftlicher Diskussion in der Gruppe.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die verbindliche Teilnahme und aktive Beteiligung an den Sitzungen sowie die vorbereitende Lektüre von kürzeren Texten zum Rahmenthema in den ersten Einheiten sind für die erfolgreiche Absolvierung des ID-Seminars ebenso Voraussetzung wie eine Präsentation zum gewählten Thema (der entstehenden Dissertation) bei der Blockveranstaltung samt einer Seminararbeit zu ebendiesem Thema.

Prüfungsstoff

Siehe Leistungskontrolle, Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab.

Literatur

- Jörg Barberowski, Räume der Gewalt. Frankfurt am Main 2015.
- Raphaëlle Branche/Fabrice Virgili (eds.), Rape in Wartime, Basingstoke 2012.
- Joanna Bourke, New Military History, in: Matthew Hughes/William J. Philpott (eds.), Modern Military History, London 2006, 258-280.
- Nikolaus Buschmann/Horst Carl (Hg.), Die Erfahrung des Krieges. Erfahrungsgeschichtliche Perspektiven von der Französischen Revolution bis zum Zweiten Weltkrieg, Paderborn/München/Wien et al 2001.
- Laurence Cole/Christa Hämmerle/Martin Scheutz (Hg.), Glanz - Gewalt - Gehorsam. Militär und Gesellschaft in der Habsburgermonarchie (1800 bis 1918). Essen 2011.
- Stefan Dudink/Karen Hagemann/John Tosh (Hg.), Masculinities in Politics and War. Gendering Modern History, Manchester/New York 2004.
- Jörg Echternkamp (Hg.), Perspektive der Militärgeschichte. München 2010.
- Richard Germann, Neue Wege in der Militärgeschichte, in: Heinrich Berger (Hg.), Politische Gewalt und Machtausübung im 20. Jahrhundert. Wien u.a. 2011, 175ff.
- Peter Gleichmann/Thomas Kühne (eds.), Massenhaftes Töten. Kriege und Genozide im 20. Jahrhundert, Essen 2004.
- Karen Hagemann (with Stefan Dudink and Sonya O. Rose, eds.), Oxford Handbook of Gender and War since 1600. Oxford: Oxford University Press 2020.
- John Horne, Masculinity in politics and war in the age of nation-states and world wars, 1850–1950, in: Stefan Dudink/Karen Hagemann/John Tosh (eds.), Masculinities in Politics and War. Gendering Modern History, Manchester/New York 2004, pp. 22-40.
- John Keegan, Die Kultur des Krieges. Köln 2012.
- Alan Kramer, Dynamic of Destruction. Culture and Mass Killing in the First World War, Oxford 2008.
- Günter Kronenbitter, Ein weites Feld. Anmerkungen zur (österreichischen) Militärgeschichtsschreibung, in: Zeitgeschichte 30, 4 (2003), S. 185–191.
- Thomas Kühne/Benjamin Ziemann (Hg.), Was ist Militärgeschichte? Paderborn 2000.
- Steffen Martus/Marina Münckler/Werner Röcke (Hg.), Schlachtfelder. Codierung von Gewalt im medialen Wandel, Berlin 2003.
- Karl Heinz Metz, Geschichte der Gewalt. Krieg - Revolution - Terror. Darmstadt 2010.
- Verena Moritz, Quo Vadis, Militär-Geschichte-Museum? in: Elena Messner/Peter Pirker (Hg.), Kriege gehören ins Museum! Aber wie? Wien 2021, 130-139.
- Rolf-Dieter Müller, Militärgeschichte. Köln/Wien/Weimar 2009.
- Herfried Münkler, Der Wandel des Krieges. Von der Symmetrie zur Asymmetrie. Weilerswist 2006.
- Sönke Neitzel, Militärgeschichte ohne Krieg? in: Hans-Christoph Kraus/Thomas Nicklas (Hg.), Geschichte der Politik. München 2007, 287-308.
- Christoph Nübel, Neuvermessungen der Gewaltgeschichte. Über den „langen Ersten Weltkrieg“ (1900–1930), in: Mittelweg 36, 24 (2015), 225–248.
- Steven Pinker, Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit, Frankfurt am Main 2011.
- Ralf Pröve, Vom Schmuddelkind zur anerkannten Subdisziplin? Die „neue Militärgeschichte“ der Frühen Neuzeit – Perspektiven, Entwicklungen, Probleme, in: GWU 51 (2000), 597-612.
- Christin Pschichholz (Hg.), The First World War as a Caesura? Demographic Concepts, Population Policy, and Genocide in the Late Ottoman, Russian, and Habsburg Spheres, Berlin 2020.
- Winfried Speitkamp (Hg.), Gewaltgemeinschaften in der Geschichte. Entstehung, Kohäsionskraft und Zerfall, Göttingen 2017.
- Oswald Überegger, Kampfdynamiken als Gewaltspiralen. Zur Bedeutung raum-, zeit- und situationsspezifischer Faktoren der Gewalteskalation im Ersten Weltkrieg, in: zeitgeschichte 45, 1 (2018), 79–101.
- Oswald Überegger, Lebenswelten und Deutungszusammenhänge im modernen Massenkrieg. Soldatische Kriegserfahrungen im Osten und am Balkan (1914–1918), in: Militärgeschichtliche Zeitschrift 78, 2 (2019), 377–411.
- Benjamin Ziemann, Gewalt im Ersten Weltkrieg. Töten, Überleben, Verweigern, Essen 2013.
- Gaby Zipfel/Regina Mühlhäuser/Kirsten Campbell (eds.), In Plain Sight. Sexual Violence in Armed Conflict, New Delphi 2019.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 11.05.2023 09:08