420002 SE Medialität der Störung (2022S)

Mediale Ordnungen sind stets auch auf ihre Unordnungen bezogen: mit der Erfindung der Eisenbahn entsteht die Entgleisung, mit dem Flugzeug der Absturz, mit dem Stromnetz der Kurzschluss, mit dem Filmprojektor der Filmriss, mit dem Fernsehen die Sendestörung, mit dem Computer der Programmfehler. Was geben mediale Störfälle zu sehen und zu verstehen? Inwiefern sind sie nicht nur irritierend sondern auch katalysierend? Wie lassen sich die Prozessualität und Medialität von Störungen in Anbindung an kulturtheoretische und medienästhetische Debatten diskutieren?
Die Veranstaltung richtet sich an Doktorand*innen der Medien-, Literatur- und Kulturwissenschaft. Sie kombiniert gemeinsame Lektüren zu Theorien der medialen Störung mit Präsentationen von Dissertationsprojekten und zielt darauf ab, Störfälle und Störphänomene in ihren vielfältigen Voraussetzungen und je spezifischen Ausprägungen historisch zu perspektivieren und kritisch zu reflektieren.