Universität Wien

420006 SE Temporalität aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive (2018S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

ACHTUNG: BEGINN AM 08.03.2018!

  • Donnerstag 01.03. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 08.03. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 15.03. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 22.03. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 12.04. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 19.04. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 26.04. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 03.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 7 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 7
  • Donnerstag 17.05. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 24.05. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 07.06. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 14.06. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 21.06. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Donnerstag 28.06. 16:45 - 18:15 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Zeit und Raum sind elementare Kategorien der Orientierung für inhaltlich-thematische und formal-ästhetische Fragestellungen in Literatur, Kunst und Medienerzeugnissen. Beide Schlüsselbegriffe bilden die Voraussetzungen ästhetischer Produktion sowie Rezeption und sind entscheidend sowohl für Lektüren, die ihren Fokus auf Sinn und Bedeutung richten, als auch für Lesarten, die sich besonders für das performative Potential interessieren.
Da jede Bewegung, auch die des Lesevorgangs, zeiträumlich verankert ist, müssen die temporale und die spatiale Gestaltung parallel und im Verbund analysiert werden. Jeder Text und jedes Medienprodukt arbeitet selbst in der Zeit und in seinem diskursiv-sprachlichen Vollzug. Zeitwahrnehmungen werden thematisiert oder simuliert, wobei Texte auch neue Zeitkonzeptionen und zeitlich-sinnliche Erfahrungen entwerfen können. Mit dem Erzählen in der Gegenwartsform wiederum wird auf suggestive Weise Präsenz beansprucht. Autobiographie, Tagebuch und Blog inszenieren den Moment des Schreibens und heben zugleich auf eine selbstreflexive Rezeption von Seiten der Lesenden ab. Solche Auseinandersetzungen mit den temporalen Bedingungen unseres Daseins, der alltäglichen Praktiken und der ästhetischen Wahrnehmung rechtfertigen die Anwendung der Begriffe ”timing” (Norbert Elias) und ”doing time”, um für situative und prozessuale Vorgänge auf allen Ebenen der Analyse zu sensibilisieren.
Durch den Besuch dieses Seminars wird sich Ihre eigene Zeitwahrnehmung oder Ihre Einschätzung zeitlicher Dispositive voraussichtlich verändern. Bringen Sie eigene anschauliche Beispiele in das Veranstaltungsprogramm mit ein, je nach Interesse, gerne auch aus Ihrem Forschungsprojekt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Moderation; Essay (ca. 12 Seiten), das nach dem internen Peer Review-Verfahren einmal überarbeitet werden kann, so dass erst die revidierte Fassung benotet wird; Aufbereitung eines gemeinsam zu erarbeitenden wiss. Artikels für das Plenum (inkl. der Erstellung eines Thesenpapiers)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

aktive Teilnahme, Moderation, Protokoll, Essay im Peer Review-Verfahren, PowerPoint-Präsentation
Aktive Mitwirkung bei regelmäßiger Teilnahme; Gewichtung bei der Benotung: Moderation: 30 %, Essay 60 %, Artikelvorstellung 10 %

Prüfungsstoff

Literaturangaben sowie selbstgewählte Schwerpunktthemen und Artikel zur entsprechenden Vertiefung

Literatur

Vorschlagliste für die Absprachen im Seminar: 1. Kulturwissenschaftlicher Rahmen: Aleida Assmanns Forschungsansätze zu Zeit und Moderne; Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts ”Ästhetische Eigenzeiten”; 2. Zeitmetaphern und linguistische Strategien der Zeitbestimmung; 3. Warum sind Zeitpraktiken politisch? - Sharma, Sarah: In the Meantime. Temporality and Cultural Politics, Durham/ London 2014; 4. Simultaneität als Denkfigur und Präsentationsweise (Prototyp: Hans-Ulrich Gumbrecht: 1926. Ein Jahr am Rand der Zeit, Frankfurt a.M. 2003); ausgewählte Kapitel aus der narratologischen Forschungsliteratur (A. Nünning, W. Schmid, G. Genette, M. Bal); 5. Primärtexte über das Warten, die eigene und die ANDERE Zeit, Tod – Geburt – Epiphanie; bisherige Vorschläge: Herman Bangs Roman Am Weg (1886), übs. v. Ingeborg u. Aldo Keel, Zürich 2006, Jon Fosses Prosatext Morgen und Abend (2000), übs. v. Hinrich Schmidt-Henkel, Reinbek 2007; 6. Intensive Romane im Präsens (z.B. Beate Grimsrud: Verrückt und frei (2010), übs. v. Ina Kronenberger, München 2014); 7. Texte der sogenannten Weltliteratur, die sich Zeitkonzeptionen widmen (z.B.: Michael Cunningham: The Hours, New York 1998); 8: DE/SYNCHRONISIEREN? (hg. v. Gabriele Brandstetter, Kai van Eikels u. Anne Schuh), Hannover 2017; 9. Geschichte - Latenz - Zukunft. Zur narrativen Modellierung von Zeit in der Gegenwartsliteratur, Hannover 2017.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:28