Universität Wien

480053 KO Literaturwissenschaftliches Konversatorium: Bosnisch /Kroatisch/Serbisch (2023S)

"Ja sam partizanka!" Jugoslawische Kämpferinnen in Literatur und Film

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 48 - Slawistik
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 01.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 08.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 15.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 22.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 29.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 26.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-O1-25
  • Mittwoch 03.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 10.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 17.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 24.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 31.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 07.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-O1-25
  • Mittwoch 14.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 21.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17
  • Mittwoch 28.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-EG-17

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Widerstandskämpferinnen – sogenannte partizanke – spielten in der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee (1941-1945) eine bedeutende Rolle. Sie waren aktiv am antifaschistischen Widerstand gegen die nationalsozialistische und faschistische Besatzung beteiligt und übernahmen eine Vielzahl von Aufgaben. Unter anderem waren partizanke als Kämpferinnen, Krankenschwestern, Kurierinnen und in Bildungs- und kulturellen Kontexten im Einsatz. Sie arbeiteten in gemischtgeschlechtlichen Einheiten und konnten an denselben Aktivitäten teilnehmen wie männliche Partisanen. Die Beteiligung von Frauen an der Widerstandsbewegung war nicht nur im Hinblick auf die Kriegsanstrengungen wichtig. Sie stellte auch bis zu einem gewissen Grad die traditionellen Geschlechterrollen in Frage und wirkte sich auf die Konzeption der Geschlechterbeziehungen in der jugoslawischen Gesellschaft aus. In der Nachkriegszeit wurden die Partisaninnen in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien als Heldinnen gefeiert und als ein wichtiger Teil der Geschichte des Landes in Erinnerung behalten. Nicht nur das, die Figur der partizanka wurde zu einer nationalen Ikone und einem Eckpfeiler des jugoslawischen Selbstverständnisses; das Bild des sozialistischen Jugoslawiens war eng mit der Figur der Widerstandskämpferin verknüpft. In Literatur und im Film gab es zahlreiche auch komplexe und mehrdeutige Darstellungen der partizanka. In den manchmal widersprüchlichen Darstellungen der Partisanin in den jugoslawischen Medien spiegeln sich im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Debatten der jugoslawischen Gesellschaft wider – etwa ein Ringen mit weiblichen Archetypen, sich wandelnde gesellschaftliche Normen, und sogar Vorahnungen bezüglich des Verfalls des sozialistischen Staates.

Das Konversatorium liefert zunächst einen kurzen Überblick über die historische Dimension von Gender im antifaschistischem Widerstandskampf in Jugoslawien. Darauf folgt eine intensive Beschäftigung mit den künstlerischen Repräsentationen der Figur der partizanka in Literatur und Film. Angefangen bei Erzählungen und Spielfilmen, die knapp nach dem Krieg erschienen – etwa Vladimir Nazors „Partizanka Mara“ und Vjekoslav Afrić’ „Slavica“ – über Partisanenepen und Blockbuster wie „Bitka na Neretvi“ und „Valter brani Sarajevo“ bis hin zu queeren und feministischen Reimaginationen der Partisaninnen und ihres politischen und frauenrechtlichen Vermächtnisses verfolgt das Konversatorium die sich im Einklang mit gesellschaftlichem Wandel verändernde Darstellung der weiblichen Widerstandskämpferin. Das Konversatorium eröffnet somit einen Raum zur Diskussion und Analyse von Gender, Krieg und Medien im jugoslawischen Kontext.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- kurze mündliche Präsentation/Diskussionsmoderation
- aktive Teilnahme am Konversatorium, Diskussionsbeiträge
- eine schriftliche Abschlussarbeit (ca. 10 Seiten, nach den Regeln des wissenschaftlichen Standards) oder äquivalente Teilleistungen im Laufe des Semesters

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- regelmäßige, aktive Teilnahme (max. 3 Abwesenheiten) und Abgabe der schriftlichen Arbeit

Benotung in aufsteigender Wichtigkeit:
20%: kurze mündliche Präsentation/Diskussionsmoderation
30%: aktive Beteiligung an der Text- und Filmdiskussion
50%: Abschlussarbeit o.Ä. (ca. 8 Seiten)

Prüfungsstoff

- Inhalte des Konversatoriums

Literatur

z.B.:
Batinić, Jelena. Women and Yugoslav Partisans. New York: Cambridge University Press, 2015.
Jakiša, Miranda/Gilić, Nikica. Partisans in Yugoslavia. Bielefeld: transcript, 2015.
Nazor, Vladimir. Partizanka Mara. Zagreb: Nakladni zavod Hrvatske, 1946.
Nazor, Vladimir. Sabrana djela Vladimira Nazora (1876 - 1949 - 1976). 6: Pjesme. Zagreb: Mladost, 1977.
(Lektüre wird im Seminar zur Verfügung gestellt.)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

B-42-K

Letzte Änderung: Mi 03.05.2023 17:08