480096 KO Literaturwissenschaftliches Konversatorium: Bulgarisch (2024S)
Archäologie des Autors. Schaffung und Auswechlsung des eigenen Autorenwerkes (aufgrund markanter Beispiele in der bulgarischen Literatur)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 08.02.2024 12:00 bis Mo 26.02.2024 12:00
- Abmeldung bis So 31.03.2024 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 05.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 19.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 09.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 16.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 23.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 30.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 07.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 14.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 21.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 28.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 04.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 11.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 18.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
- Dienstag 25.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 8 Slawistik UniCampus Hof 3 2R-Z1-35
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Aktive Teilnahme an den Diskussionen, ein mündlich gehaltenes Referat und eine kurze schriftliche Arbeit über die besprochene Problematik.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Allegemeine literaturwissenschaftliche Kenntnisse; vertiefte Kenntnisse in bulgarischer Sprache wären wünschenswert.
Prüfungsstoff
Werke und Bücher der behandelten Autoren.
Literatur
Dakova, B. Javorov. Archeologija na avtora. Sofia: Karina-M. 2002
Dakova, B. Der unanthologische Trajanov. Die getilgte Dekadenz. Hamburg: Verlag Dr. Kovac. 2009
Dakova, B. Der unanthologische Trajanov. Die getilgte Dekadenz. Hamburg: Verlag Dr. Kovac. 2009
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
B-42-B, B-81-B
Letzte Änderung: Mi 31.07.2024 12:06
Der Dichter Pejo Javorov (1878–1914), z. B., revidiert seine Werke, indem er sein ganzes dichterisches Schaffen der Vorstellung unterzieht, dass es zwischen der extravertiert-sozialen Poesie und dem hermetischen Symbolismus gespalten ist. Seine Endfassungen und die Struktur seiner Anthologie "Podir senkite na oblacite" (1910; 1914) bestätigen nicht nur die Vorstellung über die markante dichtersiche/weltanschauliche Grenze in seinem Schaffen, sondern durch die Autorevidierung wird selbst diese Grenze herausgearbeitet und unaufhebbar gelegt.
Der Dichter Teodor Trajanov (1882–1945) unternimmt eine radikale Revidierung seines Frühschaffens aus der Periode der Jahrhundertwende und ihm gelingt es (fast vollkommen) die auffällige Dekadenzschicht in seiner Poesie zu tilgen. So entsteht erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts seine gravierende Monostilistik, eine Poetik der Beschwörung und des lebensbejahenden Pathos, die in der Forschung als authentisch eingeschätzt wird, und die sich in der Tat aus den verdrängten, "vergessenen" resignativen Stimmungen und Bildern ergeben hatte.
Der Dichter Atanas Dalčev (1904–1978) vernichtet konsequent aus seinem Schaffen all dies, was einen Bezug auf die symbolistische Poetik gehabt hätte. Durch die heftige Auseinandersetzung schafft er das Bild seiner sachlichen, evident prosaisierten Poesie. Es bleibt aber die Frage, ob er in seinen Texten wirklich die verräterischen Züge des Symbolismus restlos getilgt hatte.
Das KO ist allen denkbaren spekulativen Akten gegenüber dem eigenen Schaffen gewidmet: die Aufmerksamkeit ist auf die Herangehensweise gelenkt, wie man ein glaubwürdiges, ästhetisch konventionelles, einer gewissen Rezeption entsprechendes, Werk erreicht. Anhand der ständigen Parallele zwischen den verschiedenen Fassungen der kanonischen Texte eines Autors wird untersucht, wie die "endgültige" Poetik konstruiert wird: was davon gestrichen wird, was ersetzt, was hervorgehoben. Die LVA ist als eine Diskussion über die Diskrepanz zwischen der Prozessualität des Schreibens und der Festlegung der Endversion des Werkes beabsichtigt.