480107 SE Literatur- und kulturwissenschaftliches Seminar: Polnisch, Slowakisch, Tschechisch, Russisch (2024S)

„Česko, země na pobřeží“ [Tschechien, Land an der Küste] lautet das Motto des Gastlandauftritts der Tschechischen Republik bei der Frankfurter Buchmesse 2026. Man muss über keine Lage am Meer verfügen, um über das Meer schreiben zu können: Es kann imaginiert, als Sehnsuchtsort thematisiert, auf Reisen aufgesucht, als (topische) Metapher gebraucht werden. Es kann zur Darstellung existentieller Grenzsituationen, apokalyptischer Stürme, unendlicher Freiheit, verschiedenster Stimmungen dienen. Welche Eigenschaften sind es, die das Meer (nicht nur für die Literatur) so anziehend machen? Unterscheidet sich der Blick auf das Meer, wenn man direkten Zugang zu ihm hat, von dem, wenn man dieses Zugangs entbehrt? Welchen Einfluss haben die klassische Mythologie und die Kolonialliteratur auf die Wahrnehmung des Meeres? Wie rauscht das Meer auf formaler Ebene durch die Texte?
Aufgabe wird es sein, einen Aspekt des Oberthemas „Meer in der Literatur“ (das kann das Meer selbst, das können aber auch Hafen- oder Küstenstädte, Inseln, Leuchttürme, Schiffsreisen u. ä. sein) selbständig, wissenschaftlichen Ansprüchen genügend zu erschließen und die Ergebnisse mündlich sowie schriftlich zu präsentieren.