Universität Wien

490015 SE Gestaltung inklusiver Bildungsprozesse (2020W)

Vignettenforschung - Nah am Werk

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

UPDATE 17.12.2020: die LV wird digital abgehalten!

Das Seminar wird online abgehalten. Die Anwesenheit bei den einzelnen Einheiten ist verpflichtend zu 100% vorgesehen.

• Für die Präsenzeinheiten, die man online besucht, braucht man ein Endgerät wie Smartphone oder Laptop und Internetzugang.
• An die Kommunikation während der Präsenzeinheiten muss man sich mit Ton und Bild (Mikrofon und Kamera) beteiligen.

Studierende müssen die Lehrveranstaltungsleiterinnen vor Beginn der Lehrveranstaltung informieren, falls...
• sie die technischen Voraussetzungen nicht erfüllen;
• sie aus einem wichtigen Grund (bei der ersten Einheit) nicht vor Ort anwesend sein können (zum Beispiel, weil sie zu einer Risikogruppe gehören oder nicht anreisen können);
• sie Anrecht haben auf eine abweichende Prüfungsmethode oder eine abweichende Prüfungsmethode brauchen, weil sie zu einer Risikogruppe gehören.

  • Freitag 15.01. 13:15 - 18:15 Digital
  • Samstag 16.01. 09:45 - 18:15 Digital
  • Montag 18.01. 15:00 - 20:00 Digital
  • Mittwoch 20.01. 09:45 - 14:45 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Diversität ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Gesellschaftliche Vielfalt stellt die Bildungswissenschaften vor die Herausforderung, zu einem angemessenen Umgang mit und zur Wertschätzung und Anerkennung von Diversität zu befähigen. Gleichermaßen gilt es Räume des respektvollen Miteinanders zu gestalten. Wie können Vielfalt gefördert und vor dem Hintergrund von Inklusion Teilhabe und Partizipation ermöglicht werden? Auf besondere Weise kann uns hierfür die Kunst als Modell dienen. Neben einer thematischen Einführung in zentrale Diversitätstheorien und - konzepte wird anhand des Projektes „Vignettenforschung ,Nah am Werk‘“ vergegenwärtigt, wie im Erfahren der Vielfalt der Kunst und ihrer unterschiedlichen Rezeptionsweisen der Umgang mit Differenz, Perspektivität und Perspektivwechseln eingeübt werden kann. Sofern nach aktueller Situation möglich, ist dazu auf Grundlage des wahrnehmungsorientierten Ansatzes ‚Nah am Werk‘ (Bube) eine Praxis im Albertina Museum in Wien geplant. Begleitend soll erforscht werden, welche (bildenden) Erfahrungen genau dabei gemacht werden. Der Vollzug des Lernens wird dabei als Erfahrung über Erfahrungen beschrieben und in der Form von phänomenologisch orientierten Vignetten (Agostini) als verdichtete Szenen intersubjektiver Wahrnehmung und Erfahrung den Studierenden zugänglich gemacht. Die Vignettenarbeit ermöglicht weiterführend insbesondere Prozesse der Inklusion und Exklusion nachzuerfahren und für allgemeinpädagogische und didaktische Fragestellungen des Lernens und Lehrens zu öffnen.

Ziele:
Die Studierenden sollen folgende spezifische Lern- und Bildungsziele erreichen:
- diversitätskonstitutive Faktoren sowie zentrale Fragestellungen und Konzepte von Inklusion und Diversität kennen sowie deren systematisierende, diagnostische, erkenntniserweiternde und praxisaufklärende Funktion für pädagogische Handlungsfelder einschätzen können;
- mit dem wahrnehmungsorientierten Ansatz ,Nah am Werk‘ vertraut sein und diesen weitgehend selbstständig für die Durchführung und Analyse eigener innovativer Vorhaben in pädagogischen Handlungsfeldern einsetzen können;
- Potenziale der Kunst im Bildungskontext vor dem Hintergrund von Diversität und Inklusion erkennen und im Hinblick auf eigene pädagogische Fragestellungen analysieren können;
- sich anhand von phänomenologisch orientierten Vignetten mit eigenen Lernerfahrungen sowie mit Erfahrungen der Inklusion und Exklusion in ein reflexives Verhältnis setzen können;
- anhand des Projektes „Vignettenforschung ,Nah am Werk‘“ ein Vermögen zu diversitätssensibler Reflexion und Handlungsfähigkeit im Umgang mit Heterogenität ausbilden.

Methoden:
- Vortrag mit medialer Unterstützung zu zentralen (erkenntnis-)theoretischen Fragen und Konzepten der Inklusion und Diversitätsforschung
- Diskussion von konkreten Beispielen und wahrnehmungsorientierten Verfahren im Plenum
- Schriftliche Ausarbeitung von Arbeitsaufträgen (Forschungsdokumentation) und des Abschlussberichts
- Kurzpräsentation ausgewählter Arbeitsaufträge im Plenum
- Literaturstudium
- Kontinuierliche Einzel- und Gruppenarbeit (Übungen)
- (Pecha-Kucha-)Präsentation
- Angeleitetes Arbeiten

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Kontinuierliche Anwesenheit und qualifizierte Mitarbeit in den Seminareinheiten
- Einzelarbeit, Präsentation und Gruppendiskussion
- Lektüre der Literatur
- Verschriftlichen der Arbeitsaufträge für den Abschlussbericht
- Kurzpräsentationen ausgewählter Arbeitsaufträge im Plenum
- Abschließende (Pecha-Kucha-)Präsentation zu den Erkenntnisprozessen im Seminar und zu ausgewählten Fragestellungen sowie anschließende Diskussion
- Abfassen eines Abschlussberichts (nach den üblichen Standards guter wissenschaftlicher Praxis)

Nähere Informationen hinsichtlich der formalen Bedingungen für den positiven Abschluss der Lehrveranstaltung werden in der ersten Einheit bekanntgegeben. Ohne ordnungsgemäße Anmeldung (bzw. Erfüllung der Voraussetzungen) und Teilnahme am ersten Termin werden Studierende (ausnahmslos) nicht in die prüfungsimmanente Lehrveranstaltung aufgenommen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzungen für Beurteilung:
- Verpflichtende aktive Teilnahme am Seminar und qualifizierte Mitarbeit
- 100%ige Anwesenheit auf Grund des prozess- und gruppenorientierten Charakters der LV

Beurteilungsschlüssel:
- Aktive Mitarbeit (10 %)
- Ausführung der Arbeitsaufträge inner- und außerhalb der Seminareinheiten (15 %)
- Kurzpräsentationen im Plenum im Rahmen der Arbeitsaufträge (10 %)
- Präsentation zu den Erkenntnisprozessen im Seminar und zu ausgewählten Fragestellungen (z. B. Pecha-Kucha) sowie anschließende Diskussion (25 %)
- Abschlussbericht (max. 15 Seiten) (40 %)

Prüfungsstoff

Siehe dazu die vorangehenden Punkte zu "Art der Leistungskontrolle" und "Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab".

Literatur

- Agostini, E.: Aisthesis – Pathos –Ethos. Zur Heranbildung einer pädagogischen Achtsamkeit und Zuwendung im professionellen Lehrer/-innenhandeln. Erfahrungsorientierte Bildungsforschung, Bd. 6. Innsbruck, Wien: StudienVerlag 2020.
- Baur, S.; Peterlini, H. K. (Hg): An der Seite des Lernens. Erfahrungsprotokolle aus dem Unterricht an Südtiroler Schulen – ein Forschungsbericht. Mit einem Vorwort von Käte Meyer-Drawe und einem Nachwort von Michael Schratz. Gastbeiträge von Dietmar Larcher und Stefanie Risse. Erfahrungsorientierte Bildungsforschung, Bd. 2. Innsbruck, Wien, Bozen: StudienVerlag 2016.
- Blum, A.; Zschocke, N.; Rheinberger, H.-J.; Barras, V. (Hg): Diversität. Geschichte und Aktualität eines Konzepts. Würzburg: Königshausen & Neumann 2016.
- Boban, I./Hinz, A.: Inklusive Bildungsprozesse gestalten. Nachdenken über Horizonte, Spannungsfelder und Schritte. Seelze: Klett/Kallmeyer 2017.
- Bube, A.: ,Nah am Werk‘ – vor Originalen mit Vielfalt und Heterogenität umgehen lernen. In: Erziehung & Unterricht, Themenschwerpunkt: Ästhetik und Ethik: Wie schön und gut ist die
(Hoch-)Schule von heute?, Österreichische Pädagogische Zeitschrift, Heft 5-6/2018, S. 431-438.
- Hauenschild, K.; Robak, S.; Sievers, I. (Hg.): Diversity Education. Zugänge – Perspektiven – Beispiele. Frankfurt am Main: Brandes & Apsel 2013.
- Koller, H.-C.; Casale, R.; Ricken, N. (Hg.): Heterogenität. Zur Konjunktur eines pädagogischen Konzepts. Paderborn: Ferdinand Schöningh 2014.
- Lichtblau, M.; Blömer, D.; Jüttner, A.-K.; Koch, K.; Krüger, M.; Werning, R. (Hg.): Forschung zu inklusiver Bildung. Gemeinsam anders lehren und lernen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2014.
- Prengel, A.: Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik. Wiesbaden: Springer VS 2019, 4. Aufl.

Weitere Literaturangaben werden in der LV bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:27