Universität Wien

490026 PS Lehren und Lernen (2019S)

Das Unterrichtsprinzip Politische Bildung in den Schulen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 11.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Porzellangasse 4, EG03
  • Montag 25.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Porzellangasse 4, EG03
  • Montag 08.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Porzellangasse 4, EG03
  • Montag 29.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Porzellangasse 4, EG03
  • Montag 06.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Porzellangasse 4, EG03
  • Montag 13.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Porzellangasse 4, EG03
  • Montag 27.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Porzellangasse 4, EG03
  • Montag 03.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Porzellangasse 4, EG03
  • Montag 17.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 1 Porzellangasse 4, EG03

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wie kann man politische Inhalte in allen Fächern lehren? Wie lernen wir im Sinne der Politischen Bildung? Und was ist eigentlich Politik? Wie kann man junge Menschen zur "Mündigkeit erziehen"? Wie sorgt man für eine demokratische Unterrichtskultur? Und wie vollzieht sich unsere politische Sozialisation? - Mit diesen für die (Politische) Bildung zentralen Fragen setzt sich das Seminar theoretisch wie auch praktisch auseinander.

Der Grundsatzerlass für „Politische Bildung in Schulen“ formuliert die Umsetzung Politischer Bildung als „eine Voraussetzung sowohl für die persönliche Entfaltung des einzelnen wie für die Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Ganzen.“ Daran anschließend soll die Schule ihren Beitrag zur Mitgestaltung der politischen Kultur in Österreich leisten (vgl. BMUKK 2015). Politische Bildung wird demnach wichtig für den Bildungsauftrag der Schule. Das Unterrichtsprinzip soll "von Beginn der Schulpflicht an einen zentralen Platz in allen Unterrichtsgegenständen und Handlungsfeldern am Schulstandort [...] haben." (vgl. BMUKK 2015: 3) Damit wird es zum wesentlichen Ziel dieser Lehrveranstaltung, Studierende aller Unterrichtsfächer auf diese Aufgabe vorzubereiten.

Davon ausgehend, sollen die Studierenden in dieser Lehrveranstaltung befähigt werden, aufklärungsphilosophische und politikdidaktische Literatur kritisch zu lesen und die für die Umsetzung politischer Bildung wesentlichen Punkte zu verstehen. Weiters soll das eigene (Alltags-)Verständnis von Politik sowie von Politikunterricht hinterfragt und wissenschaftlich fundiert (weiter-)entwickelt werden. Danach sollen Anknüpfungspunkte Politischer Bildung an die eigenen Fächer mittels Rückgriff auf das Unterrichtsprinzip Politische Bildung erarbeitet und eine Unterrichtseinheit geplant werden, welche Politische Bildung in einem ihrer Fächer umsetzbar macht. Zudem behandeln wir inhaltliche Aspekte von Schule und Unterricht rund um Themenkomplexe wie demokratische und (anti-)autoritäre Erziehung und Unterrichtskultur.

Ein in Gruppen erarbeitetes Unterrichtskonzept zur Politischen Bildung wird am Schulstandort HLMW 9 Michelbeuern erprobt und danach im Rahmen des Proseminars reflektiert.

Zur Vorbereitung auf die Lehrveranstaltung wird die Lektüre folgenden Buches ausdrücklich empfohlen:
HELLMUTH, Thomas und KLEPP, Cornelia (2010): Politische Bildung: Geschichte – Modelle – Praxisbeispiele. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Arbeitsaufgaben zur Pflichtlektüre (einzeln und in Gruppen)
- Zwischentest (13. Mai - Anwesenheitspflicht!)
- Erstellen eines Unterrichtskonzepts zu einer Unterrichtseinheit (Gruppenarbeit)
- Durchführen des Unterrichts an der HLMW 9 Michelbeuern (1 Std. Hospitation und 2 bis 3 Stunden Unterricht)
- Reflexion des Unterrichts

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden haben die angeführte Lektüre zu lesen, Arbeitsaufträge dazu zu erfüllen, an einem Zwischentest über die Testlektüre teilzunehmen und ein Unterrichtskonzept zu erstellen. Sie planen also politisch bildenden Unterricht, hospitieren und unterrichten am Schulstandort HLMW 9 Michelbeuern. Letzteres erfolgt zum Teil in Kleingruppen. Der Unterricht wird nach der Durchführung angemessen schriftlich reflektiert. Die Studierenden dürfen zu den Präsenzzeiten max. zwei einfache Einheiten oder eine Doppeleinheit (4 Wochenstunden) fehlen. Sämtliche Teilleistungen werden ausschließlich über moodle eingereicht. Verspätete Abgaben, die ohne Begründung erfolgen, werden mit 0 %-Punkten bewertet.

Die Beurteilung erfolgt nach folgendem Maßstab:
- Arbeitsaufgaben zur Lektüre (Einzel- oder Gruppenarbeit) (30%)
- Zwischentest (30%) (13. Mai - Anwesenheitspflicht!)
- Unterrichtskonzept (Gruppenarbeit) (30%)
- Abgabe der Reflexion (10%)

Daraus ergibt sich folgender Notenschlüssel:
90 bis 100 % Sehr Gut
80 bis 89,9 % Gut
70 bis 79,9 % Befriedigend
60 bis 69,9 % Genügend
unter 60 % Nicht Genügend

Prüfungsstoff

Inhalte des Zwischentests:

AMMERER, Heinrich (2008): Jugend und Politik: ein schwieriges Verhältnis? - In: Informationen zur Politischen Bildung 28, Innsbruck, Bozen und Wien: Bundeszentrale für politische Bildung, 52 – 57.
ACKERMANN, Paul et al. (2015): Politikdidaktik kurzgefasst. 13 Planungsfragen für den Politikunterricht.- Schwalbach/Ts., 4. Auflage. (Kapitel II: Wie gewinne ich einen strukturierten Überblick über das Politische?, 19 – 38)
ADORNO, Theodor W. und Hellmut Becker (1969/2013): Erziehung zur Mündigkeit.- In Kadelbach, Gerd (Hg.): Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker 1959 – 1969. Frankfurt, 24. Auflage, 133 – 147.
HELLMUTH, Thomas (2009): Das „selbst-reflexive Ich“. Politische Bildung und kognitive Struktur.- In: Ders. (Hg.): Das „selbst-reflexive Ich“. Beiträge zur Theorie und Praxis politischer Bildung. Innsbruck, Wien und Bozen, 11 – 20.
KRAMMER, Reinhard (2008): Kompetenzen durch Politische Bildung. Ein Kompetenz-Strukturmodell. - In: Informationen zur Politischen Bildung 28, Innsbruck, Bozen und Wien: Bundeszentrale für politische Bildung, 5 – 14.

Literatur

ACKERMANN, Paul et al. (2015): Politikdidaktik kurz gefasst. 13 Planungsfragen für den Politikunterricht. 4. Auflage. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag.
ADORNO, Theodor W. und Becker, Hellmut (2013/1969): Erziehung zur Mündigkeit. In: Kadelbach, Gerd (Hg.): Theodor W. Adorno. Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gesrpäche mit Hellmut Becker 1959 - 1969. 24. Auflage. Frankfurt: Suhrkamp Verlag. 133 - 147.
AMMERER, Heinrich (2008): Jugend und Politik: ein schwieriges Verhältnis? – In: Forum Politische Bildung (Hg.): Jugend – Demokratie – Politik. Informationen zur Politischen Bildung 28, Innsbruck, Bozen und Wien: Bundeszentrale für politische Bildung, 52 – 57.
BEYER, Philipp (2016): 55 Methoden Politik: einfach, kreativ, motivierend. 3. Auflage. Augsburg: Auer Verlag.
BMUKK (2015): Politische Bildung in den Schulen. Grundsatzerlaß zum Unterrichtsprinzip. online abrufbar unter https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/uek/pb_grundsatzerlass_15683.pdf?4dzgm2 (14.11.2017)
BOAL, Augusto (1982): Theater der Unterdrückten. 3. Auflage. Berlin: Suhrkamp Verlag.
GERM, Alfred (2015): Konzeptuelles Lernen in der Politischen Bildung: Theoriebildung – Fachdidaktische Umsetzung – Praxisbeispiele. Münster: LIT Verlag.
FREIRE, Paulo (1970/2017): Pedagogy of the Oppressed. London: Penguin Classics.
GRUSCHKA, Andreas (2009): Erzieht die Schule zur Mündigkeit?. In: Böhme, Gernot (Hg.): Der mündige Mensch. Denkmodelle der Philosophie, Geschichte, Medizin und Rechtswissenschaft. Darmstadt: WBG, 67 - 89.
HELLMUTH, Thomas (2009): Das „selbstreflexive Ich“. Beiträge zur Theorie und Praxis politischer Bildung. Innsbruck, Wien und Bozen: Studienverlag.
HELLMUTH, Thomas und KLEPP, Cornelia (2010): Politische Bildung: Geschichte – Modelle – Praxisbeispiele. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag.
HELLMUTH, Thomas (2012): Professionalisierung ohne Strukturwandel? Eine Analyse zur Politischen Bildung in Österreich. In: Diendorfer, Gertraud et al.: Politische Bildung als Beruf. Professionalisierung in Österreich. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, 11 - 32.
KANT, Immanuel (1783/1983): Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? In: Ders.: Schriften zur Anthropologie, Geschichtsphilosophie, Politik und Pädagogik. Erster Teil. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
KRAMMER, Reinhard (2008): Kompetenzen durch Politische Bildung. Ein Kompetenz-Strukturmodell. In: Kompetenzorientierte Politische Bildung, Informationen zur Politischen Bildung 29, Innsbruck, Bozen und Wien: Bundeszentrale für politische Bildung. 5 – 14.
ROSENBERG, Marshall B. (2013): Erziehung, die das Leben bereichert. Gewaltfreie Kommunikation im Schulalltag. 5. Auflage. Paderborn: Junfermannverlag.
SANDER, Wolfgang (2005): Handbuch Politische Bildung. 3. Auflage. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag.
SANDER, Wolfgang (2008): Politik entdecken – Freiheit leben: Didaktische Grundlagen Politischer Bildung. 3. Auflage. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag.
SCHNEIDER, Herbert (1988): Der Beutelsbacher Konsens. In: Mickel, Wolfgang W.: Handbuch zur politischen Bildung, Bonn, 171 – 178
VILLHAUER, Bernd (2009): Mündigkeit und Unmündigkeit nach Kants Schrift „Beantwortung der Frage. Was ist Aufklärung?“. In: Böhme, Gernot (Hg.): Der mündige Mensch. Denkmodelle der Philosophie, Geschichte, Medizin und Rechtswissenschaft. Darmstadt: WBG, 13 – 23.
WIRTITSCH, Manfred (2012): Das Unterrichtsprinzip Politische Bildung. In: Diendorfer, Gertraud et al.: Politische Bildung als Beruf. Professionalisierung in Österreich. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, 65 - 75.

Zur Einführung in die Thematik wird folgendes Werk ausdrücklich empfohlen:
Hellmuth, Thomas und Klepp, Cornelia (2010): Politische Bildung: Geschichte – Modelle – Praxisbeispiele. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 13:39