Universität Wien

490026 PS Lehren und Lernen (2020S)

Das Unterrichtsprinzip Politische Bildung in den Schulen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 22 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Präsenzeinheiten im April und Juni finden nicht statt. Online-Präsenz: 20. April und 27. April (Zwischentest als Online-Format) sowie 8. Juni (optional)

  • Montag 09.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Montag 16.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Freitag 03.04. 15:00 - 20:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Montag 20.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Montag 27.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Montag 08.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Montag 15.06. 18:30 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Grundsatzerlass für „Politische Bildung in Schulen“ formuliert die Umsetzung Politischer Bildung als „eine Voraussetzung sowohl für die persönliche Entfaltung des einzelnen wie für die Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Ganzen.“ Daran anschließend soll die Schule ihren Beitrag zur Mitgestaltung der politischen Kultur in Österreich leisten (vgl. BMUKK 2015). Politische Bildung wird demnach wichtig für den Bildungsauftrag der Schule. Das Unterrichtsprinzip soll "von Beginn der Schulpflicht an einen zentralen Platz in allen Unterrichtsgegenständen und Handlungsfeldern am Schulstandort [...] haben." (vgl. BMUKK 2015: 3) Damit wird es zum wesentlichen Ziel dieser Lehrveranstaltung, Studierende aller Unterrichtsfächer auf diese Aufgabe vorzubereiten.

Damit verbinden sich folgende Fragen: Wie kann man politische Inhalte in allen Fächern lehren? Wie lernen wir im Sinne der Politischen Bildung? Und was ist eigentlich Politik? Wie kann man junge Menschen zur "Mündigkeit erziehen"? Wie sorgt man für eine demokratische Unterrichtskultur? Und wie vollzieht sich unsere politische Sozialisation? - Mit diesen für die (Politische) Bildung zentralen Fragen setzt sich das Seminar theoretisch wie auch praktisch auseinander.

Davon ausgehend, sollen die Studierenden in dieser Lehrveranstaltung befähigt werden, bildungsphilosophische und politikdidaktische Literatur kritisch zu lesen und die für die Umsetzung politischer Bildung wesentlichen Punkte zu verstehen. Weiters soll das eigene (Alltags-)Verständnis von Politik sowie von Politikunterricht hinterfragt und wissenschaftlich fundiert (weiter-)entwickelt werden. Danach sollen Anknüpfungspunkte Politischer Bildung an die eigenen Fächer mittels Rückgriff auf das Unterrichtsprinzip Politische Bildung erarbeitet und eine Unterrichtseinheit geplant werden, welche Politische Bildung in einem ihrer Fächer umsetzbar macht. Zudem werden inhaltliche Aspekte von Schule und Unterricht rund um Themenkomplexe wie demokratische und (anti-)autoritäre Erziehung und Unterrichtskultur behandelt.

Ein in Gruppen erarbeitetes Unterrichtskonzept zur Politischen Bildung wird am Schulstandort HLMW 9 Michelbeuern erprobt und danach im Rahmen des Proseminars reflektiert.

Zur Vorbereitung auf die Lehrveranstaltung lesen Sie bitte das folgende Buch:
HELLMUTH, Thomas und KLEPP, Cornelia (2010): Politische Bildung: Geschichte – Modelle – Praxisbeispiele. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Vier Arbeitsaufgaben zur Pflichtlektüre (einzeln und in Gruppen)
- Zwischentest als Online-Open-Book-Test (27. April 2020)
- Erstellen eines Unterrichtskonzepts zu einer Unterrichtseinheit (Gruppenarbeit)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden haben die angeführte Lektüre zu lesen, Arbeitsaufträge dazu zu erfüllen, an einem Zwischentest über die Testlektüre teilzunehmen und ein Unterrichtskonzept zu erstellen. Sie planen also politisch bildenden Unterricht, hospitieren und unterrichten - sofern die aktuelle Lage es zulässt - am Schulstandort HLMW 9 Michelbeuern. Letzteres erfolgt zum Teil in Kleingruppen. Der Unterricht wird nach der Durchführung angemessen schriftlich reflektiert. Sämtliche Teilleistungen werden ausschließlich über moodle eingereicht. Es müssen alle Teilleistungen absolviert werden, um eine positive Note auf das Seminar zu bekommen.

Es besteht 100% Anwesenheitspflicht (real bzw. online).

Die Beurteilung erfolgt nach folgendem Maßstab:
- Arbeitsaufgaben zur Lektüre (Einzel- oder Gruppenarbeit) (30%)
- Zwischentest (30%)
- Unterrichtskonzept (Gruppenarbeit) (30%)
- Abgabe der Reflexion (10%)

Notenschlüssel:
90 bis 100 % Sehr Gut
80 bis 89,9 % Gut
70 bis 79,9 % Befriedigend
60 bis 69,9 % Genügend
unter 60 % Nicht Genügend

Prüfungsstoff

Inhalte des Zwischentests:

AMMERER, Heinrich (2008): Jugend und Politik: ein schwieriges Verhältnis? - In: Informationen zur Politischen Bildung 28, Innsbruck, Bozen und Wien: Bundeszentrale für politische Bildung, 52 – 57.
ACKERMANN, Paul et al. (2015): Politikdidaktik kurzgefasst. 13 Planungsfragen für den Politikunterricht.- Schwalbach/Ts., 4. Auflage. (Kapitel II: Wie gewinne ich einen strukturierten Überblick über das Politische?, 19 – 38)
ADORNO, Theodor W. und Hellmut Becker (1969/2013): Erziehung zur Mündigkeit.- In Kadelbach, Gerd (Hg.): Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker 1959 – 1969. Frankfurt, 24. Auflage, 133 – 147.
HELLMUTH, Thomas (2009): Das „selbst-reflexive Ich“. Politische Bildung und kognitive Struktur.- In: Ders. (Hg.): Das „selbst-reflexive Ich“. Beiträge zur Theorie und Praxis politischer Bildung. Innsbruck, Wien und Bozen, 11 – 20.
KRAMMER, Reinhard (2008): Kompetenzen durch Politische Bildung. Ein Kompetenz-Strukturmodell. - In: Informationen zur Politischen Bildung 28, Innsbruck, Bozen und Wien: Bundeszentrale für politische Bildung, 5 – 14.

Literatur

Zur Einführung in die Thematik lesen Sie bitte folgendes Werk:
Hellmuth, Thomas und Klepp, Cornelia (2010): Politische Bildung: Geschichte – Modelle – Praxisbeispiele. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag.

ACKERMANN, Paul et al. (2015): Politikdidaktik kurz gefasst. 13 Planungsfragen für den Politikunterricht. 4. Auflage. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag.
ADORNO, Theodor W. und Becker, Hellmut (2013/1969): Erziehung zur Mündigkeit. In: Kadelbach, Gerd (Hg.): Theodor W. Adorno. Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gesrpäche mit Hellmut Becker 1959 - 1969. 24. Auflage. Frankfurt: Suhrkamp Verlag. 133 - 147.
AMMERER, Heinrich (2008): Jugend und Politik: ein schwieriges Verhältnis? – In: Forum Politische Bildung (Hg.): Jugend – Demokratie – Politik. Informationen zur Politischen Bildung 28, Innsbruck, Bozen und Wien: Bundeszentrale für politische Bildung, 52 – 57.
BEYER, Philipp (2016): 55 Methoden Politik: einfach, kreativ, motivierend. 3. Auflage. Augsburg: Auer Verlag.
BMUKK (2015): Politische Bildung in den Schulen. Grundsatzerlaß zum Unterrichtsprinzip. online abrufbar unter https://www.bmb.gv.at/schulen/unterricht/uek/pb_grundsatzerlass_15683.pdf?4dzgm2 (14.11.2017)
BOAL, Augusto (1982): Theater der Unterdrückten. 3. Auflage. Berlin: Suhrkamp Verlag.
GERM, Alfred (2015): Konzeptuelles Lernen in der Politischen Bildung: Theoriebildung – Fachdidaktische Umsetzung – Praxisbeispiele. Münster: LIT Verlag.
FREIRE, Paulo (1970/2017): Pedagogy of the Oppressed. London: Penguin Classics.
GRUSCHKA, Andreas (2009): Erzieht die Schule zur Mündigkeit?. In: Böhme, Gernot (Hg.): Der mündige Mensch. Denkmodelle der Philosophie, Geschichte, Medizin und Rechtswissenschaft. Darmstadt: WBG, 67 - 89.
HELLMUTH, Thomas (2009): Das „selbstreflexive Ich“. Beiträge zur Theorie und Praxis politischer Bildung. Innsbruck, Wien und Bozen: Studienverlag.
HELLMUTH, Thomas und KLEPP, Cornelia (2010): Politische Bildung: Geschichte – Modelle – Praxisbeispiele. Wien, Köln und Weimar: Böhlau Verlag.
HELLMUTH, Thomas (2012): Professionalisierung ohne Strukturwandel? Eine Analyse zur Politischen Bildung in Österreich. In: Diendorfer, Gertraud et al.: Politische Bildung als Beruf. Professionalisierung in Österreich. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, 11 - 32.
KANT, Immanuel (1783/1983): Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? In: Ders.: Schriften zur Anthropologie, Geschichtsphilosophie, Politik und Pädagogik. Erster Teil. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
KRAMMER, Reinhard (2008): Kompetenzen durch Politische Bildung. Ein Kompetenz-Strukturmodell. In: Kompetenzorientierte Politische Bildung, Informationen zur Politischen Bildung 29, Innsbruck, Bozen und Wien: Bundeszentrale für politische Bildung. 5 – 14.
ROSENBERG, Marshall B. (2013): Erziehung, die das Leben bereichert. Gewaltfreie Kommunikation im Schulalltag. 5. Auflage. Paderborn: Junfermannverlag.
SANDER, Wolfgang (2005): Handbuch Politische Bildung. 3. Auflage. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag.
SANDER, Wolfgang (2008): Politik entdecken – Freiheit leben: Didaktische Grundlagen Politischer Bildung. 3. Auflage. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag.
SCHNEIDER, Herbert (1988): Der Beutelsbacher Konsens. In: Mickel, Wolfgang W.: Handbuch zur politischen Bildung, Bonn, 171 – 178
VILLHAUER, Bernd (2009): Mündigkeit und Unmündigkeit nach Kants Schrift „Beantwortung der Frage. Was ist Aufklärung?“. In: Böhme, Gernot (Hg.): Der mündige Mensch. Denkmodelle der Philosophie, Geschichte, Medizin und Rechtswissenschaft. Darmstadt: WBG, 13 – 23.
WIRTITSCH, Manfred (2012): Das Unterrichtsprinzip Politische Bildung. In: Diendorfer, Gertraud et al.: Politische Bildung als Beruf. Professionalisierung in Österreich. Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, 65 - 75.

Die Pflichtlektüre wird über moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:29