Universität Wien

490030 PS Menschenrechte und (Inter-)Religiöse Bildung (2020S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 19.03. 16:00 - 18:30 Schulzentrum Friesgasse, 1150 Wien, Aula A
  • Donnerstag 26.03. 16:00 - 18:30 Schulzentrum Friesgasse, 1150 Wien, Aula A
  • Donnerstag 02.04. 16:00 - 18:30 Schulzentrum Friesgasse, 1150 Wien, Aula A
  • Donnerstag 23.04. 16:00 - 18:30 Schulzentrum Friesgasse, 1150 Wien, Aula A
  • Donnerstag 14.05. 16:00 - 18:30 Schulzentrum Friesgasse, 1150 Wien, Aula A
  • Donnerstag 28.05. 16:00 - 18:30 Schulzentrum Friesgasse, 1150 Wien, Aula A
  • Donnerstag 04.06. 16:00 - 18:30 Schulzentrum Friesgasse, 1150 Wien, Aula A
  • Donnerstag 18.06. 16:00 - 18:30 Schulzentrum Friesgasse, 1150 Wien, Aula A
  • Donnerstag 25.06. 16:00 - 18:30 Schulzentrum Friesgasse, 1150 Wien, Aula A

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte und zentrale Fragestellungen:
In einer pluralisierten, säkularisierten Welt, in der verschiedene Kulturen, Religionen und Lebensstile aufeinandertreffen stellt sich die Frage nach einer gemeinsamen Orientierungsbasis. Aufgrund ihrer konsensualen Verankerung in vielen Gesellschaften können die Menschenrechte, deren Ausgangspunkt die unantastbare Würde jedes Menschen ist, diese Klammer darstellen. Angesichts aktueller Entwicklungen stellt sich die Frage, wie verankert die Menschenrechte tatsächlich sind und wie im schulischen Kontext sichergestellt werden kann, dass diese auch an die nächsten Generationen weitergegeben werden.
Das Seminar stellt einerseits die Menschenrechte und andererseits die Schaffung einer interreligiös sensiblen Schulkultur im Kontext von Diversität ins Zentrum der Betrachtung. Im Wahrnehmen von und Umgang mit Diversität und Differenz erweist sich letztlich, ob Menschenwürde, Demokratie und Dialog auf Augenhöhe nur Etiketten oder reale Werte sind, die im schulischen Zusammenhang wirklich gelebt werden. Speziell die Fähigkeit zum interkulturellen und interreligiösen Dialog ist im Kontext von Migration für Lehrpersonen von wachsender Bedeutung. Die Lehrveranstaltung ist Teil eines partizipativen Forschungsprozesses an einem konfessionellen Schulzentrum (Kooperationsschuleplus der Universität Wien), das den Fokus auf kulturelle und religiöse Vielfalt und Sorge um die Rechte aller am Lernprozess Beteiligten legt und führt in zentrale Komponenten eines partizipativen Research-Designs ein.

Folgende Fragestellungen werden im Seminar behandelt:
Welche Professionalisierungsschritte braucht es, um Lehrpersonen zu ermächtigen, Menschenrechte in Bildungskontexten zu gewährleisten?
Welche Kompetenzen müssen Lehrpersonen erwerben, um angemessen und sensibel im Religionsplural agieren zu können und diskursfähig zu sein?
Wie können insbesondere Bildungschancen für Benachteiligte (Jugendliche mit Flucht bzw. Migrationshintergrund) eröffnet werden?
Welche Rolle können konfessionelle Schulen als Modell für weltoffene, menschenrechtsbewusste, religionssensible Schulkultur spielen?
Wie kann Schule konkret einen anerkennenden Umgang mit Vielfalt gestalten?
Wie kann Radikalisierung und Fundamentalismus begegnet werden und inwiefern widersprechen diese Phänomene den Menschenrechten?

Ziele:
Durch das Bewusstmachen und die kritische Auseinandersetzung mit eigenen subjektiven
Theorien zur Thematik sowie das Bearbeiten und Reflektieren von wissenschaftlicher Literatur erwerben die Studierenden Wissen und Kompetenzen in folgenden Bereichen:

• Die Studierenden erarbeiten ein Grundwissen im Bereich Diversity Management, religionssensibler Schulkultur, sowie von Aspekten professionellen Handelns in diesem Bereich im Lehrberuf.
• Durch die Verschriftlichung von eigenen Analysen, Reflexionen und Stellungnahmen zu wissenschaftlichen Texten eignen sich die Studierenden Kompetenzen im Hinblick auf Textproduktion, Analyse und schriftliche Reflexion an.
• Durch die erforderliche Zusammenarbeit in der Seminargruppe in verschiedenen Sozialformen im Verlauf der Lehrveranstaltung sowie online durch Stellungnahmen zu den Texten von KollegInnen vertiefen die Studierenden soziale Kompetenzen im Hinblick auf verschiedene Zusammenarbeitsformen.
• Die Studierenden machen sich mit bildungswissenschaftlichen Forschungsmethoden vertraut und erproben diese in einem Forschungsprojekt.

Methode:
Thematische Inputs, Diskussion, Gruppenarbeit, Sensibilisierungsübungen, Auseinandersetzung mit fachlicher Literatur; Teilnahme an einem Praxisforschungsprojekt im Bereich Menschenrechte und Interreligiöse Bildung, Anwendung und Erprobung bildungswissenschaftlicher Forschungsmethoden, Verwendung der Lernplattform Moodle, abschließende Seminararbeit.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Durchgängige Anwesenheit (100%), aktive und konstruktive Mitarbeit in der LV: solange die Home-Learning Phase dauert regelmäßige Teilnahme am Moodle-Kurs
• Bearbeiten von Arbeitsaufträgen - derzeit auf der Lernplattform Moodle
• Wahl eines Schwerpunktthemas im Themenfeld der Lehrveranstaltung und dazu alternativ im Tandem:
Bearbeitung und Präsentation von Fachliteratur zum Thema oder
Erstellung und Präsentation eines Unterrichtsmaterials zum Thema
Präsentation und Evaluation der Teilergebnisse
• Reflexion des eigenen Lernprozesses und Dokumentation in einer abschließenden Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

• Qualifizierte Anwesenheit (im Moodle Kurs) und aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung 50%
• Präsentation des Schwerpunktthemas 20%
• Abfassen der Seminararbeit 30%
• Für die positive Absolvierung der Lehrveranstaltung sind in jedem Teilleistungsbereich mindestens 50% zu erbringen

Prüfungsstoff

Literatur

Vorläufige Literaturauswahl:
BAHR, MATTHIAS/REICHMANN, BETTINA/SCHOWALTER, CHRISTINE (Hgg.), Menschenrechtsbildung: Handreichung für Schule und Unterricht (Schriften aus dem Projekt „Menschenrechtsbildung“ am Fachbereich 6: Kultur- und Sozialwissenschaften der Universität Koblenz-Landau (Campus Landau)). Ostfildern: Matthias Grünewald Verlag 2018. 360 S., ISBN 978-3-7867-3124-5.
BORTZ, JÜRGEN/DÖRING, NICOLA/SPRINGER-VERLAG GMBH, Forschungsmethoden und Evaluation: für Human- und Sozialwissenschaftler (Springer-Lehrbuch). Berlin: Springer 5. Aufl2015. 897 S., ISBN 978-3-662-47436-5.
GHASEMPOUR, MORTEZA, Philosophie der dialogischen Weltbegegnung, in: Religiöse Differenz als Chance? Positionen, Kontroversen, Perspektiven (Religionen im Dialog; Band 3). Münster: Waxmann 2010, 81–87.
GUTTENBERGER, GUDRUN/SCHROETER-WITTKE, HARALD (Hgg.), Religionssensible Schulkultur (Studien zur Religionspädagogik und Praktischen Theologie (StRPPT); Band 4). Jena: FORMAT Druckerei & Verlagsgesellschaft mbH, Garamond Verl 2015. 359 S., ISBN 978-3-944830-73-5.
HONNETH, AXEL/LINDEMANN, OPHELIA/VOSWINKEL, STEPHAN, Strukturwandel der Anerkennung: Paradoxien sozialer Integration in der Gegenwart. Frankfurt: Campus Verlag 12013, ISBN 978-3-593-39513-5.
JÄGGLE, MARTIN (Hg.), Kultur der Anerkennung: Würde - Gerechtigkeit - Partizipation für Schulkultur, Schulentwicklung und Religion. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren 2013. 350 S., ISBN 978-3-8340-1214-2.
JÄGGLE, MARTIN/STRUTZENBERGER, EDDA (Hgg.), Lebens.werte.schule: religiöse Dimensionen in Schulkultur und Schulentwicklung (Austria: Forschung und Wissenschaft Erziehungswissenschaft; Band 5). Wien: Lit 2009. 512 S., ISBN 978-3-7000-0846-0.
KUMHER, ULRICH, Schulpastoral und religiöse Pluralität: ein Konzeptentwurf für die Auseinandersetzung mit religiöser Pluralität (Studien zur Theologie und Praxis der Seelsorge; Band 74). Würzburg: Echter 2008. 419 S., ISBN 978-3-429-03032-2.
MOSER, HEINZ, Instrumentenkoffer für den Praxisforscher. Freiburg im Breisgau: Lambertus 2., erw. Aufl1998. 87 S., ISBN 978-3-7841-1057-8.
POLAK, REGINA/REISS, WOLFRAM (Hgg.), Religion im Wandel: Transformation religiöser Gemeinschaften in Europa durch Migration, interdisziplinäre Perspektiven (Religion and transformation in contemporary European society; Band Band 9). Göttingen: V&R Unipress 2015. 400 S., ISBN 978-3-8471-0369-1.
SCHAMBECK, MIRJAM, Interreligiöse Kompetenz: Basiswissen für Studium, Ausbildung und Beruf (UTB Religionspädagogik; Band 3856). Göttingen Bristol: Vandenhoeck & Ruprecht 2013. 252 S., ISBN 978-3-8252-3856-8.
SCHLUSS, HENNING, Religiöse Bildung im öffentlichen Interesse: Analysen zum Verhältnis von Pädagogik und Religion. Wiesbaden: VS, Verlag für Sozialwissenschaften 1. Aufl2010. 215 S., ISBN 978-3-531-16325-3.
SCHULTE, ANDREA/WIDL, MARIA (Hgg.), Die konfessionelle Schule: Herausforderungen und Perspektiven zwischen Erbe und Auftrag (Erfurter theologische Schriften; Band 40). Würzburg: Echter 1. Aufl2011. 252 S., ISBN 978-3-429-03350-7.
SEJDINI, ZEKIRIJA/KRAML, MARTINA/SCHARER, MATTHIAS, Mensch werden: Grundlagen einer interreligiösen Religionspädagogik und -didaktik aus muslimisch-christlicher Perspektive (Studien zur interreligiösen Religiospädagogik ; 1). Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer 1. Auflage2017. 161 S., ISBN 978-3-17-031488-7.
TAKEDA, ARATA/AYKUT, MARTHA, Transkulturalität im Schulunterricht: ein Konzept und vier Rezepte für grenzüberschreitendes Lehren und Lernen, in: Migranten machen Schule. Stuttgart 2010.
UNGER, HELLA VON, Partizipative Forschung: Einführung in die Forschungspraxis. Wiesbaden: Springer VS 20142013. 132 S., ISBN 978-3-658-01289-2.
WEIßE, WOLFRAM/GUTMANN, HANS-MARTIN (Hgg.), Religiöse Differenz als Chance? Positionen, Kontroversen, Perspektiven (Religionen im Dialog; Band 3). Münster: Waxmann 2010. 244 S., ISBN 978-3-8309-2342-8.
Die UN-Menschenrechtscharta › Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, https://www.menschenrechtserklaerung.de/ (Stand: 08.02.2018; Abruf: 0

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 10:49