Universität Wien

490034 UE Beobachten und Verstehen von Interaktionen mit Kindern und Jugendlichen (2024S)

2.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Abwesenheit in der ersten Einheit gilt als Verzicht auf die LV-Teilnahme, d.h. Studierende, die in der ersten Lehrveranstaltungseinheit ohne Angabe eines wichtigen Grundes nicht erschienen sind, werden von der Lehrveranstaltungsleitung abgemeldet.

UPDATE (16.06.2024): Die letzte Einheit findet online/über Zoom statt (angemeldete Studierende erhalten den Link per Mail).

  • Dienstag 19.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Dienstag 09.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Dienstag 23.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Dienstag 07.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Dienstag 21.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Dienstag 04.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG
  • Dienstag 18.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 4 341 Porzellangasse 4 3.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Achtsames Wahrnehmen, Erfahren und Betrachten als (inklusions)pädagogische Übung (exempl. siehe Peterlini et al. 2020) – im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung steht das Beobachten und Verstehen von Interaktionsprozessen aus einer mehrdimensionalen und reflexiven Perspektive. ‚Verstehen‘ und ‚Nicht-Verstehen‘ sind dabei unweigerlich miteinander verbunden; indirekt angesprochen ist damit die Notwendigkeit einer differenzierten Wahrnehmung von Lebenswelt(en) im Allgemeinen sowie Bildungs- bzw. Interaktionsprozessen im Spezifischen. Ausgehend von der Annahme, nicht auf ‚die eine‘ Wirklichkeit stoßen zu können, lädt die Lehrveranstaltung dazu ein, sich in explorativer Weise auf vielfältige Wahrnehmungs- und Erkenntnisvarianten einzulassen. Die Auseinandersetzung erfolgt dabei sowohl unter Einnahme einer spezifisch berufspraktisch orientierten Perspektive (Lernen ‚am Fall‘; Agostini 2020) als auch auf dem Wege einer genuin phänomenologisch gefärbten Herangehensweise (Lernen ‚am Beispiel‘; ebd.). Studierende begeben sich im Zuge dessen auf die Suche nach gelebter Erfahrung: Sie protokollieren einen spezifischen Erfahrungs- bzw. Beobachtungsmoment und erstellen (phänomenologisch orientierte) Vignetten, die weiterführend verdichtet, gedeutet und reflektiert werden.

Ziele:
Nach Abschluss der Lehrveranstaltung haben die Studierenden eine differenzierte persönliche und fachliche Positionierung im Hinblick auf das Lehrveranstaltungsthema entwickelt. Sie sind in der Lage, Theorie und (schulische) Praxis produktiv zu verknüpfen, sie:

(1) haben sich vertiefte Kenntnisse rund um das Thema soziale und emotionale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen erarbeitet;
(2) sind für reflexive Beobachtungs- und Verstehensprozesse sensibel geworden;
(3) können Überlegungen zu Konzepten pädagogischer Förderung anstellen und haben Sensibilität für die Gestaltung hilfreicher Interaktions- und Kommunikationsprozesse entwickelt;
(4) sind sich der Verschränkung des Handlungsfeldes „Emotionale und soziale Entwicklung“ mit anderen inklusionspädagogischen Handlungsfeldern bewusst.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Kontinuierliche Anwesenheit
- Qualifizierte Mitarbeit (Diskussionsbeteiligung sowie allgemeine Bereitschaft für Diskussions-, Wahrnehmungs- und Reflexionsübungen im Rahmen der Lehrveranstaltung)
- Textlektüre und -bearbeitung sowie Präsentation erarbeiteter Inhalte (Gruppenarbeiten)
- Durchführung der Beobachtungsaufgabe (wie in der Beschreibung oben erwähnt) in Einzelarbeit; laufender unterstützender Austausch hinsichtlich der weiterführenden Bearbeitung entstandener (Roh)Vignetten im Gruppensetting und im Plenum
- Abschließendes Verfassen einer schriftlichen Arbeit in Form eines Abschlussberichts (unter Einhaltung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis) in Einzelarbeit

Allgemein: Die Verwendung von KI-Tools (z.B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z.B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Spezifischer Zusatz hierzu: Es sind keine Hilfsmittel erlaubt (die Verwendung bzw. der Einsatz von KI-Tools ist in der konkreten Lehrveranstaltung weder vorgesehen noch erlaubt).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen:
Allgemein: Für pi-Lehrveranstaltungen gilt Anwesenheitspflicht. Fehlzeiten werden nur in begründeten Fällen entschuldigt, z.B. bei Erkrankung (nur mit ärztlichem Attest), kollidierenden Prüfungsterminen, verpflichtender Teilnahme an einer Exkursion, Betreuungspflichten u. dergl. (nur mit Bestätigung).

Spezifisch: Es besteht, wie oben erwähnt, grundsätzliche Anwesenheitspflicht, die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme und Mitarbeit wird vorausgesetzt. Im Vorhinein fixierte Zeitpunkte zur Abgabe bestimmter Leistungen müssen fristgerecht eingehalten werden, um die Lehrveranstaltung positiv abschließen zu können.

Leistungsbeurteilung:
- Aktive Mitarbeit: 20 Punkte
- Beobachtungsaufgabe: 20 Punkte
- Abschlussbericht: 60 Punkte

Beurteilungsmaßstab:
Die Lehrveranstaltung gilt als erfolgreich absolviert, wenn mindestens 60 der möglichen 100 Punkte erlangt werden (alle Teilleistungen müssen positiv beurteilt werden). Weitere Details zu den zu erbringenden Leistungen werden in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben. Nur pünktlich eingereichte Aufgaben werden bewertet.

Notenschlüssel, der zur Beurteilung herangezogen wird:

1 (sehr gut) --> 100-90 Punkte
2 (gut) --> 89-81 Punkte
3 (befriedigend) --> 80-71 Punkte
4 (genügend) --> 70-60 Punkte
5 (nicht genügend) --> 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

Die in der Lehrveranstaltung be- und erarbeiteten Inhalte

Literatur

Agostini, Evi (2019). Zur Verdichtung und Analyse von Unterrichtsvignetten. In: Journal für LehrerInnenbildung 19(4), 92-101.
Agostini, Evi (2020). Lernen ‚am Fall‘ versus Lernen ‚am Beispiel‘. Oder: Zur Bedeutung der pathischen Struktur ästhetischer Wahrnehmung für die Narration von phänomenologisch orientierten Vignetten. In: Peterlini, Hans Karl, Cennamo, Irene & Donlic, Jasmin (Hrsg.): Wahrnehmung als pädagogische Übung. Theoretische und praxisorientierte Auslotungen einer phänomenologisch orientierten Bildungsforschung. Innsbruck: Studienverlag Ges.m.b.H., 153-178.
Agostini, Evi, Peterlini, Hans Karl, Donlic, Jasmin, Kumpusch, Verena, Lehner, Daniela & Sandner, Isabella (Hrsg.) (2023). Die Vignette als Übung der Wahrnehmung. Zur Professionalisierung pädagogischen Handelns. Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich. Online unter: https://www.pedocs.de/volltexte/2023/26127/pdf/Agostini_Peterlini_2023_the_vignette.pdf (letzter Zugriff: 11.01.2024).
De Boer, Heike & Reh, Sabine (Hrsg.) (2012). Beobachtung in der Schule – Beobachten lernen. Wiesbaden: Springer VS.
Gottuck, Susanne, Grünheid, Irina, Mecheril, Paul & Wolter, Jan (Hrsg.) (2019). Sehen lernen und verlernen: Perspektiven pädagogischer Professionalisierung. Wiesbaden: Springer VS.
Meyer-Drawe, Käte (1984a). Die Beziehungen zum Anderen beim Kind. Merleau-Pontys Konzeption kindlicher Sozialität. In: Bildung und Erziehung 37(2), 157-168.
Meyer-Drawe, Käte (1984b). Grenzen pädagogischen Verstehens – Zur Unlösbarkeit des Theorie-Praxis-Problems in der Pädagogik. In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik 60(3), 249-259.
Peterlini, Hans Karl, Cennamo, Irene & Donlic, Jasmin (Hrsg.) (2020). Wahrnehmung als pädagogische Übung. Theoretische und praxisorientierte Auslotungen einer phänomenologisch orientierten Bildungsforschung. Innsbruck: Studienverlag Ges.m.b.H.
Stein, Roland & Müller, Thomas (Hrsg.) (2018). Inklusion im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Stuttgart: Kohlhammer.

Die angeführte Literatursammlung versteht sich als exemplarischer Auszug und dient zunächst primär der allgemeinen thematisch-inhaltlichen Einordnung des in der LV behandelten Themenbereichs; weitere spezifische Literatur wird auf Moodle bekanntgegeben bzw. bereitgestellt (laufende Ergänzung während des Semesters).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: So 16.06.2024 18:26