Universität Wien

490066 SE Theorie und Praxis des Erziehens und Beratens (2015W)

Menschenrechtsbildung zwischen politischen Vorgaben und pädagogischer Legitimität

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 02.10. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 09.10. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 16.10. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 23.10. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 30.10. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 06.11. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 13.11. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 20.11. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 27.11. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 04.12. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 11.12. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 18.12. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 08.01. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 15.01. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 22.01. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Freitag 29.01. 08:00 - 09:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Von politischer Seite wird Menschenrechtsbildung als pädagogische Aufgabe wie selbstverständlich eingefordert. Wie aber können die Menschenrechte zum Gegenstand der Pädagogik werden? Welche pädagogischen Maßstäbe müssen im Kontext einer Menschenrechtsbildung gelten und beachtet werden? Wie kann Menschenrechtspädagogik in verschiedenen Kontexten pädagogisch angemessen realisiert werden? Diesen und ähnlichen Fragen will das Seminar nachgehen im Rahmen folgender inhaltlicher Schwerpunkte:
Menschenrechtsbildung: theoretische Grundfragen
Menschenrechtsbildung im internationalen politischen Kontext (Programme)
Konzepte und Schwierigkeiten der MR-Bildung
Grunddaten der politischen MR-Entwicklung
Der Geltungsanspruch der MR, ihre Begründungen und Einschränkungen (philosophische Aspekte)
Menschenrechtsverletzungen und politische Hintergründe als pädagogische Herausforderung
Menschenrechtsschutz und internationale Institutionen
Kinderrechte und Kinderrechtskonvention
Schulkultur unter dem Anspruch der Kinderrechte (Partizipation)
Rechte von Menschen mit Behinderungen (Behindertenrechtskonvention)
Bildung als Menschenrecht
Inklusion als Herausforderung für die Schulentwicklung
Forschung im Bereich Menschenrechtspädagogik
Das Seminar möchte einführen in einen speziellen pädagogischen Bereich (Menschenrechtspädagogik), unter Berücksichtigung der aktuellen bildungstheoretischen Diskussionen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Es handelt sich um eine LV mit immanentem Prüfungscharakter. Das heißt, die Grundlage für die Benotung stellen die im Seminar erbrachten Teilleistungen dar. Als solche sind vorgesehen:
Kurzreferat zu einem selbst gewählten Thema aus dem Bereich der Menschenrechtsbildung
Schriftliche Prüfung zu den wichtigsten Inhalten des Seminars
Schriftliche Seminararbeit
Erfüllung der Anwesenheitspflicht im Seminar und aktive Mitarbeit
Als Beurteilungskriterien werden herangezogen:
Gehörte/gelesene Inhalte von wissenschaftlichen Ausführungen verstehen und in zusammengefasster Form wiedergeben können
Pädagogische Überlegungen unter Bezugnahme auf Fachliteratur eigenständig entwickeln, diskutieren und schriftlich darlegen können
Die Beherrschung  der "Techniken" des wissenschaftlichen Arbeitens (Zitieren, Recherchieren) nachweisen können
Fähigkeit, Gedanken zu einem pädagogischen Thema auch mündlich präsentieren und diskutieren zu können
Fähigkeit, kontinuierlich ein Semester lang an einer LV aktiv mitzuarbeiten
Mindestanforderung für die positive Beurteilung ist die Abfassung einer
Seminararbeit gemäß den Vorgaben der Lehrveranstaltungsleitung und eine
mündliche Präsentation in Form eines Kurzreferats im Rahmen der
Lehrveranstaltung. Es besteht Anwesenheitspflicht, ein zweimaliges
unentschuldigtes Fehlen ist gestattet.
Jede Teilleistung wird eigenständig bewertet. Dafür werden Punkte vergeben: Seminararbeit (max. 6 Pkt.), schriftliche Prüfung (max. 3 Pkt.), Referat (max. 4 Pkt.), Anwesenheit und aktive Mitarbeit (max. 2 Pkt.). Die erreichte Gesamtpunktezahl muss für eine positive Gesamtbeurteilung des Seminars über 50% der möglichen Punkte liegen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Ziele sollen theoretische und praktische Kompetenzen abdecken:
Lernen über Menschenrechte: Aneignung von Wissen über die Menschenrechte und ihre internationalen Grundlagen (z.B. AEMR; KRK; BRK usw.)
Lernen für und durch Menschenrechte Kritische Diskussion der Begründungsproblematik der Menschenrechte
Auseinandersetzung mit politischen und pädagogischen Aspekten in ihrem Antagonismus
Didaktische Grundfragen und Grundlagen der Menschenrechtsbildung: kritische Sichtung und Entwicklung von Unterrichtsmaterialien
Gestaltung des Schullebens und der Schulkultur unter den Anspruch der Menschen- und Kinderrechte (Partizipation)
Schulentwicklung im Horizont der menschenrechtlichen Forderung nach einem inklusiven Schulsystems

Prüfungsstoff

Methodisch soll möglichst abwechslungsreich agiert werden:
Vortrag: Powerpoint-Präsentation
Kleingruppenarbeit
Plenumsdiskussionen
Einzelpräsentationen (Referate)
Filmpräsentation mit kritischer Reflexion (z.B. unterrichtstaugliche Kurzfilme)

Literatur

BENZINE Rachid (2012), Islam und Moderne. Die neuen Denker, Verlag der Weltreligionen: Berlin
BIELEFELDT Heiner u.a. (2013) (Hrsg.), Meinungsfreiheit. Quo vadis? Jahrbuch für Menschenrechte 2012/2013, Böhlau Verlag: Wien
BIERI Peter (2015): Eine Art zu leben. Über die Vielfalt menschlicher Würde, Frankfurt a.M.: Fischer
BÖHM Otto & KATHEDER Doris (2012), Grundkurs Menschenrechte. Die 30 Artikel. Kommentare und Anregungen für die politische Bildung. Band 1 und 2, Echter Verlag: Würzburg
BORNMÜLLER Falk, HOFFMANN Thomas & POLLMANN Arnd (2013) (Hrsg.), Menschenrechte und Demokratie. Georg Lohmann zum 65. Geburtstag, Freiburg: Verlag Karl Alber
BRUNOZZI Philippe, DHOUIB Sarhan & PFANNKUCHE Walter (2013) (Hrsg.), Transkulturalität der Menschenrechte. Arabische, chinesische und europäische Perspektiven, München: Karl Alber Verlag
DANGL Oskar & SCHREI Thomas (2010) (Hrsg.), "gefeiert – verachtet; umstritten". Menschenrechte und Menschenrechtsbildung, LIT: Wien
DANGL Oskar & SCHREI Thomas (2011) (Hrsg.), Bildungsrecht für alle? LIT: Wien
DHOUIB Sarhan (2012) (Hrsg.), Kultur, Identität und Menschenrechte. Transkulturelle Perspektiven, Velbrück Wissenschaft: Weilerswist
FRECH Siegfried & HASPEL Michael (2005) (Hrsg.), Menschenrechte, Wochenschau Verlag: Schwalbach/Ts.
FLIEGER Petra & SCHÖNWIESE Volker (2011) (Hrsg.), Menschenrechte, Integration, Inklusion. Aktuelle Perspektiven aus der Forschung, Julius Klinkhardt: Bad Heilbrunn
HEIMBACH-STEINS Marianne (2012), Religionsfreiheit. Ein Menschenrecht unter Druck, Ferdinand Schöningh: Paderborn
HEIßL Gregor (2009) (Hrsg.), Handbuch Menschenrechte. Allgemeine Grundlagen, Grundrechte in Österreich, Entwicklungen, Rechtsschutz, Facultas: Wien
Jahrbuch für Pädagogik 2011. Menschenrechte und Bildung. Redaktion: G. STEFFENS & E. WEIß, Peter Lang: Frankfurt a.M.
JOAS Hans (2011), Die Sakralität der Person. Eine neue Genealogie der Menschenrechte, Suhrkamp: Berlin
JOHANNSEN Friedrich (2013) (Hrsg.), Die Menschenrechte im interreligiösen Dialog. Konflikt- oder Integrationspotential? Stuttgart: Kohlhammer
KERBER-GANSE Waltraut (2009), Die Menschenrechte des Kindes. Die UN-Kinderrechtskonvention und die Pädagogik von Janusz Korczak. Versuch einer Perspektivenverschränkung, Budrich: Opladen
KRENNERICH Michael (2013), Soziale Menschenrechte. Zwischen Recht und Politik (Reihe Politik und Bildung; Bd. 70), Wochenschau Verlag: Schwalbach/Ts.
LIEBEL Manfred (2013), Kinder und Gerechtigkeit. Über Kinderrechte neu nachdenken, Beltz: Weinheim
LOHRENSCHEIT Claudia (2004), Das Recht auf Menschenrechtsbildung. Grundlagen und Ansätze einer Pädagogik der Menschenrechte. Mit einer Studie über aktuelle Entwicklungslinien der "Human Rights Education" in Südafrika, IKO: Frankfurt a. M.
MAHLER Claudia & MIHR Anja (2004) (Hrsg.), Menschenrechtsbildung. Bilanz und Perspektive, VS Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden
MENKE Christoph & POLLMANN Arnd (2007), Philosophie der Menschenrechte zur Einführung, Junius Verlag: Hamburg
OEFTERING Tonio (2009) (Hrsg.), Texte zur Menschenrechtspädagogik, LIT-Verlag: Berlin
POLLMANN Arnd & LOHMANN Georg (2012) (Hrsg.), Menschenrechte. Ein interdisziplinäres Handbuch, J.B. Metzler: Stuttgart
ROTHFRITZ Lauri Philipp (2010), Die Konvention der Vereinten Nationen zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Eine Analyse unter Bezugnahme auf die deutsche und europäische Rechtsebene, Peter Lang: Frankfurt a. M.
SPIEKER Michael (2012), Konkrete Menschenwürde. Über Idee, Schutz und Bildung menschlicher Würde, Wochenschau Verlag: Schwalbach/Ts.
WEBER Barbara (2013), Philosophieren mit Kindern zum Thema Menschenrechte. Vernunft und Mitgefühl als Grundvoraussetzungen einer demokratischen Dialogkultur, München: Alber
WOYKE Wichard (2011) (Hrsg.), Menschenrechte. Idee, Universalität, nationale und internationale Entwicklungen, Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 13:39