Universität Wien

490076 SE Theorie und Praxis des Erziehens und Beratens (2015W)

Kollektive Erinnerungsarbeit zum Lernen in der Schule

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Supervisionstermin:
03.12.2015, 11:00-17:00 Uhr, weitere Informationen erhalten Sie während der Lehrveranstaltung.

Dienstag 06.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum 10 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 5 Hof 3
Samstag 17.10. 11:30 - 18:15 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Sonntag 18.10. 09:45 - 14:45 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
Samstag 09.01. 09:45 - 16:30 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Sonntag 10.01. 11:30 - 16:30 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In der Lehrveranstaltung werden die Studierenden mit der Methode der Kollektiven Erinnerungsarbeit eigene Schulerfahrungen reflektieren und darauf aufbauend pädagogische Handlungsfelder für LehrerInnen im Bereich des "Erziehens und Beratens" herausarbeiten.

Thema der Kollektiven Erinnerungsarbeit ist das "Lernen in der Schule". Als SchülerInnen haben alle Studierenden Erfahrungen mit den Lernprozessen im Schulkontext gemacht, mit dem Verhältnis zwischen Lehrenden und SchülerInnen sowie mit dem komplexen Geschehen der SchülerInnen unter- und miteinander. Daher schreiben alle StudentInnen der LV aus ihrer eigenen Erinnerung eine "Geschichte", das ist eine selbst erlebte Episode, die ihnen zum Thema Lernen in der Schule wichtig erscheint. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Themen des "Erziehens und Beratens". Die "Geschichten" bilden das Forschungsmaterial und werden in Arbeitsgruppen detailliert, mit vorgegebenen Analyseschritten bearbeitet.

Dabei entstehen je nach "Geschichte" und deren inhaltlichen Schwerpunkten weitere Fragen, etwa zur Interaktion zwischen Lehrenden und SchülerInnen, zur sozialen Dynamik zwischen den SchülerInnen oder zu Themen, die die pädagogische und soziale Kompetenz der Lehrenden fordern. Jede Arbeitsgruppe vertieft das Thema ihrer "Geschichten" mit wissenschaftlich pädagogischer Literatur im Bereich des Erziehens und Beratens, um neue Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten aufzuzeigen (also etwa Kommunikations- und Konfliktlösungsverhalten, Umgang mit Mobbing in der Klasse, Integration von Kindern oder Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen, und vieles mehr). Erkenntnisse dieses Forschungsprozesses sollen die eigene (zukünftige) Arbeit als LehrerIn bereichern und verhindern, dass eigene Schulerfahrungen unreflektiert das eigene Verhalten als LehrerIn bestimmen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Voraussetzungen für ein positives Zeugnis sind:
Die Anwesenheiten bei allen Blockterminen,
das Schreiben einer "Geschichte" und die aktive Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe,
das Verfassen einer Seminararbeit (Gruppenarbeit) und die Präsentation der Ergebnisse.

Die Qualität der Seminararbeit (Anwendung der Methode) und die Präsentation bestimmen die Note. Das Bewertungssystem für diese Note wird in der LV vorgestellt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

1. Die Methode der Kollektiven Erinnerungsarbeit kennen lernen als Forschungsmethode und als Grundlage für die Reflexion eigenen Erlebens und zur Erweiterung der eigenen Handlungsfähigkeit.
2. Ein Handlungsfeld im Bereich des "Erziehens und Beratens" theoretisch vertiefen und Handlungsmöglichkeiten für LehrerInnen erarbeiten.

Prüfungsstoff

Die Lehrveranstaltung folgt dem Modell des Lernens durch Erfahrung. Die StudentInnen lernen die Methode der Kollektiven Erinnerungsarbeit kennen, indem sie diese in einem gemeinsamen Prozess durchlaufen und dann reflektieren und evaluieren.

Die StudentInnen werden zunächst im Einführungsblock die theoretischen Grundannahmen der Methode kennen lernen und die Anwendung üben. Zwischen den Blockterminen bearbeiten die Studierenden in ihren Arbeitsgruppen eigenständig, aber unter Supervision, ihre "Geschichten", wenden also den vorher theoretisch beschriebenen Forschungsprozess unmittelbar an. Aus der Bearbeitung ergeben sich Vertiefungsthemen, die mit der Lehrveranstaltungsleiterin abgesprochen werden. Im Abschlussblock präsentieren die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse. Gemeinsam werden weitergehende Bezüge zwischen den Arbeitsergebnissen und pädagogischen Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten im Schulkontext hergestellt.

Die Seminargestaltung folgt den Prinzipien des Lernens von Erwachsenen.

Da das Thema der Gestaltung von Lernprozessen zentral in diesem Seminar ist, wird auch die Seminargestaltung selbst immer wieder reflektiert werden, also etwa der Aufbau, die verwendeten Methoden und die Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden. Übertragbarkeit dieser Erfahrungen auf den schulischen Kontext werden diskutiert und weitere Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt werden.

Literatur

Haug, Frigga, 1999: Vorlesungen zur Einführung in die Erinnerungsarbeit. Argument Verlag Hamburg
Haug, Frigga, 2003: Lernverhältnisse. Selbstbewegungen und Selbstblockierungen. Argument Verlag Hamburg

Weitere Literatur wird von den Studierenden je nach Themenschwerpunkt in Absprache mit der Lehrveranstaltungsleiterin herangezogen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:29