Universität Wien

490097 SE Theorie und Praxis der Schulentwicklung (2017W)

Praxisforschungsseminar - soziale, personale und emotionale Kompetenzen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 10.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 17.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 24.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 07.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 14.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 21.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 28.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 05.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 12.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 09.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 09.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 16.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 23.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Dienstag 30.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In einer sich rasant verändernden Gesellschaft kommen viele am Schulgeschehen beteiligte Personen immer häufiger unter Druck. Systemzwänge, Leistung und Funktionieren bestimmen den (Schul-)alltag. Es bleibt immer weniger Zeit für ausführliche, wertschätzende Gespräche. Streitigkeiten, Konflikte und Verhaltensprobleme werden oft als zermürbend und festgefahren erlebt und untergraben dadurch die Effektivität und Qualität der schulischen Arbeit. Auf der Suche nach Auswegen und Lösungen sind in den letzten Jahren eine Reihe von beachtenswerten Schulentwicklungsprojekten zur Förderung von personalen, sozialen und emotionalen Kompetenzen für SchülerInnen, LehrerInnen und SchulleiterInnen in Österreich entstanden.
Zentraler Inhalt der Lehrveranstaltung ist es, sich mit Projekten dieser Art mittels sozialwissenschaftlicher Methoden wissenschaftlich-systematisch auseinanderzusetzen und der Frage nachzugehen, welche Projektkriterien hilfreich sind, damit es insgesamt zu einer Veränderung von Schule zu einem Lehr- und Lernraum kommt, in dem die Bedürfnisse und Werte aller am Bildungsprozess beteiligter Personen in möglichst ausgewogener Weise Berücksichtigung finden.
Zugleich werden die pädagogischen Definitionen und Inhalte der genannten Kompetenzbegriffe hermeneutisch erarbeitet. Mehrere wissenschaftliche Modelle, die zur Förderung von personbezogenen Kompetenzen anerkannt sind, werden in der LV exemplarisch vorgestellt und zum Teil auch praktisch erprobt (gewaltfreie Kommunikation nach M.Rosenberg, Vier-Seiten Modell nach F.Schulz von Thun, themenzentrierte Interaktion nach R.Cohn, Eskalationsstufen und Konfliktmanagement nach F.Glasl, Stressreduktions- und Achtsamkeitspraxis nach J.Kabat-Zinn). Auf dem Hintergrund der Ergebnisse der kleinen Forschungsaufgaben zum genannten Projekt und den erworbenen Einsichten aus Theorie, Selbstreflexion und Interaktion wird anschließend die Bedeutung der personbezogenen Kompetenzen für die Qualitätsentwicklung auf Schul- und Systemebene zusammenfassend diskutiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

o Durchgängige Teilnahme an den Einheiten des Seminars
o Aktive Mitarbeit
o Bereitschaft zur Selbstreflexion und zum Mitteilen eigener Erfahrungen
o Durchführung einer kleinen Forschungsarbeit in der Gruppe
o Projektreflexion und Präsentation
o Verfassen einer Seminararbeit (Reflexion der eigenen Forschungstätigkeit und der
Erfahrungen an der Projektschule)
o Selbsteinschätzung des eigenen Lernprozesses

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

o die wesentlichen Aspekte des aktuellen Professionalisierungsdiskurs auf dem Hintergrund der gegenwärtigen Tendenzen der Schulentwicklung und Qualitätsentwicklungsprogramme kennen
o die Inhalte der Begrifflichkeiten von sozialen, personalen und emotionalen Kompetenzen wissenschaftlich-systematisch erarbeiten und diskutieren
o wissenschaftliche Modelle (siehe Inhalte der LV) zur Förderung der genannten Fähigkeiten kennen lernen und Überlegungen zu ihrer Bedeutung für die Schulentwicklung anstellen
o die Bedeutung von einigen neueren wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zur menschlichen Kooperationsbereitschaft für die schulpädagogische Praxis erörtern
o mittels Übungsaufgaben aus verschiedenen wissenschaftlichen, personbezogenen
Kompetenzmodellen Erfahrungen sammeln
o eigene positive und negative Schulerfahrungen in Beziehung setzen zu den
Ergebnissen der kleinen Forschungsaufgaben zum genannten Schulentwicklungsprojekt
o erfahrungsbezogenes Verständnis und vertieftes Interesse für eigene aktive, kooperative Beteiligung an Programmen der Schul- und Qualitätsentwicklung gewinnen
o eigene kommunikative Stärken und Schwächen erforschen und die eigenen
Fähigkeiten der Einfühlsamkeit reflektieren
o Das genannte Schulentwicklungsprojekt in Gruppenarbeit mittels ausgewählter sozialwissenschaftlicher Methoden untersuchen

Prüfungsstoff

o Grundlageninputs zur Schul- und Qualitätsentwicklung
o Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Fachliteratur und Diskussion in der
Lehrveranstaltung
o Vorträge und Theorieinputs des Seminarleiters
o Kleine Forschungsaufgaben mittels sozialwissenschaftlicher Methoden wie Beobachtung,
Fragebogenentwicklung, leitfadengestützte Interviewführung etc.
o Datenauswertung, Präsentation und Interpretation
o Ausgewählte Übungen zur Förderung sozialen, personaler und emotionaler Kompetenzen erproben
o Einzel- , PartnerInnen und Gruppenarbeit, Plenum
o Selbstreflexion, Interaktion, Rollenspiele
o Feedback geben und annehmen, Feedbackregeln

Literatur

Altrichter, H. & Posch, P. (2007).(Hg.): Lehrerinnen und Lehrer erforschen ihren Unterricht. Bad Heilbrunn: Verlag J. Klinkhardt
Bauer, J. (2011): Schmerzgrenze. Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt. München: Blessing.
Bohl, T. u. a. (2010).(Hg.): Handbuch Schulentwicklung. Theorie - Forschungsbefunde - Entwicklungsprozesse - Methodenrepertoire. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt
Böhm-Kasper, O. & Schuchart, C. & Weishaupt, H. (2009): Quantitative Methoden in der
Erziehungswissenschaft. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Böttcher, W. & Lindart, M. (2009). Schlüsselqualifikationen: Schüler entwickeln personale und soziale Kompetenzen. Weinheim & Basel: Beltz
Brohm, M. (2009): Sozialkompetenz und Schule. Theoretische Grundlagen und empirische Befunde zu Gelingensbedingungen sozialbezogener Interventionen. Weinheim und München: Juventa
Eikenbusch, G. (1998): Praxishandbuch Schulentwicklung. Berlin: Cornelsen
Ewert, F. (2008): Themenzentrierte Interaktion (TZI) und pädagogische Professionalität von Lehrerinnen und Lehrern, Erfahrungen und Reflexionen. Wiesbaden: VS Research
Friebertshäuser, B. & Prengel, A. (2003).(Hg.): Handbuch: Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Weinheim & München: Juventa
Glasl, F. (2007): Selbsthilfe in Konflikten: Konzepte, Übungen und praktische Methoden. Stuttgart: Freies Geistesleben
Jerusalem, M. & Klein-Heßling, J. (2002): Soziale Kompetenz. Entwicklungstrends und Förderung in der Schule. In: Zeitschrift für Psychologie, 210 (4). 164 - 174.
Kabat-Zinn, J. (2006): Zur Besinnung kommen. Die Weisheit der Sinne und der Sinn der
Achtsamkeit. Freiamt: Arbor
Kaltwasser, V. (2010): Persönlichkeit und Präsenz. Achtsamkeit im Lehrerberuf. Weinheim & Basel: Beltz
Keysers, C. (2012): Unser empathisches Gehirn. Warum wir verstehen, was andere fühlen. München: Bertelsmann.
Philipp, E. & Rademacher, H. (2011): Konfliktmanagement im Kollegium. Weinheim und Basel: Beltz
Reiser, H. & Lotz, W. (1995): Themenzentrierte Interaktion als Pädagogik. Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag
Rihm, T. (2008).(Hg.): Teilhaben an Schule. Zu den Chancen wirksamer Einflussnahme auf Schulentwicklung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Rindermann, H. (2009): Emotionale-Kompetenz-Fragebogen. Göttingen und Bern: Hogrefe
Rosa, H. & Endres, W. (2016). Resonanzpädagogik. Wenn es im Klassenzimmer knistert.
Weinheim und Basel: Beltz.
Rosenberg, M. (2003): Erziehung, die das Leben bereichert. Gewaltfreie Kommunikation im Schulalltag. Paderborn: Junfermann
Rost, K. (2002): Soziale Kompetenz. Entwirren des Begriffsdschungels. Hamburg: diplomica
Schulz von Thun, F. (1981): Miteinander Reden (Bände 1-3). Hamburg: Rowohlt
Watzlawick, P. & Beavin, J. & Jackson, D. (2011). Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien. Bern: Hans Huber

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:29