Universität Wien

490099 PS Menschenrechte und (Inter-)Religiöse Bildung (2023S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
KPH Krems

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Mi, den 26.04, 14-15.30 Uhr
Mi, den 03.05, 14-17.30 Uhr (einschließlich Pause)
Mi, den 10.05, 14-17.30 Uhr ACHTUNG! Diese Sitzung findet ONLINE statt (Zoom-Link wird auf moodle geteilt).
Mi, den 17.05, 14-17.30 Uhr ACHTUNG! Diese Sitzung findet ONLINE statt (Zoom-Link wird auf moodle geteilt).
Mi, den 24.05, 14-17.30 Uhr (einschließlich Pause)
Mi, den 31.05, 14-17.30 Uhr (einschließlich Pause)
Mi, den 07.06, 14-17.30 Uhr (einschließlich Pause)
Mi, den 14.06, 14-17.30 Uhr (einschließlich Pause)


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Aufgabe interreligiöser Bildung stellt sich in modernen Gesellschaften mit zunehmender Dringlichkeit. In der Gegenwart ist der Umgang mit Multikulturalität und Multireligiosität zu einer Herausforderung geworden, der sich auch die Schule und die tägliche Unterrichtspraxis nicht entziehen können. Interreligiöse Bildung – und das damit verbundene interreligiöse Lernen – können als Prozesse verstanden werden, die sich mit der unterschiedlichen Wahrnehmung, dem Verstehen, der Reflexionsfähigkeit und dem praktischen Umgang mit der eigenen und mit anderen Religionen, deren Differenzen, sowie der individuellen Religiosität auseinandersetzen.
Durch interreligiöse Bildung können Haltungen erworben und Handlungsoptionen erlernt werden, die einen respektvollen und toleranten Umgang mit anderen Religionen und mit Personen erlauben.
Damit steht interreligiöse Bildung in enger Beziehung zu der Notwenigkeit einen Umgang mit religiöser Vielfalt zu vermitteln. Das zuletzt genannte Phänomen der Vielfalt in Verbindung mit Konzepten der Universalität zu bringen, ist eine Aufgabe, die sich in der Ideengeschichte in vielerlei Hinsicht gestellt hat. In Immanuel Kants Versuch eine universale moralische Theorie zu entwickeln, die gleichzeitig das Recht des Individuums auf Entscheidungsfreiheit sichert, kommt jener ‚Geist‘ zum Ausdruck, der sich in der allgemeinen Formulierung universaler Menschrechte ebenso wiederfindet, wie in den Prinzipien der Meinungs- und Religionsfreiheit. Letzteres führt unter anderem zu andauernden, intensiven Debatten zum Verhältnis von Religion und Vernunft und damit zum Stellenwert von Religionen in den säkularen Gesellschaften der Gegenwart, wozu nicht zuletzt deren Rolle und die Art des Religionsunterrichts zu zählen sind.

Methoden: Nach einer allgemeinen Einführung in das Verhältnis von Menschenrechten und interreligiöser Bildung besteht die Aufgabe zunächst darin, gemeinsam die historischen und systematischen Grundlagen zu erarbeiten, sowie die daraus resultierenden unterschiedlichen pädagogischen Positionen zum Themenbereich zu diskutieren. Anschließend sind kurze Präsentationen zu selbstgewählten Schwerpunkten vorgesehen, die die Thematik in einem bildungswissenschaftlichen und unterrichtlichen Kontext zu verorten gestatten. Schließlich wird es in Form von Übungen die Möglichkeit geben, Konzepte interreligiösen Lernens und interreligiöser Bildung zu untersuchen und zu reflektieren, um die Herausforderungen der Umsetzung interreligiöser Lern- und Bildungsprozesse erfahrbar zu machen.

Zielsetzung des Seminars ist es, sowohl dem historischen und systematischen Zusammenhang von Menschenrechten und interreligiöser Bildung nachzugehen, als auch einen Raum zur Verfügung zu stellen, damit die Praxis interreligiöser Bildung in einem säkularen Umfeld analysiert und reflektiert werden kann, sowie Erfahrungen mit der Vermittlung von interreligiösen Kompetenzen mit Blick auf die eigene Unterrichtspraxis zu machen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Regelmäßige Teilnahme,
- Beteiligung an den Diskussionen auf (anfangs) gemeinsamer Textgrundlage im Proseminar,
- Präsentationen zu ausgewählten Themenbereichen,
- Beteiligung an den praktischen Übungen,
sowie Verfassen einer Reflexion zum eigenen Referatsthema und der jeweiligen Diskussion, die im Rahmen der Sitzung stattgefunden hat. Umfang beträgt ca. 3-5 Seiten.
Materialien zum Proseminar werden auf der Lernplattform moodle zur Verfügung gestellt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Gewichtung der Teilleistungen im Rahmen des Seminars stellt sich wie folgt dar:
1. Regelmäßige Teilnahme sowie Beteiligung an den Diskussionen im Proseminar (40% der Gesamtleistung). Mitarbeit =40 Punkte.
2. Abhalten einer kurzen Präsentation zu einer selbstgewählten Themenstellung im bildungswissenschaftlichen Kontext(30%). Präsentation = 30 Punkte.
3. Verfassen einer Reflexion zum eigenen Referatsthema und der jeweiligen Diskussion, die im Rahmen der Sitzung stattgefunden hat. Die Reflexion muss nach den üblichen Regeln guter wissenschaftlicher Praxis verfasst sein. (30%). PS-Arbeit = 30Punkte.
Benotung:
1(sehr gut): 100-90 Punkte
2(gut): 89-81 Punkte
3 (befriedigend): 80-71 Punkte
4 (genügend): 70-61 Punkte
5 (nicht genügend): 60-0 Punkte

Prüfungsstoff

1) Referat zu einem ausgewählten Themenbereich, welches in der ersten Sitzung entschieden werden sollte.

2) Schriftliche Abgabe der Präsentation als pdf. (Hochladen auf moodle)

3) Schriftliche Arbeit: Das Verfassen einer Reflexion zum Referatsthema und zur jeweiligen Sitzung, die die stattgefundene Diskussion ebenfalls abbildet.
- Umfang: Drei bis fünf DIN-A Seiten
- Voraussetzung: Die wissenschaftlichen Standards müssen erfüllt werden.
- Abgabedatum: 30.7.2023

Literatur

Boehme, Katja (2018): Fächerkooperierendes Interreligiöses Begegnungslernen. In: Religionspädagogische Beiträge, 79(2018), S. 15–23.
Fritzsche, Karl Peter (2016): Menschenrechte: eine Einführung mit Dokumenten. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Gunnarsson, Logi (2016): Menschenrechte und Religion - Kongruenz oder Konflikt? Berlin: BWV Berliner Wissenschafts-Verlag.
Honneth, Axel/Lindmann, Ophelia/Voswinkel, Stephan (2013): Strukturwandel der Anerkennung. Paradoxien sozialer Integration in der Gegenwart. Frankfurt: Campus Verlag.
Jäggle, Martin (2013) (Hrsg.): Kultur der Anerkennung: Würde - Gerechtigkeit - Partizipation für Schulkultur, Schulentwicklung und Religion. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren.
Kant, Immanuel (2016): Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Hamburg: Felix Meiner Verlag.
Kant, Immanuel (1980): Beantwortung der Frage. Was ist Aufklärung? Reclam: Leipzig.
Liedhegener, Antonius; Werkner, Ines-Jacqueline (2010): Religion, Menschenrechte und Menschenrechtspolitik. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Menke, Christoph (2007): Philosophie der Menschenrechte zur Einführung. Hamburg: Junius-Verlag.
Pickel, Gert (2019): Weltanschauliche Vielfalt und Demokratie. Wie sich religiöse Pluralität auf die politische Kulturauswirkt, Gütersloh 2019, Nr. 19. In:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fi leadmin/fi les/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Religionsmonitor_Vielfalt_und_Demokratie_7_2019.pdf [05.03.2020].
Schluss, Henning (2010): Religiöse Bildung im öffentlichen Interesse. Analysen zum Verhältnis von Pädagogik und Religion. Wiesbaden: VS, Verlag für Sozialwissenschaften.
Schröder, Bernd (2005): Interreligiöses Lernen als Herausforderung der Religionspädagogik. In: Schreiner, Peter/Sieg,Ursula/Eisenbast, Volker (Hrsg.): Handbuch Interreligiöses Lernen. Gütersloh: Gütersloher Verlags-Haus, S. 520–532.
Schweitzer, Friedrich/Bräuer, Magda/Losert, Martin (2017): Einführung und zusammenfassende Darstellung des Forschungsprojekts. In: Schweitzer, Friedrich/Bräuer, Magda/Boschki, Reinhold (Hrsg.): Interreligiöses Lernen durch Perspektivenübernahme. Eine empirische Untersuchung religionsdidaktischer Ansätze, Münster: Waxmann, S. 11–27.
Tautz, Monika: Begegnungslernen – ein schillernder Begriff. In: Religionspädagogische Beiträge 79 (2018) 24–32.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 26.11.2024 00:32