Universität Wien
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490135 SE Forschungsmethoden: Professionsverantwortung, Evaluation und Practitioner Research (2025W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
KPH Krems
Mi 22.10. 13:00-18:00 Seminarraum 1.25, Mayerweckstraße 1

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 12.11. 13:00 - 19:00 Seminarraum 1.25, Mayerweckstraße 1
  • Mittwoch 03.12. 13:00 - 19:00 Seminarraum 1.25, Mayerweckstraße 1
  • Mittwoch 14.01. 13:00 - 18:30 Seminarraum 1.25, Mayerweckstraße 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar bietet eine praxisorientierte Einführung in die Aktionsforschung als Forschungsansatz im schulischen Kontext. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, Studierenden die Möglichkeit zu geben, ein individuelles Forschungskonzept zu entwickeln und Aktionsforschung als Methode der praxisnahen, reflexiven Forschung anzuwenden. Dabei steht die Analyse und Weiterentwicklung des eigenen Lehrer*innenhandelns im Fokus.
Im ersten Teil des Seminars lernen die Studierenden die Grundlagen der Aktionsforschung kennen – einschließlich ihres theoretischen Rahmens, der zugrunde liegenden Prinzipien sowie ethischer Aspekte. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Anwendung qualitativer, partizipativer Methoden, die im Rahmen der Aktionsforschung zur Sammlung von Daten und zur Evaluation von Veränderungsprozessen im Unterricht eingesetzt werden können.
Im zweiten Teil des Seminars wenden die Studierenden diese Methoden in einem eigenen Projekt an. Sie entwickeln ein Forschungskonzept zu einer spezifischen Fragestellung aus ihrer schulischen Praxis, implementieren eine gezielte Veränderung und analysieren den Prozess. Durch kontinuierliche Reflexion und partizipative Feedbackprozesse werden die Ergebnisse ausgewertet und dokumentiert.

Das Seminar fördert sowohl die Methodenkompetenz als auch die Fähigkeit zur kritischen Reflexion über das eigene pädagogische Handeln. Die Studierenden lernen, ihre Praxis systematisch zu hinterfragen, gezielt zu verändern und die Auswirkungen dieser Veränderung wissenschaftlich zu reflektieren und zu evaluieren.

Methoden der Lehrveranstaltung:
Vorträge und theoretische Inputs, praktische Übungen, Gruppenarbeiten und moderierte Diskussionen, individuelle Beratung und Feedback, Präsentationen von Forschungskonzepten und Projektergebnissen.

Anwesenheitspflicht:
Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent. Es besteht grundsätzlich Anwesenheitspflicht (100 %). Bis zu zwei Termine bzw. 20 % der LV-Einheiten können bei Vorliegen eines triftigen Grundes entschuldigt versäumt werden. Die Erbringung von Kompensationsleistungen für versäumte Einheiten liegt im Ermessen der Lehrveranstaltungsleitung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Beurteilung erfolgt auf Basis von fünf Teilleistungen (insgesamt 100 Punkte). Für eine positive Beurteilung müssen mindestens 60 Punkte erreicht werden.
Teilleistungen:
1) Teilnahme (10 %): Regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen, Mitarbeit in Gruppenarbeiten sowie Reflexion der eigenen Praxis und des Forschungsprozesses.
2) Entwicklung eines Forschungskonzepts (20 %): Ausarbeitung eines individuellen Konzepts mit Forschungsfrage, Methodik und geplantem Veränderungsprozess im schulischen Kontext. Zwischenabgabe und Feedback sind Teil des Prozesses.
3) Praktische Anwendung der Aktionsforschung (30 %): Umsetzung einer Veränderung im Unterricht oder im schulischen Umfeld, begleitet durch qualitative, partizipative Datenerhebung und Dokumentation.
4) Forschungsbericht (20 %): Schriftliche Ausarbeitung (15 Seiten) mit Darstellung von Forschungskonzept, Durchführung, Ergebnissen und Reflexion des Prozesses. Die Arbeit muss eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den verwendeten Methoden und deren Bedeutung für die schulische Praxis enthalten.

Erlaubte Hilfsmittel:
Alle üblichen Arbeitsmaterialien, Literaturquellen sowie digitale Tools zur Dokumentation und Analyse sind erlaubt. Der Einsatz von KI-gestützten Tools ist erlaubt, sofern deren Nutzung transparent gemacht wird. Studierende sind verpflichtet, KI-generierte Inhalte kritisch zu prüfen und korrekt zu kennzeichnen, um wissenschaftliche Redlichkeit zu gewährleisten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Jede Teilleistung wird mit Punkten bewertet, insgesamt sind maximal 100 Punkte möglich. Eine positive Bewertung erhalten die Studierenden, wenn sie mindestens 60 % der maximalen Punktzahl erreichen. Voraussetzung dafür ist, dass alle Teilleistungen vollständig erbracht werden.

Beurteilungsmaßstab:
Sehr gut: 91–100 Punkte
Gut: 81–90 Punkte
Befriedigend: 71–80 Punkte
Genügend: 60–70 Punkte
Nicht genügend: 0–59 Punkte

Prüfungsstoff

Der Prüfungsstoff umfasst alle Themen, die im Seminar behandelt wurden und die für die Erarbeitung des Forschungskonzepts, das Referat, die praktische Anwendung der Aktionsforschung sowie die Seminararbeit erforderlich sind. Die Studierenden sind aufgefordert, eigene Recherchen zu relevanten theoretischen Aspekten der Aktionsforschung und verwandter Themen (z. B. ethische Fragestellungen, Methodenanwendung, Praxisbezug) durchzuführen. Diese Recherchen sind in die Seminararbeit zu integrieren, wobei die Auswahl und Auswertung relevanter Quellen einen zentralen Bestandteil der wissenschaftlichen Auseinandersetzung darstellen.
Hilfreiche Literatur und weitere Materialien stehen den Studierenden zur Unterstützung im Moodle-Kurs zur Verfügung.

Literatur

Beck, Gertrud/Scholz, Gerold (1995): Beobachten im Schulalltag. Cornelsen Scriptor
Beck, Gertrud/ Scholz, Gerold: Teilnehmende Beobachtung von Grundschulkindern. In: Friederike Heinzel (Hg., 2000): Methoden der Kindheitsforschung. Ein Überblick über Forschungszugänge zur kindlichen Perspektive, S. 147-170
Brandner, V. Vilsmaier, U. (2014): Das Bild der Anderen erforschen. Fotografisch-visuelle Methode zum partizipativen Erforschen von Lebenswelten. In: Dannecker, P, Englert, B. (Hrsg.): Qualitative Methoden in der Entwicklungsforschung. Wien: Mandelbaum, S. 197-214
Breidenstein, Georg/Meier, Michael/Zaborowski, Katrin Ulrike: Die Ethnographie schulischer Leistungsbewertung – Ein Beispiel für qualitative Unterrichtsforschung. In: Ackermann, Friedhelm/Ley, Thomas/Machold, Claudia/Schrödter, Mark (Hg., 2012): Qualitatives Forschen in der Erziehungswissenschaft. Wiesbaden, S. 157-175
De Boer, Heike/Reh, Sabine (Hg., 2012): Beobachtung in der Schule - Beobachten lernen. Springer VS
Dick, Michael/Marotzki, Winfried/Mieg, Harald (Hg., 2016): Handbuch Professionsentwicklung. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt
Friebertshäuser, B. / Langer, A. / Prengel, A. (2010): Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft
Lüder, Christian: Beobachten im Feld und Ethnographie. In: Flick, Uwe u.a. (Hg, 2008), Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg, S. 384-401
Przyborski, Aglaja & Wohlrab-Sahr, Monika (2019). Forschungsdesigns für die qualitative Sozialforschung. In Nina Baur & Jörg Blasius (Hrsg.), Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung. Springer Fachmedien, S. 105-123
Przyborksi, A., Wohlrab-Sahr, M. (2014): Im Feld: Zugang, Beobachtung, Erhebung. In: ebd. Qualitative Sozialforschung: ein Arbeitsbuch. 4. Aufl. Oldenbourg
Rosenthal, Gabriele (2015): Interpretative Sozialforschung. Eine Einführung. Juventa Verlag
Wiesemann, Jutta: Ethnographische Forschung im Kontext der Schule. In: Moser, Heinz (Hg, 2011): Forschung in der Lehrerbildung. (Grunder, H.U./ Kansteiner-Schänzlin, K./ Moser, H., Hg, Professionswissen für Lehrerinnen und Lehrer, Band 10. Hohengehren, S. 167-185

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 27.06.2025 05:11