Universität Wien

490150 PS Lebenswelten (2017S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 16.03. 15:00 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 30.03. 15:00 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 06.04. 15:00 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 04.05. 15:00 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 18.05. 15:00 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 01.06. 15:00 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 08.06. 15:00 - 18:15 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 22.06. 15:00 - 16:30 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Forderung nach einem inklusiven Bildungssystem steht in einer langen Tradition, die unter Begriffen wie Chancen- bzw. Bildungsgerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe geführt wird. „Inklusion zu fördern bedeutet Diskussionen anzuregen, positive Einstellungen zu fördern und soziale wie bildungsbezogene Rahmenbedingungen zu verbessern [...] dies beinhaltet die Verbesserung der Inputs, Prozesse und Bedingungen zur Förderung von Lernprozessen und gilt sowohl auf der Ebene der Umgebung des Lernenden als auch auf der Ebene des Systems.“ (UNESCO 2009)

Pädagog_innen sind gefordert, Barrieren für das Lernen zu identifizieren, Diskriminierungen zu erkennen und Ressourcen zu mobilisieren. Gleichzeitig sollen sie eine Atmosphäre schaffen, in der Vielfalt möglich ist und geschätzt wird.

Das Seminar setzt sich inhaltlich mit diesen Herausforderungen auseinander und geht der Frage nach wie Barrieren für das Lernen und die Teilhabe für Kinder und Jugendliche bei herkunftsbedingten Ungleichheiten identifiziert werden können, mögliche Veränderungen im Bezug auf Kulturen, Strukturen und Praktiken an Schulen angestoßen werden können und welche Antworten verschiedene pädagogische Ansätze dazu geben.

Ein personenzentrierter Ansatz mit einer lebensweltbezogenen Sichtweise kann den Blick auf die Ressourcen (Stärken und Fähigkeiten) jedes einzelnen Kindes oder Jugendlichen lenken und konkrete Handlungs-optionen ermöglichen. Für die Unterrichtspraxis bedeutet dies zum Beispiel nach Annedore Prengels Pädagogik der Vielfalt (ausgehend von einem demokratischen Differenzbegriff), dass Schüler_innen individuell eine von Lehrkräften erzeugte Atmosphäre erfahren, in der sie die Chance haben, sich selbst achten zu lernen, ihre Bedürfnisse artikulieren zu können, ihre eigenen Leistungen wertzuschätzen und gut für sich zu sorgen (Prengel 2002). Wenn Schüler_innen bereits in einem sehr frühen Alter an mit Leistungszuschreibungen etikettiert werden, schränkt das die Erwartungen an künftige Leistungen ein und wirkt sich auch auf die Eigenerwartung der Kinder und Jugendlichen aus (Hart/Dixon/Drummond/McIntyre 2006).

Studierende vertiefen sich in mögliche Veränderungen im Bezug auf Kulturen, Strukturen und Praktiken, sind in der Lage, daraus Rückschlüsse auf die eigene schulische Praxis bzw. Unterrichtstätigkeit abzuleiten sowie die eigene Rolle als Lehrer_in zu reflektieren. Dazu soll das Potenzial unterschiedlicher theoretischer Konzepte und von praktischen Handlungsansätzen zur Verringerung von Herkunftseffekten auf den Bildungserfolg exemplarisch untersucht werden. Die Leitgedanken »Barrieren für Lernen und Teilhabe«, »Ressourcen zur Unterstützung von Lernen und Teilhabe« und »Unterstützung von Vielfalt« geben Anhaltspunkte dazu (Booth & Ainscow 2017).

Vor dem Hintergrund empirischer Ergebnisse werden Beispiele, wie etwa nonkategoriale Unterstützung durch Methods & Resource Teams (Köpfer 2013), Standards für Inklusion (Toronto district schoolboard), Erfahrungen in der Arbeit mit dem Index für Inklusion (Hinz & Boban 2016; Booth & Ainscow 2017), das Learning without limits Konzept (Annabelle Dixon, Mary Jane Drummond, Susan Hart, Donald McIntyre 2004) und Handlungsoptionen, die Ausgrenzung, Diskriminierung und Barrieren für Lernen und Teilhabe abbauen helfen, analysiert und diskutiert.

Methodische Grundlage der LV auf Basis der Inputs der LV-Leiterin ist die Lektüre von (auch englischsprachigen) Basistexten, die ausgewählte Voraussetzungen und Folgen heterogener Schule und inklusiver Pädagogik thematisieren. Das erarbeitete Verständnis wird in verschiedenen methodischen Settings (unter Einbeziehung digitaler Medien) gemeinsam vertieft. Ergänzt wird dies durch Studierendenpräsentationen, deren Themen nach eigenen Interessen und Vorkenntnissen gewählt werden, und die die kritische Auseinandersetzung damit zeigen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit, aktive Mitarbeit, Textstudium, selbstständige
Literaturrecherche (Überprüfung durch Upload auf moodle), Studierendenpräsentationen, schriftliche Reflexion des Lernprozesses,
Verfassen einer PS-Arbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheitspflicht, wissenschaftliche Recherche, Textpräsentation, positive Proseminararbeit

Prüfungsstoff

Literatur

Die verpflichtende Basisliteratur wird auf Moodle zur Verfügung gestellt und durch Quellen der Studierendenrecherche erweitert.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 13:39