490176 PS Kommunikation und Interaktion (2018W)
Resonanzpädagogik - wenn der Funken überspringt
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 10.09.2018 10:00 bis Mo 24.09.2018 12:00
- Abmeldung bis Fr 19.10.2018 12:00
Details
max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 10.10. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
- Samstag 13.10. 08:00 - 13:00 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Mittwoch 17.10. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
- Mittwoch 24.10. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
- Mittwoch 07.11. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
- Mittwoch 14.11. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
- Mittwoch 21.11. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
- Mittwoch 28.11. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
- Mittwoch 05.12. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
- Mittwoch 12.12. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
- Mittwoch 09.01. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
- Mittwoch 16.01. 11:30 - 13:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
prüfungsimmanentes Proseminar, aktive Mitarbeit im Proseminar, Erfüllung von mündlichen und schriftlichen Arbeitsaufträgen, Kurzreferate zu selbst gewählten Themen , Abgabe eines Portfolio mit Lerntagebuch und Erstellung von Praxisbeispielen für resonanzpädagogisches Handeln im Unterricht
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Anwesenheit mit aktiver Mitarbeit, termingerechte Abgabe des Abschlussportfolios
Prüfungsstoff
Literatur
Allmendinger, J. (2012): Schulaufgaben: Wie wir das Bildungssystem verändern müssen, um
unseren Kindern gerecht zu werden. München: Pantheon Verlag.
Beljan, J. (2017). Schule als Resonanzraum und Entfremdungszone. Eine neue Perspektive auf Bildung. Weinheim & Basel: Beltz.
Bernet, F. (2012): Wie sieht die Pädagogik von morgen aus? Das flow-Prinzip als Grundlage einer ressourcenorientierten Erziehung. Marburg: tectum
Csikszentmihalyi, M. (1990). Flow: The Psychology of Optimal Experience. New York: Harper and Row.
Deci, E.L. & Ryan, R.M. (1993): Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39 (2), 223-238.
De Zarate, A., Dressel, J. & Ehrenschneider, L. (2014). Wie wir Schule machen. Lernen, wie es uns gefällt. München: Knaus
Endenburg, G. (21994): Soziokratie. Königsweg zwischen Diktatur und Demokratie, In Jürgen Ewert, F.(2008): Themenzentrierte Interaktion (TZI) und pädagogische Professionalität von Lehrerinnen und Lehrern, Erfahrungen und Reflexionen. Wiesbaden: VS Research
Gardner, H.& Csikszentmihalyi, M. & Damon, W. (2005): Good Work! Für eine neue Ethik im Beruf. Stuttgart: Klett-Cotta
Hüther, G. (2009): Biologie der Angst -Wie aus Stress Gefühle werden. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
Hüther, G. (2016). Mit Freude lernen - ein Leben lang: Weshalb wir ein neues Verständnis vom Lernen brauchen. Sieben Thesen zu einem erweiterten Lernbegriff und eine Auswahl von Beiträgen zur Untermauerung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
Juul, J. (2013). Schulinfarkt. Was wir tun können, damit es Kinder, Eltern und Lehrern besser geht? München: Kösel
Lux, M. (2007): Der personzentrierte Ansatz und die Neurowissenschaften. München und Basel:Ernst Reinhardt Verlag
Kabat-Zinn, J. (2006): Zur Besinnung kommen. Die Weisheit der Sinne und der Sinn der
Achtsamkeit. Freiamt: Arbor
Kaltwasser, V. (2010): Persönlichkeit und Präsenz. Achtsamkeit im Lehrerberuf. Weinheim & Basel: Beltz
Liessmann, K.P. (2014). Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift. Wien: Zsolnay
Liessmann, K.P. (2017). Bildung als Provokation. Wien: Zsolnay.
Precht, R.D. (2013): Anna, die Schule und der liebe Gott. Der Verrat des Bildungsystems an
unseren Kindern. München:Goldmann
Rasfeld, M. & Breidenbach, S. (2014). Schulen im Aufbruch. Eine Anstiftung. München: Kösel.
Rosa, H. (2013). Beschleunigung und Entfremdung: Entwurf einer kritischen Theorie spätmoderner Zeitlichkeit. Berlin: Suhrkamp.
Rosa, H. (2016). Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung. Berlin: Suhrkamp.
Rosa, H. & Endres, W. (2016). Resonanzpädagogik. Wenn es im Klassenzimmer knistert.
Weinheim und Basel: Beltz.
Rosa, H. & Endres, W. (2017). Resonanz im Klassenzimmer: 48 Impulskarten zur Resonanzpädagogik. Weinheim & Basel: Beltz.
Shernoff, D. J., & Csikszentmihalyi, M. (2009): Flow in schools: Cultivating engaged learners and optimal learning environments. In: Gilman, R. & Huebner, E.S. & Furlong, M. (2009).(Hg.):
Handbook of Positive Psychology in Schools. New York: Routledge.
Spiewak, M. (2013). Die Stunde der Propheten. Bestsellerautoren verkünden die Schulrevolution – mit Wissenschaft hat das alles nicht viel zu tun. In: Die ZEIT 36/2013.
Watzlawick, P. & Beavin, J. & Jackson, D. (2011). Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien. Bern: Hans Huber
unseren Kindern gerecht zu werden. München: Pantheon Verlag.
Beljan, J. (2017). Schule als Resonanzraum und Entfremdungszone. Eine neue Perspektive auf Bildung. Weinheim & Basel: Beltz.
Bernet, F. (2012): Wie sieht die Pädagogik von morgen aus? Das flow-Prinzip als Grundlage einer ressourcenorientierten Erziehung. Marburg: tectum
Csikszentmihalyi, M. (1990). Flow: The Psychology of Optimal Experience. New York: Harper and Row.
Deci, E.L. & Ryan, R.M. (1993): Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39 (2), 223-238.
De Zarate, A., Dressel, J. & Ehrenschneider, L. (2014). Wie wir Schule machen. Lernen, wie es uns gefällt. München: Knaus
Endenburg, G. (21994): Soziokratie. Königsweg zwischen Diktatur und Demokratie, In Jürgen Ewert, F.(2008): Themenzentrierte Interaktion (TZI) und pädagogische Professionalität von Lehrerinnen und Lehrern, Erfahrungen und Reflexionen. Wiesbaden: VS Research
Gardner, H.& Csikszentmihalyi, M. & Damon, W. (2005): Good Work! Für eine neue Ethik im Beruf. Stuttgart: Klett-Cotta
Hüther, G. (2009): Biologie der Angst -Wie aus Stress Gefühle werden. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
Hüther, G. (2016). Mit Freude lernen - ein Leben lang: Weshalb wir ein neues Verständnis vom Lernen brauchen. Sieben Thesen zu einem erweiterten Lernbegriff und eine Auswahl von Beiträgen zur Untermauerung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
Juul, J. (2013). Schulinfarkt. Was wir tun können, damit es Kinder, Eltern und Lehrern besser geht? München: Kösel
Lux, M. (2007): Der personzentrierte Ansatz und die Neurowissenschaften. München und Basel:Ernst Reinhardt Verlag
Kabat-Zinn, J. (2006): Zur Besinnung kommen. Die Weisheit der Sinne und der Sinn der
Achtsamkeit. Freiamt: Arbor
Kaltwasser, V. (2010): Persönlichkeit und Präsenz. Achtsamkeit im Lehrerberuf. Weinheim & Basel: Beltz
Liessmann, K.P. (2014). Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift. Wien: Zsolnay
Liessmann, K.P. (2017). Bildung als Provokation. Wien: Zsolnay.
Precht, R.D. (2013): Anna, die Schule und der liebe Gott. Der Verrat des Bildungsystems an
unseren Kindern. München:Goldmann
Rasfeld, M. & Breidenbach, S. (2014). Schulen im Aufbruch. Eine Anstiftung. München: Kösel.
Rosa, H. (2013). Beschleunigung und Entfremdung: Entwurf einer kritischen Theorie spätmoderner Zeitlichkeit. Berlin: Suhrkamp.
Rosa, H. (2016). Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung. Berlin: Suhrkamp.
Rosa, H. & Endres, W. (2016). Resonanzpädagogik. Wenn es im Klassenzimmer knistert.
Weinheim und Basel: Beltz.
Rosa, H. & Endres, W. (2017). Resonanz im Klassenzimmer: 48 Impulskarten zur Resonanzpädagogik. Weinheim & Basel: Beltz.
Shernoff, D. J., & Csikszentmihalyi, M. (2009): Flow in schools: Cultivating engaged learners and optimal learning environments. In: Gilman, R. & Huebner, E.S. & Furlong, M. (2009).(Hg.):
Handbook of Positive Psychology in Schools. New York: Routledge.
Spiewak, M. (2013). Die Stunde der Propheten. Bestsellerautoren verkünden die Schulrevolution – mit Wissenschaft hat das alles nicht viel zu tun. In: Die ZEIT 36/2013.
Watzlawick, P. & Beavin, J. & Jackson, D. (2011). Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien. Bern: Hans Huber
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:29
Gerader die letzten 30 Jahre haben durch unterschiedliche gesellschaftliche Entwicklungen zu radikalen Veränderungen in den meisten Bereichen unseres Lebens geführt. Ein zentraler Wandel ist wohl jener hin zu einer neoliberalen Hochleistungsgesellschaft, in der auch Wissen häufig einseitig als Ressource, Produkt und Arbeitsmittel gesehen wird.Eine zentrale Aufgabe von Bildungsinstitutionen ist die Wissensvermittlung. Doch was ist Wissen? Welche Prozesse sind für gelingende Wissensvermittlung nötig? Wie entsteht in der Schule vermitteltes Wissen? Welche Bedeutung hat die Schule als Raum der Wissensentfaltung? Welche Rolle hat dabei die Lehrperson? Gelingende Kommunikation und Interaktion hat dabei zentralen Stellenwert.Das Proseminar „Resonanzpädagogik – wenn der Funken überspringt“ soll in diesem Kontext die Möglichkeit bieten, sich mit Kommunikations- und Interaktionsprozessen aus einer anderen Perspektive zu befassen. Die Auseinandersetzung mit Ansätzen und theoretischen Grundlagen aus den Sozialwissenschaften soll die Möglichkeit eröffnen, den Blick zentral auf die Bedeutung des Beziehungsgeschehen im Unterricht zu lenken und dabei auch die Rolle der Lehrperson noch differenzierter wahrzunehmen.
Besonders beschäftigen wird sich das Seminar dabei mit dem vom in Jena lehrenden Soziologen und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa 2016 geprägten Begriff der „Resonanzpädagogik“. Im Mittelpunkt sieht Rosa dabei den Begriff „Anverwandlung“.
Anverwandlung bedeutet, sich eine Sache so zu eigen zu machen, dass sie den Lernenden existenziell berührt oder tendenziell sogar verändert. Bildung müsse über den reinen Erwerb von Kenntnissen und Kompetenzen hinausreichen; junge Menschen sollten im Bildungsraum Schule „in eine Disposition geraten, die neugierig macht auf Welt“. Deshalb unterstreicht Rosa besonders die Bedeutung der Lehrkraft (vgl. auch Hattie): Sie müsse für eine Sache brennen, durch ihre „Begeisterung den Stoff zum Sprechen bringen und damit beginnt der Stoff auch für die Schüler zu sprechen.“In der Diktion wird man hierbei auch an manche (Populär-) Wissenschaftler verschiedenster verwandter Fachrichtungen erinnert, die in jüngster Zeit mit diversen, teils sehr kritischen Bildungskonzepten an die Öffentlichkeit getreten sind (z.B. Richard David Precht, Gerald Hüther…).In einer Zeit, in der mancherorts eine technokratische Pädagogik um sich zu greifen scheint, ist es erfreulich, dass Soziologen, Philosophen, Psychologen daran erinnern, dass es in der Schule um mehr gehen könnte, ja, sollte als den Erwerb von Kompetenzen und das Erreichen von Standards. Doch führt die Übersetzung bildungstheoretischen Denkens in sozialwissenschaftliche Sprache auch zu verschiedenen kritischen Rückfragen, die uns in diesem Seminar neben dem intensiven Kennenlernen manche „neuer“ Ansätze (z.B. Precht: „Bildungsrevolution“; Hüther/Rasfeld: „Schule im Aufbruch“) auch beschäftigen werden. Möglicherweise wird sich auch zeigen, dass die Geschichte der Pädagogik über eine ganze Reihe alternativer Gedanken verfügt, die den vermeintlich „neuen Ansätzen“ nicht ganz so fern sind.