Universität Wien

490184 PS Praxisforschung (2020S)

Fremdsprachenunterricht an den Schulen in Centrope oder Sprachenerwerb im Unterricht

2.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 49 - Lehrer*innenbildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 10.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Dienstag 17.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Dienstag 24.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Dienstag 31.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Dienstag 21.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Dienstag 28.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Dienstag 05.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Dienstag 12.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Dienstag 19.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Dienstag 26.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 7 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Dienstag 09.06. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 16.06. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 23.06. 15:00 - 16:30 Digital
Dienstag 30.06. 15:00 - 16:30 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Durch die Globalisierung befindet sich der Fremdsprachenunterricht in einer permanenten Umbruchphase, in der der Sprachunterricht ständig vor neue Aufgaben gestellt wird. Dabei wird auch das Verhältnis von Mutter- und Fremdsprachenunterricht verändert, denn häufig ist die Staatssprache bei den Kindern die Zweitsprache. Zur Untersuchung der Sprachlehre und des Sprachlernens wählen wir uns die Euroregion Centrope aus, da sie sich aus ihr ein Modell ableiten lässt, das die Globalisierung in einem kleinen Ausschnitt beispielhaft zeigt. Der Sprachunterricht lässt sich nicht mehr einfach in muttersprachlichen und Fremdsprachenunterricht trennen, sondern es ist eine Polylingualität, die in den verschiedenen Sprachen für das einzelne Individuum bestmöglich entwickelt werden muss. Centrope weist Gebiete mit einer Konzentration von Sprachen auf und wiederum andere Gebiet, wo nur eine Sprache dominant ist, sei es Tschechisch, Deutsch, Slowakisch oder Ungarisch. Außerdem gibt es Gebiete, die historisch mehrsprachig sind und es einmal gewesen sind, wobei dieses Sprachgedächtnis zu einer Wiederbelebung führen kann. Andererseits sind Sprachen, die in dem einen Teil Centropes dominant sind, in anderen Teilen wieder gänzlich unbekannt. Deutsch tritt in Centrope als Zweitsprache, Muttersprache und als Fremdsprache auf, wobei dies auch eine zahlenmäßige Kurve anzeigt, denn die Zweitsprachler sind die wenigsten, die Muttersprachler machen etwas weniger als die Hälfte aus (3/7), während die meisten Deutsch als Fremdsprache lernen. Wir wollen aber auch in unserer Forschungspraxis untersuchen, wie der Sprachunterricht der MigrantInnensprachen aussieht, sei es Serbisch, Türkisch, Albanisch in Wien oder Vietnamesisch in Tschechien oder Chinesisch in Ungarn.
Dafür ist es unerlässlich, dass die forschende Studentin oder der forschende Student Interesse an der gewählten Sprache hat, deren Unterricht sie oder er untersucht.
Die StudentInnen werden durch den Besuch von Schulen vor Ort direkt die Methoden des Fremdsprachenerwerbs kennenlernen und selbst ihre Wirksamkeit beurteilen können. Dabei stellt sich auch die Aufgabe für die StudentInnen, welche Lehrmaterialen benutzt werden, gibt es klassische Lehrbücher oder stellen die LehrerInnen ihr Lehrmaterial selbst zusammen, werden Lehrbücher aus den Ländern benutzt, in denen die Sprachen zu Hause sind oder werden österreichische Lehrmittel verwendet. Gibt es einen Austausch der Lehrmaterialen der LehrerInnen, sei es in Wien oder über die Grenzen hinaus in Centrope bis zu den Ländern, in denen die Sprachen Staatssprachen sind. Um nur ein Beispiel zu nennen: Werden für den Englischunterricht auch Lehrmaterialen aus anglophonen Ländern benutzt. Bei den Minderheitensprachen, die keine fremde Staatssprachen darstellen, stellt sich zu dem die Frage, wie ihre Didaktik und die Lehrmaterialen aufgebaut sind.
Eine Forschungsaufgabe für die Studierenden wird auch die Zusammensetzung der teilnehmenden SchülerInnen sein, ob es sich vorwiegend um Muttersprachler handelt, also Angehörige von Minderheiten und MigrantInnen, oder ob auch NichtmuttersprachlerInnen an dem Unterricht teilnehmen, denn dadurch wird sich zeigen, ob die Integration in Centrope nicht nur in die eine Richtung geht, die Minderheiten und MigrantInnen in die Landessprache zu integrieren und so vier Gebiete zu schaffen, in denen jeweils eine Sprache dominiert, sondern die Vielfalt Centropes zu einem neuen Potential zu öffnen
Eine wichtige Frage besteht auch darin, ob der Unterrichtende Muttersprachler ist oder nicht und welchen Einfluss dies auf den Lernerfolg der SchülerInnen hat.
Es geht also darum, welche Sprachkompetenz die SchülerInnen in den einzelnen Klassenstufen besitzen und wie sie zu dieser Kompetenz gelangen. Dabei stellt sich auch die Frage, inwieweit die erworbene Sprachkompetenz über den gesamten Schulverlauf gehalten wird, denn in einigen Schulen wird der Spracherwerb nach dem Erreichen eines bestimmten Niveaus eingestellt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Vorstellung der Forschungsergebnisse im Plenum und anschließend als schriftliche Proseminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Interesse an Fremdsprachendidaktik und an der gewählten Sprache. Wenn schon Kenntnisse in der Sprache vorliegen, sollte bei der Wahl und Sprache das Niveau (A1, C2) angegeben werden.

Prüfungsstoff

Der Forschungsbericht gilt als Prüfung.

Literatur

Noam Chomsky, Aspekte der Syntax-Theorie. Frankfurt/M. - Berlin 1969
Rudolf de Cillia/ Hans-Jürgen Krumm: Fremdsprachenunterricht in Österreich. (Au-torenexemplar) // Soziolinguistica 24/ 2010
Helene Decke-Cornill/ Lutz Küster: Fremdsprachendidaktik. Tübingen 2015, 3. Auflage
Edmondson, Willis J./House, Juliane: Einführung in die Sprachlehrforschung. Tübingen 2011, 4. Auflage
Hu, Adelheid: Schulischer Fremdsprachenunterricht und migrationsbedingte Mehrspra-chigkeit. Tübingen 2003

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:27