Universität Wien

950178 UE WF 7.9.3 Archiv- und Kanzleischriften (2024S)

2.00 ECTS (1.00 SWS), Universitätslehrgänge
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Hierbei handelt es sich um ein kostenpflichtiges Angebot der Universitätslehrgänge/Zertifikatskurse des Postgraduate Center. Bitte beachten Sie, dass für die Teilnahme eine Zulassung zum Universitätslehrgang/Zertifikatskurs erforderlich ist. Weitere Informationen zu den Angeboten des Postgraduate Center finden Sie unter: https://www.postgraduatecenter.at/

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhaltliche Schwerpunkte:

· Genese, Form und Überlieferung von Archivgut aus verschiedenen Epochen

· Überblick über Schriftarten im archivalischen Alltag

· Anwendung von archivalischen Methoden

Im Vergleich zur traditionsreichen Lateinischen Paläographie des Mittelalters ist der Prozess der Verwissenschaftlichung der Paläographie der Neuzeit als Historische Hilfswissenschaft noch nicht abgeschlossen. Angesichts der Überfülle frühneuzeitlichen Archiv- und Quellenmaterials beschränkte sich die wissenschaftliche Beschäftigung mit den nachmittelalterlichen Schriftformen - mit Ausnahme eines in den letzten Jahren zunehmenden Interesses am Teilgebiet der Inschriftenpaläographie der Neuzeit - fast überall in Europa bis in die jüngste Zeit hinein vorwiegend auf die zur Edition der Texte notwendige Durchdringung. Im universitären Lehrbetrieb wurden deshalb fast ausschließlich die zur Lektüre der Quellen nötigen Fertigkeiten vermittelt. Eine Auseinandersetzung mit paläographischen und schrifttechnischen Aspekten fand kaum statt - das Fehlen einschlägiger Handbücher oder Gesamtdarstellungen zur Paläographie der Neuzeit von wissenschaftlichem Zuschnitt ist signifikanter Ausweis dieses bis heute feststellbaren Mankos der Disziplin. Auch für die Quellentexte der Frühen Neuzeit sind aber Fragen der zeitlichen und regionalen Einordenbarkeit von Kanzlei- und Individualschriften von ebenso hoher Bedeutung wie für das Mittelalter. Berücksichtigt sollen in der Lehrveranstaltung nicht allein schreibschriftliche Schriftarten und Formen des Buchdrucks werden, sondern auch jene der frühneuzeitlichen Epigraphik, deren Wechselbeziehung zu den Kanzleischriften in "weichem" Material evident, aber bislang noch wenig berücksichtigt ist. Eingebettet sind alle schriftkundlichen Ausführungen in einen größeren kulturgeschichtlichen Zusammenhang.
In der Lehrveranstaltung sollen mehrere Ziele verfolgt werden: den Teilnehmern sollen zunächst ausschnitthaft Rahmenbedingungen und Grundlagen einer Paläographie der Neuzeit (auch unter Beleuchtung verschiedener Aspekte der spezifischen Wissenschaftsgeschichte) aufgezeigt werden. In methodischer Hinsicht ist dazu nicht nur ein Überblick über die vorliegende Sekundärliteratur zu geben, vielmehr soll die durchaus problematische Frage terminologischer Vielfalt der Schriftformen in zeitgenössischer Literatur, vor allem den für die Schriftentwicklung durch ihre Vorbildwirkung insgesamt bedeutenden ungedruckten und gedruckten Schreibmeisterbüchern der Frühen Neuzeit, erörtert werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Vermittlung der Fertigkeiten zu adäquater Beschreibung, Datierung und regionaler Einordnung von Schriftproben.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungsbeurteilung setzt sich zusammen aus:

Vorbereitung: Pflichtlektüre mit Ausarbeitung einer Fragestellung (15%)
Mitarbeit in der Präsenzphase (23%)
Nachbereitung: Transkription von Texten und schriftliche Aufgabenstellung (Praxistransfer) (62%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Workload / Aufwand für Studierende insgesamt: 2 ECTS (= 50 h)

Unterricht/Präsenzphase: 11 h (= 15 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten = 1 SS)

Selbststudium/Blended Learning: 39 h (8 h Vorbereitung und 31 h Nachbereitung)

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 27.02.2024 08:47