Universität Wien
Lehrveranstaltungsprüfung

160149 VO Ethnolinguistik (2008S)

Donnerstag 12.09.2013

Prüfer*innen

Information

Prüfungsstoff

Es gibt ungefähr dreizehn Vorlesungen und die letzte wird der Prüfung gewidmet. In jeder Vorlesung wird ein vor wenigstens eine Woche vorgeschlagenes Thema analysiert, immer mit Hilfe von schon gerade im voraus zur Verfügung gestellten zahlreichen Materialien (Skripten, Texte, usw.). Außerdem werden die Studierenden über die Strukturierung und Entwicklung der Vorlesungen systematisch informiert.
Die Prüfung ist schriftlich: Gegen Mitte des Semesters werden etwa 15 mögliche Prü-fungsthemen vorgeschlagen, und unter diesen muss der Studierende eines wählen oder, umgekehrt, kann er ein Thema vorschlagen. Andererseits, und um die unabhängigen in-tellektuellen Fähigkeiten nicht zu überlasten, dürfen die Studierenden während der Prü-fung ihre eigenen Materialien benutzen bzw. konsultieren oder integrieren.
Tipp.: Einfach mitarbeiten, versuchen unabhängig nachzudenken und für die Schluss-arbeit mit eigenen Gedanken kommen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Da der Ausgangspunkt dieser Vorlesung die Definition der Sprache als "Wirklichkeit oder Aktualität der Kultur" ist, ist demzufolge das Ziel derselbe die Thematisierung der Natur der Sprache und der Kultur und daher die Betrachtung der Relationen zwischen Sprache, Kultur, Denken, Realität und Kognition ("Sapir-Whorf-Hypothese": siehe Fachmagazin Science, 15. Okt. 2004 und ff., neue experimentelle Forschungen, Piraha-Indianer), womit die Beziehungen der Ethnolinguistik nicht nur mit der allgemeinen und angewandten Sprachwissenschaft, sondern auch mit der Kulturanthropologie (vgl. Natur des Mythos), mit der Soziolinguistik (vgl. Sozial- und Sprachstruktur, Alterität) und mit der Psycholinguistik (vgl. Sprachuniversalien), sowie auch mit der Philosophie (vgl. primitive, archaische und moderne Temporalität und Rolle der Frauen) oder sogar mit der Kybernetik (vgl. "synthetische Sprache" versus Weltansicht) hervorgehoben werden.
Die Determination des Objekts dieser Disziplin muss also nicht nur das Verstehen der "symbolischen Formen" (wie Sprache oder Mythos) ermöglichen, sondern auch auf die Relevanz der Ethnolinguistik hinweisen, weil sie auch das geschichtlich kulturelle Wesen und folglich das Funktionieren der Sprache erklärt.
Die Elemente der Methodologie betonen diese Richtlinien: Dank der Analyse und die Übersetzung eines primitiven Ursprungsmythos der Matako-Indianer werden die ersten Gründe zur praktischen Feldforschung kurz gelegt, womit die Beschreibung einer schrift-losen Sprache, sowie auch einer ethnographischen Kultur gelernt werden könnten.
Bem.: Es wird auch dank eines Beispieles aus Wien die Möglichkeit erwähnt, europäi-sche Ethnolinguistik zu betreiben.

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35