Universität Wien
Warning! The directory is not yet complete and will be amended until the beginning of the term.

010040 FS Hölderlin´s poetry of the disintegration of the common worlds of Gods and mankind (2012W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Continuous assessment of course work

Weitere Termine n. Ü. werden als Block im Stift Melk abgehalten.

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Wednesday 17.10. 16:15 - 18:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
  • Wednesday 31.10. 16:15 - 18:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
  • Wednesday 14.11. 16:15 - 18:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
  • Wednesday 28.11. 16:15 - 18:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
  • Wednesday 12.12. 16:15 - 18:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
  • Wednesday 09.01. 16:15 - 18:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG
  • Wednesday 23.01. 16:15 - 18:00 Seminarraum 5 (Kath) Schenkenstraße 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Bereits um 1800 bemerkt Hölderlin einen umfassenden Zerfall der Sprache. Konnte die Sprache bislang die Sphäre der Götter und der Menschen zum Ausdruck bringen, so sieht Hölderlin, wie sie zum deutungslosen Zeichen wird. Die Tragweite dieses Verlustes zeigt sich darin, dass es hierbei nicht allein um eine zeitweilige Sprachkrise oder einen beklagenswerten Sprachverfall geht, sondern um das Auseinanderfallen einer Welt der Götter und der Menschen. Die Sprache der Menschen vermag nicht mehr auf die Offenheit einer Transzendenz zu verweisen, sondern endet in der Geschlossenheit einer Nacht ohne"Glanz" (Heidegger).

In Hölderlins Lyrik zeigt sich nicht zuletzt der Versuch, diesem Zerfall noch einen Ausdruck zu geben. Es stellt sich die Frage, ob Hölderlins Suche nach einer Sprache vor dem Verstummen und seine Thematisierung der Gestalt des Dichters (in der Dichtung selbst) um die Möglichkeit kreisen, in jenem Zerbrechen selbst den Ort der christlichen Erzählung zu sehen. Das Christentum müsste dann verstanden werden als Übernahme dieses Verlustes, nicht jedoch als neue Sicherheit jenseits des Zerfalls. Hölderlin steht damit an einem Scheideweg nicht nur von christlicher und griechischer Erzählung, sondern auch von Theismus und Atheismus.

Die im zwanzigsten Jahrhundert einsetzende Rezeption Hölderlins weist in ganz unterschiedliche Richtungen und kennt zahlreiche Beispiele in Literatur, Philosophie und Theologie. Dies legt nahe, nicht vorrangig nach einer Kategorisierung von Hölderlins Dichtung zu suchen, sondern zunächst ihren eröffnenden Charakter zu erfragen: In welcher Weise wird in Abarbeitung an Hölderlins Dichtung ein Beginn gesucht – oder mit Hölderlin gesprochen: „… und wozu Dichter in dürftiger Zeit?“ Dieser Fragestellung widmet sich das Seminar in gemeinsamer Lektüre ausgewählter Texte Hölderlins und seiner philosophischen wie theologischen Rezeption.

Assessment and permitted materials

regelmäßige Anwesenheit und Beteiligung an den Diskussionen, Verfassen einer Seminararbeit

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Gemeinsame Lektüre und Diskussion der Texte, Versuch einer Interpretation

Reading list

J. Schmidt (Hg.), Friedrich Hölderlin. Sämtliche Gedichte, Frankfurt am Main 2005.

Association in the course directory

LV für Doktorat, für 011(08W, 11W) DAM oder D31, für 066 793 (08W, 11W) MAM, Fächerkontingentseminar 2 oder (freies) Wahlfach für 011(02W), 012 (02W) und 020

Last modified: Mo 07.09.2020 15:26