010186 VO+SE Living in distance to church - an emergency of pastoral care (2007W)

Die übergroße Mehrheit der Katholik/inn/en nimmt nicht regelmäßig am Sonntagsgottesdienst oder überhaupt am Leben einer Pfarrgemeinde teil. Dennoch treten viele aus der Kirche nicht aus, sondern "begnügen" sich damit, ausschließlich anlässlich der Kasualien die Kirche zu kon-taktieren. Damit rufen sie lediglich ein Minimum dessen ab, was die Kirche für sie bereithält.
Viele Hauptamtliche in der Seelsorge fühlen sich von diesen Menschen, weil auf die Rolle des Zeremonienmeisters eines schönen Festes reduziert, ausgenutzt. In gewisser Weise bedeutet dies den Ernstfall von Pastoral, weil die meisten Katholik/inn/en die Kirche allem Anschein nach gar nicht brauchen.
Wie ist dieses Verhalten der Katholik/inn/en zu deuten? Warum nehmen sie lediglich punktuell am Leben ihrer Kirche teil? Was suchen bzw. finden sie in den Kasualien? Warum kommt für sie eine Teilnahme an weiteren Angeboten der Kirche nicht in Frage? Für die Pastoral ergeben sich weiterführende Fragen: Wie soll mit diesen Menschen umgegangen werden? Sollen sie zurück-gewiesen oder neu der Katechese unterzogen werden? Ist es statthaft, die Sakramente an solche Menschen zu "verschenken", ohne mit der Gegenleistung kontinuierlichen Kirchenbezuges rech-nen zu können? Welche Kirchenbilder aus der theologischen Überlieferung sollen dabei eigent-lich aktualisiert werden?