Universität Wien

010328 SE Kontroversthemen IV - Hexenwahn (2006S)

Von Schadenszauber und Teufelsbuhlen. Hintergründe und Dimensionen des europäischen Hexenwahns - Kontroversthemen der Kirchengeschichte IV

0.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 1 - Katholische Theologie
Continuous assessment of course work

Beginn: 06.03.2006, teilgeblockt

Details

Language: German

Lecturers

Classes

Currently no class schedule is known.

Information

Aims, contents and method of the course

Die gerichtliche Verfolgung von Hexen (und Hexern) im ausgehenden Mittelalter, vor allem aber in der Frühen Neuzeit bis ins 18. Jahrhundert hinein nimmt unter den Versatzstücken historischen Allgemeinwissens zweifellos einen prominenten Platz ein. Sie wird dabei in hohem Maße kirchlich konnotiert; die zunehmende Sensibilität für Frauenfragen stilisierte sie zudem zum Paradefall des historischen Geschlechterkampfes. Damit bietet das Phänomen einen guten Nährboden für zahllose populärwissenschaftliche bis dilettierende Abhandlungen. Ihre oft schillernden bis abstrusen Interpretationen und die Nutzung als weltanschauliche Kampfmunition erschweren zwar nicht wenig die adäquate Annäherung an das Phänomen. Andererseits sind sie Ansporn, es möglichst seriös in den Blick zu nehmen und anhand einer soliden aktuellen Forschungsliteratur in seinen Dimensionen, Etappen und wichtigen Facetten auszuleuchten.
Zu thematisieren sind vor allem: Die Omnipräsenz magischer Vorstellungen und Praktiken in vormoderner Zeit (und vielfach weit darüber hinaus); der Druck der Bevölkerung auf Obrigkeiten, gerichtlich gegen vermeintlichen Schadenszauber vorzugehen; die fatale Verquickung der "Hexerei-Frage" mit theologischen Konzepten zur Dämonologie bzw. zur Ketzerei; die regional stark differierende Anfälligkeit für den "Hexenwahn" in Europa samt der aufs erste frappierenden Beobachtung, dass Regionen mit starker Inquisition zugleich jene mit den wenigsten Fällen von Hexenprozessen waren.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Das Seminar fügt sich in eine Reihe zu "Kontroversthemen der Kirchengeschichte". Es wird nach Maßgabe der Möglichkeiten versuchen, das komplexe und regional zu differenzierende Phänomen der Hexer- und Hexenverfolgung zu beleuchten und aufzuschlüsseln, insbesondere die religiösen bzw. kirchlichen Aspekte davon. Am Seminar Teilnehmende sollen zudem mit den Grundzügen (kirchen-) historischen Denkens und Arbeitens bekannt gemacht werden und es an den ausgewählten Aspekten des weiten Materialfeldes praktisch erproben. Ein besonderes Augenmerk wird darüber hinaus auf die exemplarische Aufbereitung eines komplexen Themas nach didaktischen Gesichtspunkten für eine eventuelle Präsentation im Religions- oder Geschichtsunterricht bzw. in der Erwachsenenbildung gelegt. In diesem Sinne kann das Seminar in Form einer klassischen Seminararbeit oder durch die schriftliche Erarbeitung eines Präsentationsmodells abgeschlossen werden.

Examination topics

Das Auswerten alter und neuer Forschungsliteratur anhand von eingangs definierten Leitfragen sowie das Vorstellen und Erproben fachdidaktischer Aufbereitungs- und Präsentationsmodelle.

Reading list


Association in the course directory

Anrechenbar als Seminar der Fächergruppe 1 bzw. als (freies) Wahlfach für alle Studienrichtungen.

Last modified: Fr 31.08.2018 08:47