Universität Wien

020019 SE Seminar: Medicine and Nursing Ethics (2022W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 2 - Evangelische Theologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes

Ort: Seminarraum Alte Kapelle, Hof 2.8, Spitalgasse 2-4, 1090 Wien

Termine (jeweils 09:45-11:15):
Oktober
11.10.2022
18.10.2022
25.10.2022

November
15.11.2022
22.11.2022
29.11.2022

Dezember
06.12.2022

Jänner
10.01.2023
17.01.2023
24.01.2023
31.01.2023


Information

Aims, contents and method of the course

In diesem Seminar (offen für BA und MA Studierende verschiedener Studienrichtungen) befassen wir uns mit der Frage, welchen Einfluss Vorstellungen von Geschlecht und Gender in der Medizin haben. Anhand einschlägiger akademischer Artikel und anderer Medien (Podcasts, Zeitungsartikel, ...) diskutieren, reflektieren und analysieren wir die Bedeutung von Geschlecht und Gender in Prävention, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Pflege. Im Laufe des Seminars eignen sich die Studierenden eine intersektional feministische Perspektive an, mit der sie auch nicht-medizinische Sachverhalte kritisch hinterfragen können.

Medizin ist nicht neutral. Bestimmte normative Vorstellungen über Frauen* und Männer*, Weiblichkeit und Männlichkeit sind dem medizinischen System eingeschrieben. Kulturell verankerte Konstruktionen von “typischen” Verhaltensweisen oder Lebensstilen prägen Gesundheitspersonal und Gesundheitssystem.

In vier Themenblöcken befassen wir uns mit den folgenden Aspekten:

I. Geschlechterunterschiede in der Allgemeinmedizin
Nicht nur physiologische Merkmale, sondern auch Erziehung, Sozialisation und unterschiedliche Lebensstile können Krankheitsverläufe beeinflussen. Wir untersuchen, welche Rolle das Geschlecht eine*r Patient*in – sowie die systemimmanente Vorstellung von deren Bedeutung – in der Allgemeinmedizin spielt. Wovon hängt es ab, wie schnell Krankheiten (korrekt) diagnostiziert werden? Wo beeinflussen Rollenklischees, wie das Gesundheitspersonal mit Patient*innen umgeht? Werden Krankheiten, die als “typisch männlich” oder “typisch weiblich” gelten, unterschiedlich bewertet und behandelt?

II. Entwicklung und Anwendung von Medikamenten
Bis vor einigen Jahrzehnten wurden Medikamente nahezu ausschließlich an jungen, gesunden Männern* getestet. Nachdem Studien belegten, dass Medikamente bei Frauen* anders wirken können, wurden diese vermehrt in Medikamententests einbezogen. Aus Kostengründen finden viele Medikamententests heute in Ländern des globalen Südens statt. Wir analysieren sowohl die Anwendung von Medikamenten als auch deren Entwicklung, Verschreibungspraxis und ethische Aspekte und fragen, ob die derzeitige Testpraxis die Vorstellung fundamentaler physiologischer Geschlechterunterschiede verstärkt.

III. Gynäkologie und reproduktive Rechte
Auch (und gerade) in der “Frauenheilkunde” spielt die soziale Konstruktion von Weiblichkeit eine entscheidende Rolle. Schwangerschaft und Geburt wurden im Verlauf der letzten hundert Jahre zunehmend medikalisiert. Der Kampf für reproduktive Rechte – Verhütung, und Schwangerschaftsabbrüche – ist geprägt von normativen Vorstellungen und Klischees über weibliche Sexualität. Wir untersuchen die Auswirkungen dieser Rollenbilder mit Fokus auf das Feld der Gynäkologie.

IV. Intergeschlechtlichkeit und transgender Personen
In einer Lehrveranstaltungs-Einheit über Intergeschlechtlichkeit und transgender Personen hält Luan Pertl, Obmensch des Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich, Zweigstelle Wien, einen Workshop. Hierbei geht es uns darum, die binären Vorstellungen von Geschlechtlichkeit zu hinterfragen und ihre Wirkmacht analysieren. Details TBD.

Assessment and permitted materials

- Zusammenfassung und Reflexion des wöchentlichen Artikels oder Mediums- Aktive Teilnahme am Unterricht- Durchführung eines (Gruppen-)Projekts (vorgegeben oder nach eigener Wahl)

Minimum requirements and assessment criteria

Themenspezifisches Vorwissen wird nicht vorausgesetzt, Interesse an genderspezifischen Fragestellungen hingegen schon. Studierende sollen in der Lage sein, deutsch- und englischsprachige Texte aus verschiedenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen zu lesen, zu verstehen und anzuwenden (Strategien hierfür werden auch in der LV besprochen).

Examination topics

Die Arbeitssprache des Seminars ist Deutsch; der Großteil der Inhalte ist in englischer Sprache. Arbeiten, Präsentationen und Abgaben können auf Deutsch oder Englisch stattfinden.

Reading list

Die verpflichtenden Inhalte der LV werden via Moodle zur Verfügung gestellt.

Association in the course directory

Last modified: Th 06.10.2022 21:48