070016 KU Text and Discourse Analysis (2012S)
"Genius-Figures in Theory and Film of the 20th Century"
Continuous assessment of course work
Labels
Die Lehrveranstaltung ist geöffnet für Studierende der Zeitgeschichte, Geschichtswissenschaft, Gender Studies und der Cultural Studies.
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Th 16.02.2012 06:00 to Su 26.02.2012 23:59
- Registration is open from Mo 12.03.2012 06:00 to We 14.03.2012 23:59
- Deregistration possible until Sa 31.03.2012 23:59
Details
max. 25 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Friday 01.06. 12:00 - 20:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Friday 15.06. 11:00 - 19:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Friday 29.06. 11:00 - 19:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Saturday 30.06. 11:00 - 19:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Information
Aims, contents and method of the course
Weite Teile der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte werden über Männer von herausragendem Geist und extraordinärer Schöpferkraft erzählt. Diese Figuren verschmelzen oftmals mit klassischen Geniekonzeptionen, wie sie seit der Antike und der romantischen Genieästhetik entworfen wurden. Die Neuerung, die auf der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert eintrat, besteht darin, dass das "Genie" zu einem viel umkämpften wissenschaftlichen Gegenstand wurde. Neuere Wissenschaften, wie Psychologie, Sexualwissenschaft und Soziologie, fokussierten das "Genie" als Erkenntnisproblem, Repräsentationsgestalt oder kulturellen Hoffnungsträger. Diesen Genieforschungstexten ist häufig eine diskriminierende Rhetorik gegen "Weiblichkeit" und konkrete politische Frauen sowie gegen "Juden" und "Jüdinnen" inhärent. Beide Figurenkomplexe wurden um 1900 aus der Genieformel ausgegrenzt. Die Geniekonzeption wurde sukzessive mit rasseideologischem 'Wissen' vermengt. Im Kurs wird untersucht, wie die neuen Wissenschaften sich durch den Rekurs auf vermeintlich geniale historische Männer ihrer eigenen Potenz sowie geistigen Brillanz und Unantastbarkeit versicherten.
Assessment and permitted materials
Mündliche Mitarbeit, Referat, schriftliche Kursarbeit
Minimum requirements and assessment criteria
Anhand von ausgewählten geistes- und humanwissenschaftlichen Texten und Theorien zum Geniekult ab 1900 - von Houston Steward Chamberlain über Wilhelm Lange-Eichbaum bis hin zu Jochen Schmidt - wird das komplexe Gewebe aus Historiographie, Wissens- und Wissenschaftsgeschichte und Geniekonzeptionen diskursanalytisch analysiert. Die in den Lektüreeinheiten des Kurses gewonnenen Attribute und Eigenschaften der Geniefigur, wie zum Beispiel Europäizität, Westlichkeit und Weißsein, Maskulinität, Innovation, Originalität, quasigöttliche Schöpfungskraft, aber auch die Nähe zu Pathologien und Versehrtheiten, werden in den film- und symbolanalytischen Kursabschnitten konkreten fiktionalen Verfilmungen von Lebensgeschichten der 'großen Männer der Geschichte' gegenübergestellt. Die Filmbeispiele umfassen unter anderem die Filme Friedrich Schiller - Triumph eines Genies/1940, Weiningers Nacht/1989 und Shakespeare in Love/1998.
Examination topics
Reading list
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BA: Quellen und Methoden 3 (3 ECTS) | BA ALT : Quellen und Methoden 2 (3 ECTS) | LA: Text und Diskursanalyse ( 3 ECTS) | Diplomstudium: M1|
Last modified: Mo 07.09.2020 15:30