070034 PS BA-Proseminar - War experience. (2022S)
The Wehrmacht Exhibition, Commemoration Policy and the Memory of the Second World War
Continuous assessment of course work
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MIXED
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 07.02.2022 08:00 to We 23.02.2022 12:00
- Registration is open from Fr 25.02.2022 08:00 to Mo 28.02.2022 12:00
- Deregistration possible until Th 31.03.2022 23:59
Details
max. 25 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
Seminararbeit (15 Seiten, 12 Pkt Schrift Times New Roman, 1,5 Zeilenabstand) Abgabe 31. August 2022 wegen Forschungsfreisemester - bitte melden Sie sich nur zum Seminar an, wenn Sie diesen Abgabetermin einhalten können!
- Tuesday 08.03. 09:45 - 11:15 Digital
-
Tuesday
15.03.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
22.03.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
29.03.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
05.04.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
26.04.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
03.05.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
10.05.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
17.05.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
24.05.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
31.05.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
14.06.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
21.06.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1 -
Tuesday
28.06.
09:45 - 11:15
Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Regelmäßige Teilnahme, regelmäßige mündliche Mitarbeit, regelmäßige Vorbereitung der Seminarlektüre, aktive Gestaltung der Diskussionen, Gruppen-Präsentation
Minimum requirements and assessment criteria
Referat, Mündliche Mitarbeit, Seminararbeit (15 Seiten, 12 Pkt Schrift Times New Roman, Abgabe 31. August 2022)
Examination topics
Dies ist eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung.
Wehrmachtsausstellung. Gegensätzliche Positionen
Wehrmacht im Vernichtungskrieg: Beteiligung an Judenmord und Kommunistenbekämpfung, Übergriffe auf Zivilisten in besetzten Gebieten; Verbrechen an sowjetischen Kriegsgefangenen
Strafverfolgung von Kriegsverbrechen nach dem zweiten Weltkrieg, alliierte Planungen eines Internationalen Strafgerichtshofes in Nürnberg, OKW-Prozess 1948, Manstein-Prozess 1948
Geschichtspolitik: „Saubere Wehrmacht“ in Reden und Gedenktagen, Militärischer Widerstand (Stauffenberg, Bernardis), Traditionswürdigkeit für die Bundeswehr resp. Bundesheer?
Verbrechen und Verantwortung: Handlungsspielräume im Vernichtungskrieg, Bild der Wehrmacht in den Medien (Kino, TV, Leserbriefe, Feuilleton)
Wehrmachtsausstellung. Gegensätzliche Positionen
Wehrmacht im Vernichtungskrieg: Beteiligung an Judenmord und Kommunistenbekämpfung, Übergriffe auf Zivilisten in besetzten Gebieten; Verbrechen an sowjetischen Kriegsgefangenen
Strafverfolgung von Kriegsverbrechen nach dem zweiten Weltkrieg, alliierte Planungen eines Internationalen Strafgerichtshofes in Nürnberg, OKW-Prozess 1948, Manstein-Prozess 1948
Geschichtspolitik: „Saubere Wehrmacht“ in Reden und Gedenktagen, Militärischer Widerstand (Stauffenberg, Bernardis), Traditionswürdigkeit für die Bundeswehr resp. Bundesheer?
Verbrechen und Verantwortung: Handlungsspielräume im Vernichtungskrieg, Bild der Wehrmacht in den Medien (Kino, TV, Leserbriefe, Feuilleton)
Reading list
Mittelweg 36, Heft 5-6 Oktober/November 2021, »Verbrechen der Wehrmacht«. Anmerkungen zu einer Ausstellung
Wolfram Wette: Die Wehrmacht. Feindbilder, Vernichtungskrieg, Legenden, Frankfurt (Fischer Taschenbuch Verlag) 2002.
Wolf Kaiser (Hg): Täter im Vernichtungskrieg, Berlin 2005.
Alexander Pollak: Die Wehrmachtslegende in Österreich. Das Bild der Wehrmacht im Spiegel der österreichischen Presse nach 1945, Wien 2002.
Wolfram Wette: Die Wehrmacht. Feindbilder, Vernichtungskrieg, Legenden, Frankfurt (Fischer Taschenbuch Verlag) 2002.
Wolf Kaiser (Hg): Täter im Vernichtungskrieg, Berlin 2005.
Alexander Pollak: Die Wehrmachtslegende in Österreich. Das Bild der Wehrmacht im Spiegel der österreichischen Presse nach 1945, Wien 2002.
Association in the course directory
AER: Historisch-Kulturwissenschaftliche Europaforschung, Zeitgeschichte.
BA Geschichte (Version 2012): Bachelor-Modul 1, Proseminar (5 ECTS).
BA Geschichte (Version 2019): M6 Historisches Arbeiten, PS Proseminar (5 ECTS).
BEd UF GSP: UF GSP 04 Aspekte und Räume 2, PS Proseminar zu einem Fach (5 ECTS).
Interdisziplinäres MA Zeitgeschichte und Medien (Version 2016): M2a Einführung in den Forschungsprozess. Design und Methoden 1, PS aus Zeitgeschichte (5 ECTS).
BA Geschichte (Version 2012): Bachelor-Modul 1, Proseminar (5 ECTS).
BA Geschichte (Version 2019): M6 Historisches Arbeiten, PS Proseminar (5 ECTS).
BEd UF GSP: UF GSP 04 Aspekte und Räume 2, PS Proseminar zu einem Fach (5 ECTS).
Interdisziplinäres MA Zeitgeschichte und Medien (Version 2016): M2a Einführung in den Forschungsprozess. Design und Methoden 1, PS aus Zeitgeschichte (5 ECTS).
Last modified: Th 11.05.2023 11:27
Eine erste Erschütterung erhielt das Dogma von der Sauberen Wehrmacht rund um die Gedenktage zum 40. Jahrestag des Kriegsendes 1985. Die Rede des deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker machte die Mittäterschaft der Deutschen unmissverständlich klar. Die sogenannte Waldheim-Kontroverse ein Jahr später in Österreich, wo es um die Wehrmachtsvergangenheit des österreichischen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten und ehemaligen UN-Generalsekretärs Kurt Waldheim ging, löst auch in Österreich ein erstes Umdenken in der Erinnerung aus. Mit der Rede Franz Vranitzkys 1991 vor dem israelischen Parlament wurde auch hier die Mittäterschaft von Österreichern erstmals offen thematisiert. Dennoch ist klar zu konstatieren, dass die Öffentlichkeit in beiden Ländern diese Narrative nicht unwidersprochen hinnahm.
Dies zeigte sich exemplarisch anhand der Wehrmachtausstellung. Die Wander-Ausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ brach mit diesem Dogma. Sie begann 1995 zunächst fast unbeachtet, löste aber in den folgenden vier Jahren in Deutschland und Österreich eine der größten Kontroversen der Nachkriegsgeschichte aus, bis sie 1999 zurückgezogen und komplett überarbeitet wurde. An diesem Beispiel wird deutlich, wie stark wissenschaftliche Aufarbeitung, strafrechtliche Ahndung und gesellschaftliche Anerkennung der Fakten bzw. politisch gelenkte Erinnerung in einem Spannungsverhältnis zueinander stehen, sich aber nicht immer sinnvoll ergänzen.
Im Seminar soll es um die verschiedenen Positionen der Debatte um die „Wehrmachts-Ausstellung“ in Deutschland und Österreich gehen, es wird die Rolle des Militärs im Vernichtungskrieg thematisiert und die strafrechtliche Ahndung von Kriegsverbrechen sowie ihre Instrumentalisierung in der öffentlichen Erinnerung nach 1945 beleuchtet. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich die ethische Dimension des Dogmas von der „Sauberen Wehrmacht“ anhand der Frage nach Handlungsspielräumen im Vernichtungskrieg.