Universität Wien

070041 VO Further Historical Approaches - Political Thought in Russia 1500-2000 (2024W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte

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Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

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  • Tuesday 01.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 08.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 15.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 22.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 29.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 05.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 12.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 19.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 26.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 10.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 17.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 07.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 14.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
  • Tuesday 21.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03

Information

Aims, contents and method of the course

Ziel ist die Vermittlung von Kenntnissen über 1) die wichtigsten Strömungen des politischen Denkens in Russland im Kontext der Geschichte Russlands und der europäischen Kulturgeschichte, 2) zentrale Werke politischer Denker Russlands vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 3) Diskussionen in der einschlägigen Fachliteratur; sowie die Vermittlung der Fähigkeit, 1) Strömungen des politischen Denkens und ihre Vertreter zu- und einzuordnen und 2) kritisch zu erfassen.

Die LV bietet einen Überblick über die Entwicklung des politischen Denkens in Russland von der Neuzeit bis zur Gegenwart. Nachdem im Mittelalter und der Frühneuzeit die Herrschaftslegitimation des Moskauer Staates eine zentrale Rolle eingenommen hatte, intensivierten sich im Zeitalter des Barock und der Aufklärung die Translationen westlichen Gedankenguts, was allerdings ab der Sturm-und-Drang-Periode auf frühnationalistische Kritik stieß. Das Zeitalter der Revolutionen 1776-1848 inspirierte nicht nur liberale Denker und motivierte Staatsreformpläne, sondern stimulierte auch die Gegenreaktion des russischen Konservatismus. Im 19. JH spaltete sich das intellektuelle Spektrum in die Schulen der „Westler“, die Reformen nach westlichem Vorbild befürworteten, und der „Slawophilen“, die sich für Besinnung auf die idealisierte nationale Vergangenheit und einen russischen Sonderweg aussprachen. Unter dem Einfluss des wachsenden Nationalismus und Imperialismus transformierte sich die Slawophilie in antiwestliche Strömungen und den Panslawismus. Auch antisemitisches Gedankengut fand im frühen 20. JH eine wachsende Anhängerschaft . Auf Seiten der Linken waren aus bzw. neben Linksliberalen und Populisten („Narodniki“), die für eine Verbesserung der Lage der Landbevölkerung auftraten, anarchistische, nihilistische und marxistische Gruppen entstanden, die mit Attentaten und Terrorismus den Staat bekämpften. Nachdem die Februarrevolution 1917 kurzfristig Liberale und Linksliberale an die Macht gebracht hatte, schaltete der sich auf die marxistisch-leninistische Ideologie berufende Sowjetstaat bald alternative Denkmodelle aus bzw. drängte sie in Exil und Untergrund. Vor allem unter Emigranten fand der Eurasismus, der einen Sonderstatus Russlands zwischen Europa und Asien propagierte, Anklang. Innerhalb der Sowjetunion schuf der Stalinismus ein totalitäres System, das auch auf nationale Legitimationsmodelle rekurrierte und imperialistische Züge trug. Im Zuge des „Tauwetters“ nach Stalins Tod, aber auch in der Breshnew-Ära entstanden am Rande der Gesellschaft konservative und nationalistische Gruppen. In der „Perestrojka“ Michail Gorbatschows wurde die Staatsideologie selbst zuerst einer grundlegenden Reform im Zeichen universaler (westlicher) Werte unterzogen und schließlich demontiert. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden in Russland u.a. liberale, später auch eurasische, nationalistische und Großmachtideen propagiert.

Die LV umfasst audiovisuelle Vorträge (PPP) mit interaktiven Komponenten (Diskussion, Beantwortung von Fragen).

Assessment and permitted materials

Die Prüfung ist ein Multiple-Choice-Test aus ca. 30 Fragen.

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderung ist die Wiedergabe der Grundzüge des Prüfungsstoffes. 51-63% der max. erreichbaren Punkte=Genügend (4), 64-76%=Befriedigend (3), 77-89%=Gut (2), 90-100% =Sehr gut (1).

Examination topics

The subject discussed in the semester plus slides.

Reading list

Beyme, Klaus von. Politische Theorien in Russland 1789–1945. Wiesbaden: Westdt. Verl., 2001.
Fenske, Hans u.a. Geschichte der politischen Ideen: Von Homer bis zur Gegenwart. Frankfurt: Fischer, 1992.
Fetscher, Iring; Münckler, Herfried. Hg. Pipers Handbuch der Politischen Ideen. Bd. 5. München: Piper, 1987.
Idei v Rossii. Ideas in Russia. Red. Andrzej de Lazari. 9 vols. Warszawa: Semper 1999–2015.
Lauer, Reinhard. Geschichte der russischen Literatur. München: Beck, 2000.
Ottmann, Henning. Geschichte des politischen Denkens: von den Anfängen bei den Griechen bis auf unsere Zeit. Stuttgart: Metzler 2006–12.
Tschižewskij, Dmitrij [Čyževskyj, Dmytro]. Russische Geistesgeschichte. München: Fink, 1974.
Walicki, Andrzej. A History of Russian Thought. Stanford: Univ. Press, 1979.
Ders. The Flow of Ideas: Russian Thought from the Enlightenment to the Religious-Philosophical Renaissance. Frankfurt a.M: Peter Lang 2015.
Žuravlev, Valerij V. Obščestvennaja mysl' Rossii XVIII–načala XX veka: ėnciklopedija. Moskva: ROSSPĖN 2005.

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BA Geschichte (Version 2019): PM Längsschnitte (5 ECTS) / ZWM Weitere Aspekte, Epochen und Räume 1 oder 2 (5 ECTS).
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MA Osteuropastudien (2019): PM3.1 / M4 (5 ECTS)

Last modified: Th 20.02.2025 13:45