070074 GR Guided Reading (2018S)

In diesem Guided Reading werden die von Expert/innen verschiedener Disziplinen gehaltenen Vorträge der Ringvorlesung "Sexuelle Gewalt - von der ´Moderne´ bis zur Gegenwart" vertiefend behandelt und diskutiert. Hörer/innen dieser Ringvorlesung werden daher - so sie den Aufnahmekriterien entsprechen - bevorzugt aufgenommen.

Im Guided Reading wird von Woche zu Woche gemeinsam zu lesende Literatur im Umfang von jeweils rund 20 Seiten vorgegeben; dazu sind von den Teilnehmer/innen auch schriftliche Ausarbeitungen (entlang gegebener Leitfragen) vorzulegen.

Zum genauen Programm der Ringvorlesung siehe:
https://ufind.univie.ac.at/de/course.html?lv=070076&semester=2018S

Wie diese Ringvorlesung, geht das Guided Reading von der aktuell besonders viel debattierten Einsicht aus, dass noch heute eine große Zahl von Frauen, aber auch Männer und Kinder im Laufe ihres Lebens in unterschiedlicher Form von sexueller oder sexualisierter Gewalt betroffen sind. Die Lehrveranstaltung thematisiert in diesem Kontext - auch mit dem Augenmerk auf Begriffserläuterungen, ältere und neuere Forschungskonzepte und Erklärungsmodelle - insbesondere (geschlechter-)politische und globale Dimensionen eines solchen Gewalthandelns seit dem 19. Jahrhundert. In den Fokus rücken demnach auch kriegerische Konflikte (vom Ersten Weltkrieg bis zu den Kriegen in Ex-Jugoslawien) sowie die Geschichte rechtlicher Gegenmaßnahmen und Hilfestellungen für Betroffene. Wie und von welchen Akteur/innen, NGO´s oder anderen Organisationen wurden diese gefordert und erarbeitet, wie erfolgte ihre rechtliche Kodifizierung, wie die Ahndung von sexueller oder sexualisierter Gewalt? Und was für Dimensionen derselben können - aufgrund ihrer oftmaligen Tabuisierung, Verleugnung und Nichtevidenz in schriftlichen Quellen wie mündlichen Erzählungen - überhaupt in den Fokus der Forschung kommen? Wie begegnet diese dem Dilemmata öffentlich-diskursiver Verzerrung, dem vielfachen und oft über Jahrzehnte anhaltenden Schweigen betroffener Frauen etc.? Und was können wir aus der laufenden #MeToo-Debatte lernen?