Universität Wien

070074 SE Research Seminar - Doing and Undoing of a Marriage. Norms and practices. 17. to 19. Century (2024W)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 10.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 17.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 24.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 31.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 07.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 14.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 21.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 28.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 05.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 12.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 16.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 23.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 30.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10

Information

Aims, contents and method of the course

Christliche Gesellschaften beschränkten den Zugang zur Ehe bis ins ausgehende 20. Jahrhundert auf zwei Personen verschiedenen Geschlechts. Komplexe Verwandtschaftskonstruktionen schränkten zudem die potentieller Ehepartner*innen. Und Heiraten setzte in vielen Regionen den Ehekonsens der politischen Obrigkeit voraus. Mit dem Zivilstand "verheiratet" waren weitreichende Rechte verbunden. So etwa das Recht auf Sexualität mit dem / der Ehepartner*in und auf die Weitergabe des Status der ehelichen Geburt an die Kinder. Ehefrauen wie Ehemänner erlangten Herrschaftsrechte über im ehelichen Haushalt lebenden bzw. arbeitenden Personen. Die Ehe war zugleich die zentrale Institution, über welche der Transfer von Ressourcen zwischen den Generationen erfolgte. Idealtypisch endeten Ehen mit dem Tod eines Eheteiles, in der Praxis auch mit der Annullierung oder der Scheidung.
Im ersten Abschnitt beschäftigen wir uns mit dem Doing einer Ehe. Neben den rechtlichen Voraussetzung, welchen den Zugang zur Ehe regelten, interessieren wir uns vor allem für die Vereinbarungen, welche das Brautpaar im Vorfeld der Ehe einging. Dazu analysieren wir Eheverträge aus dem Erzherzogtum Österreich unter der Enns, welche als Digitalisate zur Verfügung gestellt werden. Im zweiten Teil des Seminars steht das Undoing der Ehe im Zentrum. Neben Testamenten, Schenkungen und Verlassenschaftsabhandlungen richten wir unseren Blick vor allem auf Dokumente, die im Kontext einer Scheidung entstanden. Wir fragen nach den Konfliktfeldern der Ehepaare – von Sexualität, über verbale und physische Gewalt, geschlechtsspezifische Arbeits- und Aufgabenverteilung bis zur Erziehung der Kinder. Und wir fragen, wie die Konsequenzen der Scheidung – von der Teilung des Vermögens bis zur Obsorge der Kinder - geregelt wurden. Auch diese Dokumente werden als Digitalisate zur Verfügung gestellt. Im dritten Abschnitt suchen wir in regionalen Archiven nach weiteren archivalischen Quellen zu ausgewählten Ehepaaren. Den Abschluss bildet ein Workshop, in welchem die Forschungsergebnisse, gerne auch in Gruppenarbeit, präsentiert werden.

Assessment and permitted materials

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung mit Anwesenheitspflicht; Aktive Mitarbeit in den LV-Einheiten und den Archivterminen; schriftliche und mündliche Präsentation von Zwischenergebnissen; schriftliche Seminararbeit (ca. 20 Manuskriptseiten): Erster Entwurf am Ende des zweiten Abschnitts; Präsentation erster Ergebnisse beim Workshop; Abgabe der Seminararbeit zeitnah zum Ende der Lehrveranstaltung. Teamarbeit ist nicht nur möglich, sondern höchst erwünscht.

Minimum requirements and assessment criteria

Interesse an und Grundkenntnisse in Geschlechtergeschichte sowie Lust an der Arbeit mit handschriftlichen Quellen. Kurrent Lesekenntnisse sind erforderlich, können im Zuge der Lehrveranstaltung erworben werden. Die Bewertung setzt sich zusammen aus: Erstens der aktiven Teilnahme an den Sitzungen und den Archivterminen (20 Prozent); zweitens der Präsentation beim Workshop (20 Prozent) und drittens der Seminararbeit (60 Prozent), die kurz den Forschungsstand skizziert, konkrete Forschungsfragen formuliert und theoretische und methodische Konzepte zur Analyse der Quellen und Beantwortung der Forschungsfragen benennt.

Examination topics

Prüfungsimmanente LV; keine Abschlussprüfung.

Reading list

Einführend
Siegrid Westphal/Inken Schmidt-Voges/Anette Baumann (Hg.): Venus und Vulcanus. Ehen und ihre Konflikte in der Frühen Neuzeit. München: Oldenbourg 2011.

Gender and Divorce in Europe: 1600 – 1900. A Praxeological Perspective, edited by Andrea Griesebner and Evdoxios Doxiadis. Abingdon, Oxon; New York, NY: Routledge 2023.

Andrea Griesebner, Ehen vor Gericht 3.0. Eheprozesse zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert, unter Mitarbeit von Birgit Dober, Susanne Hehenberger, Beate Pamperl, Isabella Planer und Georg Tschannett.
https://ehenvorgericht.univie.ac.at/

Weitere Literatur wird auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Association in the course directory

EAR: Neuzeit, Österreichische Geschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, MATILDA: Europäische Frauen- und Geschlechtergeschichte

MA Geschichte (Version 2019): PM2 Konzeption und Einübung selbstständiger Forschungsprozesse, SE Forschungsseminar (10 ECTS) / PM 3 Durchführung eines selbstständigen Forschungsprozesses, SE Forschungsseminar (10 ECTS).

Last modified: Tu 24.09.2024 14:45