070088 PS BA Proseminar - Apocalypticism in the Middle Ages: (2024W)
End-Time Beliefs, Voices of Doom and Visions of New Beginnings (400-1400)
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- Registration is open from Mo 09.09.2024 09:00 to Fr 20.09.2024 14:00
- Registration is open from Tu 24.09.2024 09:00 to Fr 27.09.2024 14:00
- Deregistration possible until Th 31.10.2024 23:59
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Es könnte fast so scheinen, als wäre die Apokalypse eine ‚zeitlose‘ Kategorie und anthropologische Konstante, die sich von der antiken Welt hinauf bis in die moderne Gegenwart nachverfolgen lässt. Apokalyptische Plagen und Ungeheuer oder Zerstörungsszenarien endzeitlichen Ausmaßes sind schließlich keineswegs exklusive Themen einer biblischen oder mittelalterlichen Vergangenheit geblieben, sondern haben insbesondere auch in modernen Prophezeiungen (Y2K, Weiterentwicklungen der KI) im Diskurs über Krisen- und Katastrophenerfahrungen einen festen Platz eingenommen.
Beschäftigt man sich allerdings mit spätantiken und mittelalterlichen Apokalypsen näher, bringt das einen ganzen Katalog an Fragen mit sich, die die Forschungsdiskussion der letzten Jahrzehnte dazu bestimmt haben: Glaubte man tatsächlich an das Ende der Welt, war Endzeitdenken ein Charakteristikum der mittelalterlichen Gesellschaft oder betraf es als Randphänomen nur einige wenige? Waren solche Vorstellungen eher kurzlebig, also besonders um als krisenhaft wahrgenommene Ereignisse oder bestimmte Datierungen wie 800 und 1000 wirksam oder blieben sie länger im sozialen Diskurs präsent? Gab es gesellschaftliche Mechanismen oder Institutionen, die den apokalyptischen Diskurs kontrollierten oder so etwas wie eine ‚apokalyptische Propaganda‘?
Die Bandbreite dieser Fragen lässt Rückschlüsse auf die Widersprüchlichkeiten und Dynamiken in der Rezeption apokalyptischer Vorstellungen zu, denn was Apokalypse als wesentliches Charakteristikum ausmacht, ist ihre Vielfältigkeit (sowohl vom Textbestand als auch vom Ausdruck her). Eine Tiefenanalyse scheint also unabdingbar, die, im Rückblick auf mittelalterliche Phänomene auch zur Diskussion anregen kann, inwieweit moderne Verwendungen heute eigentlich noch relevant sein können.
Das Thema der Apokalyptik steht an der Schnittstelle verschiedener gesellschaftlicher Diskurse (von Religion, Politik, Klima und Natur), Wissensdisziplinen (christliche Chronologie, Geschichtsschreibung, Exegese) und gesellschaftspolitischer Entwicklungen (Ende des römischen Reichs, islamische Expansion, Zeit der Kreuzzüge, Geißler:innen) und fand Niederschlag in verschiedenen Quellengattungen (Bibelkommentare, Chroniken, Heiligenviten, Predigten, Weltkarten, Briefe), sodass das Proseminar einen breiten Überblick auf mittelalterliche Geschichte und Quellen bietet.
1. Die vielen Stimmen der Offenbarung: Exegesen des Endes (z.B. Augustinus, Joachim von Fiore)
2. Die Zeichen der Zeit und heiße Zeitzonen (500, 800, 1000, 1260)
3. Katastrophenklima: Kosmos und Natur
4. Apokalyptik als politisches Textbuch? Endzeitliche Perspektiven auf Imperium und politische Gemeinschaft (z.B. Römisches Reich, Idee der translatio imperii)
5. Millenaristische Hoffnungen und Alpträume: der soziale Ausdruck von Apokalyptik (Neues Jerusalem, Geißler:innen)
6. Apokalyptische Akteure: Antichrist, Hure Babylon, das Tier 666, falsche Prophet:innen und Endzeitkaiser
7. Andere Orte und andere Völker im Schatten der Endzeit (Gog-Magog, Himmel-Hölle)
- Monday 07.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 14.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 21.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 28.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 04.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 11.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 18.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 25.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 02.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- N Monday 09.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 16.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 13.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 20.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
- Monday 27.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
maximal zwei entschuldigte Fehleinheiten (bei drei Fehleinheiten fällt eine schriftliche Kompensationsaufgabe an)
kleinere schriftliche Übungen
Proseminararbeit im Umfang von ca. 40.000 Zeichen (ca. 15 Manuskriptseiten)
Mündliche Präsentation (Referat + Exposé)
...
Proseminarbeit: Umfang der Arbeit: 40.000 Zeichen, ca. 15 Seiten (12 pt., Abstand 1,5), inkl. Lit. verzeichnis (max. 2 Seiten), Aufbau: Inhaltsverzeichnis; Einleitung; Forschungsstand zum Thema; Hauptteil (Auseinandersetzung mit den wesentlichen Quellen); Schlussfolgerungen; Bibliographie
Minimum requirements and assessment criteria
• Proseminar-Arbeit (50%)
• Ausarbeitung und Vorstellung eines Themas - Exposé und Referat (15%)
• schriftliche Übungen: 15%
• Aktive Mitarbeit (Vorbereitung der jeweiligen LV Lektüre), Teilnahme an Diskussionen im Plenum (20%)
Examination topics
Reading list
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BEd UF Geschichte: UF GP 04 (5 ECTS)
Während dieser Eingangsphase haben die Studierenden die Möglichkeit, ein Arbeitsthema auszuwählen und sich damit vertraut zu machen. Es wird dazu Themenvorschläge, Hilfestellungen sowie eine Auswahlbibliografie zur Orientierung geben.
Ein erstes Konzept (Exposés mit Forschungsfragen und Kurzbibliographie) der angestrebten Proseminararbeit ist in der Hälfte des PS einzureichen (konkreter Termin wird bekannt gegeben). Danach erfolgt ein Feedback durch die LV-Leiterin.
Im zweiten Abschnitt der Lehrveranstaltung sollen die Studierenden ihre vorläufigen Arbeitsergebnisse in Form von Referaten präsentieren. Unter Einbeziehung des Feedbacks soll dann die schriftliche Arbeit fertiggestellt werden. Es besteht die Möglichkeit, eine Rohfassung der Arbeit vorzulegen, die nach erfolgtem Feedback der LV-Leiterin noch einmal überarbeitet werden kann.