Universität Wien

070122 SE BA-Seminar - Weather, Climate, Data (2025S)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Achtung Das Seminar beginnt am Mittwoch 19.03.2025, 16:45 Uhr, im Seminarraum 2 im Hauptgebäude.
Das Seminar wird in Doppelsitzungen angeboten und findet alle 14 Tage statt. Da einige Sitzungen der Präsentation Ihrer Bachelorprojekte
gewidmet sind, wurden derzeit noch doppelt so viele Stunden reserviert. Der eigentliche Seminarplan entspricht einem normalen Seminar zu 2 SWS und wird nach der ersten Sitzung und gemeinsamer Rücksprache konsolidiert.

  • Wednesday 19.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Wednesday 19.03. 18:30 - 20:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Wednesday 26.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Wednesday 26.03. 18:30 - 20:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Wednesday 02.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Wednesday 02.04. 18:30 - 20:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Wednesday 07.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Wednesday 21.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Wednesday 25.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Information

Aims, contents and method of the course

Bereits auf der Überfahrt, noch bevor Südamerika erreicht war, aktivierte Alexander von Humboldt das Arsenal modernster Messinstrumente, das einen nicht unbeträchtlichen Teil seines eben ausgezahlten Erbes beansprucht hatten. Durch diese Datensammlungen von Messwerten legte er den Grundstein für die Erforschung vieler Klimafaktoren, wie Meeresströmungen, Luftdruck und Temperaturunterschiede. Es war Paul Edwards, der am eindrücklichsten auf die enge Verbindung zwischen Wetter und Daten hingewiesen hat: Meteorologen gehören zu den Erstnutzer:innen der Großrechner und bis heute sind Klimamodelle, Klimaindikatoren und Erdsystemwissenschaften auf Computer angewiesen. Das Seminar gibt zunächst einen quellennahen Überblick über die Anstrengungen, die Forscher unternommen haben, um dem Wetter auf die Spur zu kommen. Internationale Messnetzwerke bilden sich unter Rückgriff auf Kolonien. Viele Fäden laufen auf der Wieden zusammen, wo 1851 die k. k. Centralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus gegründet wird. Deborah Coen hat gezeigt, dass hier die Grundlagen für die ersten dynamischen Klimamodelle gelegt wurden und was das mit der Struktur des Vielvölkerstaates zu tun hatte. Später im Kalten Krieg übernimmt das International Institute of Applied Systems Analysis IIASA in Laxenburg diese Pionierrolle. Gegründet, um Datenanalysen diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs durchführen zu können, werden Klimamodelle, Weltmodelle und die Simulationen der Erdsystemwissenschaften hier maßgeblich mit erarbeitet. Diese datenhungrigen Verfahren profitieren von den Messmethoden der Paläoklimatologie, die historische Klimate erforscht. Klimadaten sind unentbehrliche Instrumente der Umweltpolitik, hier zumeist im Format der Klimaindikatoren, deren Geschichte wir verfolgen wollen. Fast noch entscheidender sind die Datenbanken der Rückversicherer, in denen für die Versicherungsmathematiker die weltweit umfänglichsten Informationen über Häufigkeit und Ausmaß von Naturkatastrophen zusammengetragen wurden. Die Risikoanalyse, in welchen Regionen die Erde bereits unbewohnt sein sollte oder bald unbewohnbar sein wird, war also lange vor AI und den Digital Twins der Erde sehr präzise möglich.
Nach einer Phase, in der wir uns gemeinsam die Grundlagen des Themas erarbeiten, wird das Seminar Raum bieten, ein eigenes Forschungsprojekt für die Bachelorarbeit zu entwickeln. Wir diskutieren gemeinsam die Suche nach geeigneten Materialien und besprechen die Fortschritte der jeweiligen Arbeiten in Konferenzsitzungen, in denen wir ähnliche Themen bündeln.

Assessment and permitted materials

In diesem Seminartypus erarbeiten Sie ein Thema und generieren daraus eine der beiden Bachelorarbeiten im Modul 7. Regelmäßige und engagierte Mitarbeit, Teilnahme an den Seminardiskussionen, Rechercheaufgaben zum Thema des Seminars im Rahmen einer AG, Vorabsprache des eigenen Projekts, Entwicklung eines Exposés von 2 Seiten (Forschungsfrage, Gliederung, Korpus, Zeitrahmen), Präsentation eigener Ideen zur BA Arbeit im Plenum, Abgabe am 25.9.2025 per Upload auf Moodle (optionale Vorabgabe des Inhaltsverzeichnisses und eines Kapitels).
Umfang der Bachelorarbeit: ca. 65.000 Zeichen (± 5%), inkl. Leerzeichen, Fußnoten, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Bibliographie, exklusive Bilder und Grafiken. In Seiten ausgedrückt sind das ca. 25 Manuskriptseiten, 1½ zeilig, 12pkt., Nicht zu vergessen: englischsprachiges Abstract von ca. 1.000 Zeichen und Eigenständigkeitserklärung.

Minimum requirements and assessment criteria

Orientierungsfähigkeit im Fachgebiet, Kenntnis der wichtigsten Konzepte und Methoden der Wissenschaftsgeschichte, Fähigkeit zur eigenständigen Recherche in Fachbibliographien und Archivportalen, Vertrautheit mit exemplarischen Fällen, Maßstab ist zudem stets die generelle wissenschaftliche Befähigung: Originalität des Zugriffs, die Eigenständigkeit und Klarheit der Argumentation, kritischer Umgang mit dem Material, nuancierte Einschätzung der Forschungsliteratur, Tiefe der Recherche.

Examination topics

Der Stoff ergibt sich aus dem Seminarreader in Moodle sowie dem in einem Gespräch festgelegten Thema der Bachelorarbeit.

Reading list

Coen, Deborah: Climate in Motion: Science, Empire, and the Problem of Scale. Chicago: University of Chicago Press, 2018.
Echterhölter, Anna: Atmosphärische Schrift. Formen der Wetternotation um 1770 als körperliche oder operative Zukunftsreferenz. In: Trial + Error. Szenarien medialen Handelns. Ed. by Andreas Wolfsteiner and Markus Rautzenberg. München: Fink 2014, pp. 191–216.
Echterhölter, Anna: History. In: Handbook of the Anthropocene: Humans between Heritage and Future. Hg. von Nathanael Wallenhorst and Christoph Wulf. Heidelberg: Springer 2023, pp 419–425.
Edwards, Paul N. A Vast Machine: Computer Models, Climate Data, and the Politics of Global Warming. Cambridge, Mass: MIT Press, 2013.
Gregory T. Cushman: Humboldtian Science, Creole Meteorology, and the Discovery of Human-Caused Climate Change in South America. In: Osiris 26/2011, S. 19-44.
Heymann, Matthias: Klimakonstruktionen. Von der klassischen Klimatologie zur Klimaforschung. In: NTM 17, 2009.
Kristine C. Harper: Weather by the Numbers. The Genesis of Modern Meteorology, Cambridge (Mass.) 2008.
Monmonier, Mark S.: Air Apparent: How Meteorologists Learned to Map, Predict, and Dramatize Weather. Chicago 2017.
Rindzevičiūtė, Eglė: The Power of Systems: How Policy Sciences Opened Up the Cold War World. 2017.
Wickberg, Adam et al.: The mediated planet: Datafication and the environmental SDGs. In: Environmental Science and Policy 153 (2024) 10367.


Association in the course directory

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Last modified: Fr 04.04.2025 10:05