Universität Wien

070124 VO Theories in History and Theory of Science (2024S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte

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Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Wednesday 06.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 13.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 20.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 10.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 17.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 24.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 08.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 15.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 29.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 05.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 12.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8
Wednesday 19.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 41 Gerda-Lerner Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 8

Information

Aims, contents and method of the course

Unser Wissen über vergangene Gesellschaften basiert auf vielen - oft impliziten Entscheidungen: Welche historischen Ereignisse, Personen oder auch Diskurse werden untersucht? Auf welcher Quellenbasis? Mit welchem analytischen Werkzeug? Aus welcher Perspektive? Fragen wie diese verdeutlichen, dass die Vergangenheit sich nicht selbst erzählt, sondern es einer konkreten Praxis bedarf, mittels welcher ausgewählte Ausschnitte der Vergangenheit in Geschichte transformiert werden. Neben dem jeweiligen gesellschaftlichen und historiographischen Kontext rückt damit auch der bzw. die Erzähler*in in den Fokus. Wer schreibt, aus welcher Perspektive, mit welchen Interessen über die Vergangenheit. Welche Erzählungen/Narrative setzten sich durch? Wer entscheidet darüber?
Nach einer Rückblende in geschichts- und erkenntnistheoretische Überlegungen zur Zeit der Aufklärung werde ich im ersten Teil der Vorlesung vor allem die deutschsprachige Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts in den Blick nehmen. Welche Wechselwirkungen bestanden zwischen universitärer Institutionalisierung der Geschichtsschreibung und Prozessen der Nationsbildung, der Neuordnung der Geschlechter, etc.? Wie zogen die institutionalisierten Historiker die Grenzen zu anderen, sich zeitgleich formierenden geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen? Der zweite Teil der Vorlesung fokussiert die Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts und 21. Jahrhunderts. Zuerst werden wir nach Frankreich blicken, wo Vertreter der "Annales" bereits Ende der 1920-er Jahre für den Abbau der Trennwende zwischen den Disziplinen und den historischen Epochen plädierten und eine problemorientierte Geschichtsschreibung forderten. Ich werde darlegen, wie seit der Institutionalisierung ausgeblendete Themenfelder - vom Alltag über die Arbeit bis zur Sexualität - und ignorierte Personengruppen - von Frauen generell über Handwerker*innen bis zu den Angehörigen der unteren sozialen Schichten - allmählich wieder in den Fokus der Geschichtsschreibung rückten. Verbunden damit war nicht nur die Einbeziehung neuer Quellengruppen, sondern auch die Einnahme veränderter geschichtstheoretische rund methodologischer Positionen. Letztere stehen im Mittelpunkt des dritten Teils der Vorlesung. Analysiert und diskutiert werden die Vorannahmen, Erkenntnismöglichkeiten wie auch Grenzen der verschiedenen theoretischen und methodologischen Zugänge.
Die Vorlesungseinheiten gliedern sich in Vortrag (zwei Drittel) plus Diskussion (ein Drittel).
Zu jeder Einheit werden Texte auf Moodle gestellt, von denen die speziell angegebenen Seiten als Vorbereitung auf die Vorlesung gelesen werden sollten. Als Unterstützung für die Prüfungsvorbereitung dienen zusätzlich zusammenfassende Folien der einzelnen Vorlesungseinheiten, die ebenfalls auf Moodle zur Verfügung gestellt werden.

Assessment and permitted materials

Variante A: Schriftliche Prüfung am Ende der Vorlesung
Variante B: Schriftliche Prüfung am Ende der Vorlesung plus schriftlicher Essays (ca. 5.000 Zeichen), in welchem zumindest drei der auf Moodle gestellten Texte vergleichend zu besprechen sind. Der Essay ist ausnahmslos bis zur ersten schriftlichen Prüfung abzugeben, auch wenn der Prüfungsantritt erst bei einem späteren Prüfungstermin erfolgt.

Minimum requirements and assessment criteria

Variante A: Die Leistungsbeurteilung basiert ausschließlich auf der schriftlichen Prüfung. Die Prüfungsfragen setzen sich aus Wissens- und Verständnisfragen (20 Fragen) sowie Zitate-Zuordnungs- und Lückentextfragen (insgesamt 10 Fragen) zusammen. Die Fragen sind in einem Multiple-Choice Test zu beantworten. Für jede richtige Antwort gibt es einen Punkt; bei Mehrfachantworten sind auch Teilpunkte möglich. Eine positive Note setzt 15,5 Punkte voraus.
Variante B: Die Leistungsbeurteilung setzt sich zusammen aus der schriftlichen Prüfung (30 mögliche Punkte) und der Beurteilung des Essays (10 mögliche Punkte). Eine positive Note setzt 20,5 Punkte voraus.

Examination topics

Die Prüfungsfragen beziehen sich auf die Inhalte der Vorlesung. Die zu lesenden Texte wie auch ausführliche Folien der Vorlesung werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Reading list

Empfehlung
Stefan Jordan, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft. Orientierung Geschichte. Paderborn, Wien u.a.: Schöningh: 2013 (3. aktualisierte Auflage).
Andrea Griesebner, Feministische Geschichtswissenschaft. Eine Einführung. Wien: Löcker 2012 (2. aktualisierte Auflage).
Lutz Raphael, Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart, München: Beck 2010 (2. durchgesehene Auflage).

Association in the course directory

BA Geschichte (V2019): PM2 Wissenschaftl. Denken und Arbeiten (5 ECTS)

Last modified: Tu 19.03.2024 16:45