070128 VU Introduction to the Study of History (2010W)
(in Verbindung mit Tutorium)
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 20.09.2010 06:00 to Th 30.09.2010 10:00
- Deregistration possible until Su 31.10.2010 23:59
Details
max. 200 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Monday 04.10. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 11.10. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 18.10. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 25.10. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 08.11. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 15.11. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 22.11. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 29.11. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 06.12. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 13.12. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 10.01. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 17.01. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 24.01. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
- Monday 31.01. 16:00 - 19:00 (ehem. Hörsaal 28 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1)
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Anforderungen:· Teilnahme an den Terminen der Vorlesung, Teilnahme am Tutorium· Lektüre eines Buches und thesenhafte Zusammenfassung (2 Seiten / 4000 Zeichen)· Teilnahme an mindestens zwei "Wiener Vorlesungen" - Kurzprotokoll: 1-2 Seiten, Termine werden zu Beginn der Vorlesung bekannt gegeben· Schriftlicher Test am Ende des Semesters
Minimum requirements and assessment criteria
Die Einführung gibt einen Einstieg in den kritischen Umgang mit Geschichte, in die Themen, Methoden und Darstellungsformen, in Hauptprobleme und in die Geschichte des Faches und seiner Ergebnisse. Die Einführung ist nicht an Fakten, sondern an Problemen orientiert; sie ist kein Repetitorium von Zahlen und Ereignissen (dtv-Atlas, Wikipedia), sondern ein Einstieg in das Denken von Gesellschaft und Geschichte und in deren Erforschung.
Examination topics
Themen:
· Geschichte: Dimensionen des Begriffs
· Die Arbeit der Historiker: Tätigkeit, Berufsfelder, Ethik
· Aufgaben und Funktionen von Geschichtswissenschaft und Geschichtsvermittlung
· Quellen, Methoden, Hilfsmittel, Archive, Museen
· Über die Zeitdimensionen: Zeitwahrnehmung, Zeitbewusstsein, Chronologie, Dynamisierung, Konstanz und Veränderung
· Der Mensch zwischen Natur und Kultur, zwischen Evolution und Geschichte
· Über Faktizität, Objektivität, Subjektivität, Interpretation und Konstruktivismus
· Über das Spannungsfeld zwischen Fakten und Diskursen
· Die "kleinen Leute"; und die "große Politik"
· Erinnerung und Gedächtnis, bewahren, vergessen, verdrängen
· "Gut", "wahr", "schön": über Werte und Normen
· Lebensgeschichte und Gesellschaftsgeschichte: Entwicklungen, Zäsuren und Brüche
· Theorien über historische Entwicklungen: "die großen Erzählungen"
· Die großen Entwicklungslinien und Zäsuren
· "Gesellschafts"-, "Kultur"- und "Kunstgeschichte"
· aktuelle Themen, Zugangsweisen und Problemfelder der Geschichtswissenschaft
· Geschichte: Dimensionen des Begriffs
· Die Arbeit der Historiker: Tätigkeit, Berufsfelder, Ethik
· Aufgaben und Funktionen von Geschichtswissenschaft und Geschichtsvermittlung
· Quellen, Methoden, Hilfsmittel, Archive, Museen
· Über die Zeitdimensionen: Zeitwahrnehmung, Zeitbewusstsein, Chronologie, Dynamisierung, Konstanz und Veränderung
· Der Mensch zwischen Natur und Kultur, zwischen Evolution und Geschichte
· Über Faktizität, Objektivität, Subjektivität, Interpretation und Konstruktivismus
· Über das Spannungsfeld zwischen Fakten und Diskursen
· Die "kleinen Leute"; und die "große Politik"
· Erinnerung und Gedächtnis, bewahren, vergessen, verdrängen
· "Gut", "wahr", "schön": über Werte und Normen
· Lebensgeschichte und Gesellschaftsgeschichte: Entwicklungen, Zäsuren und Brüche
· Theorien über historische Entwicklungen: "die großen Erzählungen"
· Die großen Entwicklungslinien und Zäsuren
· "Gesellschafts"-, "Kultur"- und "Kunstgeschichte"
· aktuelle Themen, Zugangsweisen und Problemfelder der Geschichtswissenschaft
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BA Geschichte, Einführung in das Studium der Geschichte (4ECTS); Diplomstudium (S1)
Last modified: Mo 07.09.2020 15:30
Geschichte wurde und wird stets instrumentalisiert; auch der wissenschaftliche Umgang mit Geschichte, wobei der Mantel der Wissenschaftlichkeit nicht selten als Tarnung von politischen, wirtschaftlichen, anderen Interessen fungiert.
Der kritische Umgang mit Geschichte ist brisant. Er hinterfragt, deckt auf, entlarvt und enttarnt; er zeigt die politischen und wirtschaftlichen Interessen auf, die das Handeln der Menschen in Institutionen und Organisationen bestimmen, er jagt Mythen und Klischees und eröffnet Perspektiven auch gegen den Mainstream.
Die historische Analyse schaut (kann schauen) "hinter die Kulissen" und "unter die Oberfläche" und kann daher auch individuelle und kollektive Inszenierungen entschlüsseln, Strategien offenlegen und diskutierbar machen.
Geschichte analysiert Entwicklungen in allen gesellschaftlichen Bereichen (Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur, Kunst), die - obwohl begrifflich getrennt - untrennbar miteinander zusammenhängen. Im täglichen Geschehen, geht es stets auch um die Durchsetzung von Interessen und Werten, um politische, wirtschaftliche und kulturelle Hegemonie, um Selbstbehauptung und Macht, um Repräsentation und Selbstdarstellung, um reales und symbolisches Kapital. Die geschichtswissenschaftliche Analyse kann daher eine Art "Röntgenaufnahme" des Geschehens bieten, die sichtbar macht, was AkteurInnen häufig selbst nicht wissen und sehen oder verbergen wollen.
Auch der Wissenschaftsbetrieb ist keine von Macht und Interessen unabhängige Beobachtungswarte von Natur und Gesellschaft. Auch in der Wissenschaft geht es um persönlichen Erfolg und Karriere, und in einer Zeit, in der die Schnittstelle zwischen Forschung und Anwendung ständig breiter wird, um Macht und Geld, Einfluss und Gestaltungssphären. Die Wege der Wissenschaft und die wissenschaftlichen Diskurse sind Ausdruck einer "kontinuierlichen Verhandlung", an der viele mit Gestaltungskompetenz ausgestatteten Akteure teilnehmen.
Die Hauptzielsetzung von Geschichtsforschung ist es, hinter den Fälschungen, fakes, Verschweigungen, Verdrängungen, bewussten und unbewussten Lügen, die in den Quellen verborgen sind, hinter dem Unbewussten und nicht Thematisierten die Interessensfelder, die Strukturen und Dramaturgien der Macht, die Rituale und Symbole der Herrschaft. die Choreographie der Inszenierungen frei zu legen.
Geschichtsforschung muss sich mit Gedächtnis und Erinnerung als sozialen Phänomenen auseinandersetzen: was wird erinnert, was wird verdrängt, was wird im kollektiven Gedächtnis verankert, was kommt in den Kanon und was nicht?
Der kritische Umgang mit Geschichte ist daher eine Schlüsselqualifikation, nicht nur für HistorikerInnen, die ein Arbeitsfeld brauchen, sondern auch für die Gesellschaften, in denen sie wirken, um Demokratie und zivile Kultur zu bewahren, um nicht zu barbarisieren. An Kritik im allgemeinen und einem kritischen Umgang mit Geschichte im besonderen haben aus den genannten Gründen nicht alle ein Interesse. Mit Geschichte wurde und wird Politik gemacht; dies aufzuzeigen ist im Interesse der Öffentlichkeit, bedeutet aber auch, dass politische Interessen tangiert werden.