Universität Wien

070129 PK Modul Angewandte Geschichte (2010W)

Künstlerische und kulturelle Werke aus historischer und ethnologischer Perspektive

10.00 ECTS (4.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Continuous assessment of course work

Weitere (Auswärts-)Termine werden bekanntgegeben.

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Tuesday 12.10. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG
Tuesday 19.10. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG
Tuesday 09.11. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG
Tuesday 16.11. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG
Tuesday 23.11. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG
Tuesday 30.11. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG
Tuesday 07.12. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG
Tuesday 14.12. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG
Tuesday 11.01. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG
Tuesday 18.01. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG
Tuesday 25.01. 18:00 - 20:00 Seminarraum 1 Berggasse 7 EG

Information

Aims, contents and method of the course

Es ist ein Faktum: der kritische Umgang mit Geschichte im Besonderen, mit Gesellschaft, mit Sprache, mit Literatur, mit Normen und Werten, etc. ist eine Schlüsselqualifikation aktueller Gesellschaften, weil differenzierte Analyse und Kritik zu den wesentlichen Grundlagen von Demokratie gehören.

Es ist eine zweite Tatsache, dass die Gesellschaften bis dato kein "Demokratiewachpersonal" beschäftigen und für diese Aufgabe absolvierte Historikerinnen und Historiker einsetzen. Die wichtige und notwendige "Gesellschaftsobservation" - Erforschung, Analyse, Bewertung, Gestaltung, Lehre,... - kann in unterschiedlichen Berufsfeldern in die Tat gesetzt werden: In der Forschung selbst, in unterschiedlichen Lehrtätigkeiten (Schule, Volkshochschule, Weiterbildungsakademien, etc.), in Museen, in Archiven, in den unterschiedlichen Medien (Verlage, Radio, Fernsehen und natürlich die neuen elektronischen Medien), in der Diplomatie, in öffentlichen Diensten, in vielen Sektoren der Freizeitwirtschaft, etc.

Der Umgang mit Geschichte ist nicht aus sich heraus gesellschaftskritisch und reflexiv. HistorikerInnen sind wie alle anderen Menschen auch denk- und widerstandsfaul, opportunistisch, anpassungsgewillt, unkritisch, etc. Aber die qualitätvolle und unerschrockene Geschichtsforschung ist Detektivarbeit, für die frau und man Selbstbewusstsein, Mut, Klugheit, Beobachtungsgabe, Analysefähigkeit und die wichtige Fähigkeit, Texte zu deuten und selbst Texte zu verfassen gehört.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, diese Anwendung von Geschichte möchten wir, Klara Löffler und ich, in dieser interdisziplinären Lehrveranstaltung mit Ihnen ambitioniert und vergnüglich üben.

Zur Interdisziplinarität:

Geschichte und Europäische Ethnologie treffen und ergänzen sich in der Frage nach den historischen Bedingungen unserer Gegenwart. Die Geschichtswissenschaft ist eine Kulturwissenschaft, in deren Zentrum die Erforschung historischer Lebenswelten in sowohl makro- als auch mikroanalytischer Perspektive und mit Hilfe eines breiten Instrumentariums historischer Quellenarbeit steht. Die Europäische Ethnologie ist eine Kulturwissenschaft, die gegenwärtige, aber auch vergangene Kulturstile in alltäglichen Zusammenhängen in ethnographisch ausgerichteten Empirien untersucht. Grundsätzliche Koordinaten der Forschung beider Disziplinen sind die Fragen nach Prozessen, Wechselbeziehungen und Gleichzeitigkeiten, zwischen Tradition und Wandel, wie auch nach der Vermittelheit politischer und ökonomischer, sozialer und kultureller Praktiken, die Bedeutung von Geschlechterkonstruktionen und sozialen Stratifizierungen.

Gerade in der Kombination und Bündelung beider Fachdisziplinen sehen wir besondere Chancen für die universitär verankerte Bildungsarbeit, die Studierenden einerseits Grundlagen wissenschaftlichen Reflektierens vermitteln, andererseits dazu dienen soll, die Entwicklung jener Kompetenzen zu unterstützen, die heute notwendig sind, sich auf einem ständig sich verändernden Berufsfeld, wie etwa das des sog. Kulturbetriebs, zu positionieren.

Das Fach Europäische Ethnologie, das sich bis in die 1960er Jahre als Volkskunde verstand und in konservativer Perspektive z.B. Museumsarbeit und Heimatpflege leistete, erforscht heute nicht nur die Dynamiken und Wirkungen von Prozessen der Globalisierung auf die Alltagskulturen. Es reagiert auf diese Transformationen mit der verstärkten Diskussion von Freizeit- im Zusammenhang verdichteter Arbeitskulturen, von Migration und Mobilität, von der Formierung von Wissen und Bildung in postindustriellen Kontexten; es bringt diese Expertise auch zunehmend erfolgreich in neu sich formierende Berufsfelder ein, etwa im Freizeit- und Tourismusbereich, im Feld der Erwachsenenbildung, aber auch in der Medienarbeit.

Assessment and permitted materials

Voraussetzungen für ein Zeugnis:
Teilnahme an allen Terminen,
Lektüre einschlägiger Fachliteratur (Verfassen von Thesenblättern),
Erstellen einer Semesterarbeit zwischen Forschungsexposé, Feature, Konzept für einen Dokumentarfilm, etc.

Minimum requirements and assessment criteria

Geschichte und Gesellschaftswissenschaften wurden und werden angewendet - in Institutionen, in Medien, im Alltag. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, sich kritisch mit gegebenen Anwendungen von Geschichte und Gesellschaftswissenschaften auseinanderzusetzen und projektbezogen und exemplarisch Anwendungen auszuprobieren.

Examination topics

Lektüre aktueller Fachliteratur;
Inhalts- und Diskursanalyse im Hinblick auf "die Anwendung" von Geschichte und gesellschaftlichen Inhalten;
Einführung in Projektkonzeption und -gestaltung;
Einführung in die Finanzierung von Projekten;

Reading list


Association in the course directory

MA Geschichte, Österreichische Geschichte, Modul Angewandte Österreichische Geschichte (10ECTS); MA Historisch-Kulturwissenschaftliche Europaforschung, Modul Angewandte Historisch-Kulturwissenschaftliche Europaforschung; MA Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Modul Angewandte Geschichte

Last modified: Mo 07.09.2020 15:30