Universität Wien

070208 SE Forschungsseminar - Wirtschafts- und Sozialgeschichte (2015W)

Hexenprozesse als Ausdrucksform einer gesamtgesellschaftlichen Krise an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Continuous assessment of course work

Ein wesentlicher Ertrag der umfangreichen historischen Forschung zu den Hexenverfolgung in Europa vor allem im Zeitraum 1560-1640 war die These, dass sie im Kontext und als eine Manifestation einer gesamtgesellschaftlichen Krise an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert gesehen werden sollten. Dieser Forschungsstrang hat vor 25-30 Jahren seinen Höhepunkt erreicht; im Lauf der folgenden Jahre bzw. Jahrzehnte ist das Interesse am Phänomen des Hexenglaubens und der Hexenverfolgung weitgehend versiegt. Die eben angesprochene These wurde daher auch kaum weiter verfolgt. Das Forschungsseminar beabsichtigt, sie erneut aufzugreifen. Zudem kommt die Tatsache, dass kürzlich umfangreiche Protokolle zu Hexenprozessen in Niederösterreich am Beginn des 17. Jahrhunderts, die als verschollen galten, online zugänglich gemacht wurden, den Bedürfnissen und Erfordernissen eines Forschungsseminars sehr entgegen. Ziel des Seminars ist es also, diese – und einige weitere – Protokolle aus dem ostösterreichischen Raum (der nicht zu den Zentren der Verfolgung und Extermination von der Hexerei beschuldigten Personen zählte) einer genauen und kritischen Analyse zu unterziehen (und dabei den Umgang mit diesem Quellentypus zu üben), die dabei gewonnen Erkenntnisse mit dem Forschungsstand zu diesem Phänomen zu vergleichen und mit der These einer gesamtgesellschaftlichen Krise an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert in Beziehung zu setzen, was eine Ausweitung der in diesem Zusammenhang in der Regel in Betracht gezogenen Kontexten auf wirtschaftliche und soziale Prozesse und Konflikte im genannten Zeitraum erfordert.

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Weekly sessions.

Tuesday 06.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 13.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 20.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 27.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 03.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 10.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 17.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 24.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 01.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 15.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 12.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 19.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Tuesday 26.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß
Saturday 06.02. 09:00 - 17:00 Seminarraum WISO 1 (ZG1O2.28) Hauptgebäude, Stiege 6 Zwischengeschoß

Information

Aims, contents and method of the course

Ein wesentlicher Ertrag der umfangreichen historischen Forschung zu den Hexenverfolgung in Europa vor allem im Zeitraum 1560-1640 war die These, dass sie im Kontext und als eine Manifestation einer gesamtgesellschaftlichen Krise an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert gesehen werden sollten. Dieser Forschungsstrang hat vor 25-30 Jahren seinen Höhepunkt erreicht; im Lauf der folgenden Jahre bzw. Jahrzehnte ist das Interesse am Phänomen des Hexenglaubens und der Hexenverfolgung weitgehend versiegt. Die eben angesprochene These wurde daher auch kaum weiter verfolgt. Das Forschungsseminar beabsichtigt, sie erneut aufzugreifen. Zudem kommt die Tatsache, dass kürzlich umfangreiche Protokolle zu Hexenprozessen in Niederösterreich am Beginn des 17. Jahrhunderts, die als verschollen galten, online zugänglich gemacht wurden, den Bedürfnissen und Erfordernissen eines Forschungsseminars sehr entgegen. Ziel des Seminars ist es also, diese – und einige weitere – Protokolle aus dem ostösterreichischen Raum (der nicht zu den Zentren der Verfolgung und Extermination von der Hexerei beschuldigten Personen zählte) einer genauen und kritischen Analyse zu unterziehen (und dabei den Umgang mit diesem Quellentypus zu üben), die dabei gewonnen Erkenntnisse mit dem Forschungsstand zu diesem Phänomen zu vergleichen und mit der These einer gesamtgesellschaftlichen Krise an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert in Beziehung zu setzen, was eine Ausweitung der in diesem Zusammenhang in der Regel in Betracht gezogenen Kontexten auf wirtschaftliche und soziale Prozesse und Konflikte im genannten Zeitraum erfordert.

Assessment and permitted materials

Kontinuierliche Anwesenheit und Mitarbeit; Abfassung einer eigenständigen schriftlichen Forschungsarbeit und deren Präsentation im Plenum.

Minimum requirements and assessment criteria

Analyse von in Manuskriptform vorliegenden Prozessakten mit angemessenen Methoden; Rezeption und kritische Bewertung des Forschungsstandes zum Thema; Entwicklung einer eigenständigen Forschungsfrage und Verfassung einer geschichtswissenschaftlichen Arbeit mittleren Umfangs dazu.

Examination topics

Reading list

Brian P. Levack, Hexenjagd. Die Geschichte der Hexenverfolgung in Europa, München 1995.
Walter Rummel/Rita Voltmer, Hexen und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit, Darmstadt 2012.
Wolfgang Behringer, Hexenverfolgung in Bayern. Volksmagie, Glaubenseifer und Staatsräson in der Frühen Neuzeit, München 1987 (3. Aufl. 1997).

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MA Geschichte (2014) Forschungsseminar (10 ECTS) | MA Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Forschungsseminar (10 ECTS)

Last modified: Mo 07.09.2020 15:30