070232 KU Economic and Social History in Transdisciplinary Context 1 (2013W)
Continuous assessment of course work
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Die Einführungsveranstaltung, in der auch die weiteren Termine besprochen werden, findet am 1. Oktober 2013 um 16.00 Uhr (pünktlich) im Institut für Europäische Ethnologie, Hanuschgasse 3, 2. Stock, Seminarraum 1, statt.Termine:
Di, 01.10.2013, 16.00-17.30 Uhr, Institut f. Europ. Ethnologie, Einführung
Di, 08.10.2013, 16.00-18.30 Uhr, Institut f. Europ. Ethnologie, Einführung
Do, 24.10.2013, 14.00-18.30 Uhr, 3., Salesianergasse 4/6, Literaturblock
Fr, 25.10.2013, 16.30-20.00 Uhr, 1, Franz Josefs-Kai 5, Literaturblock
Do, 07.11.2013, 14.00-16.30, 3, Salesianergasse 4/6, Themen und Fragestellungen
Fr, 22.11.2013, 16.30-20.00, 1, Franz Josefs-Kai 5, Themen und Fragestellungen
Sa, 23.11.2013, 10.00-13.00 Uhr, 3., Salesianergasse 4/6, Quellen und Methoden
Fr, 17.01.2014, 16.30-20.00 Uhr, 1, Franz Josefs-Kai 5, Zwischenberichte zu Forschungsarbeiten
Sa, 18.01.2014, 10.00-13.00 Uhr, 3., Salesianergasse 4/6, Zwischenberichte zu ForschungsarbeitenSalesianergasse 4/6, 1030 Wien = Institut für historische Anthropologie
Franz Josefs-Kai 5, 1010 Wien = Lehrkanzel Kulturgeschichte, Universität für angewandte Kunst
Di, 01.10.2013, 16.00-17.30 Uhr, Institut f. Europ. Ethnologie, Einführung
Di, 08.10.2013, 16.00-18.30 Uhr, Institut f. Europ. Ethnologie, Einführung
Do, 24.10.2013, 14.00-18.30 Uhr, 3., Salesianergasse 4/6, Literaturblock
Fr, 25.10.2013, 16.30-20.00 Uhr, 1, Franz Josefs-Kai 5, Literaturblock
Do, 07.11.2013, 14.00-16.30, 3, Salesianergasse 4/6, Themen und Fragestellungen
Fr, 22.11.2013, 16.30-20.00, 1, Franz Josefs-Kai 5, Themen und Fragestellungen
Sa, 23.11.2013, 10.00-13.00 Uhr, 3., Salesianergasse 4/6, Quellen und Methoden
Fr, 17.01.2014, 16.30-20.00 Uhr, 1, Franz Josefs-Kai 5, Zwischenberichte zu Forschungsarbeiten
Sa, 18.01.2014, 10.00-13.00 Uhr, 3., Salesianergasse 4/6, Zwischenberichte zu ForschungsarbeitenSalesianergasse 4/6, 1030 Wien = Institut für historische Anthropologie
Franz Josefs-Kai 5, 1010 Wien = Lehrkanzel Kulturgeschichte, Universität für angewandte Kunst
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 16.09.2013 09:00 to Su 29.09.2013 23:59
- Registration is open from Mo 07.10.2013 00:00 to We 09.10.2013 23:59
- Deregistration possible until Th 31.10.2013 23:59
Details
max. 25 participants
Language: German
Lecturers
Classes
Currently no class schedule is known.
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Minimum requirements and assessment criteria
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, Strukturwandelprozesse der Öffentlichkeit, der Privatheit und der Intimität zu erarbeiten. Über die Teilanalysen und Fallbeispiele wird ein differenziertes Wissen über das Zusammenspiel von Phänomenen und Idealen von Öffentlichkeit, Privatheit und Intimität entwickelt. Angestrebt wird eine kritische Reflexion, die im Wesentlichen zwei Dimensionen hat: die Kritik vorschneller Diagnosen ebenso wie eine Kritik der gesellschaftlichen Entwicklungen, die zeigt, dass diese Entwicklungen im Dienst bestimmter Interessen stehen.Bitte beachten Sie: Die Einführungsveranstaltung, in der auch die weiteren Termine besprochen werden, findet am 1. Oktober 2013 um 16.00 Uhr (pünktlich) im Institut für Europäische Ethnologie, Hanuschgasse 3, 2. Stock, Seminarraum 1, statt.
Examination topics
Drei Fragen bzw. Thesen sind anleitend für unsere Arbeit in diesem Seminar:
1. Öffentlichkeit, Privatheit und Intimität sind nicht verschwunden. Sphären und Inhalte werden neu definiert, Grenzen haben sich verschoben.
2. Die neuen Medien haben alles verändert. Öffentlichkeit ist nicht mehr das Privileg der Alten, sondern der Jungen. Öffentlichkeit braucht nicht mehr 24 Stunden Zeit, bis die nächste Zeitung erscheint, sondern entsteht im Regelfall in sogenannter Echtzeit. Privatheit und Intimität sind bedroht, weil die technischen Möglichkeiten der Überwachung ständig perfektioniert werden.
3. Zu fragen ist, welche Strategien Individuen, denen Privatheit und Intimität ein ebenso großes Anliegen ist, wie ihre Individualität, entwickeln, um diese Sphären des Privaten und Intimen neu zu konstituieren und zu sichern.Die Lehrveranstaltung befasst sich mit Diagnosen in populären Medien ebenso wie mit den Befunden der wissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere der Ethnologie und der Sozialgeschichte. Es geht um Veränderungen des Alltäglichen, um Phänomene der Alltage, der materiellen Kultur und der räumlichen Ordnungen, in denen sich Vorstellungen und Ideale von Öffentlichkeit, Privatheit und Intimität manifestieren.
1. Öffentlichkeit, Privatheit und Intimität sind nicht verschwunden. Sphären und Inhalte werden neu definiert, Grenzen haben sich verschoben.
2. Die neuen Medien haben alles verändert. Öffentlichkeit ist nicht mehr das Privileg der Alten, sondern der Jungen. Öffentlichkeit braucht nicht mehr 24 Stunden Zeit, bis die nächste Zeitung erscheint, sondern entsteht im Regelfall in sogenannter Echtzeit. Privatheit und Intimität sind bedroht, weil die technischen Möglichkeiten der Überwachung ständig perfektioniert werden.
3. Zu fragen ist, welche Strategien Individuen, denen Privatheit und Intimität ein ebenso großes Anliegen ist, wie ihre Individualität, entwickeln, um diese Sphären des Privaten und Intimen neu zu konstituieren und zu sichern.Die Lehrveranstaltung befasst sich mit Diagnosen in populären Medien ebenso wie mit den Befunden der wissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere der Ethnologie und der Sozialgeschichte. Es geht um Veränderungen des Alltäglichen, um Phänomene der Alltage, der materiellen Kultur und der räumlichen Ordnungen, in denen sich Vorstellungen und Ideale von Öffentlichkeit, Privatheit und Intimität manifestieren.
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MA WISO, transdisz. Kontext (6 ECTS)
Last modified: Mo 07.09.2020 15:30
Vor knapp 35 Jahren hat Richard Sennett über den Verfall der Öffentlichkeit und den Terror der Intimität geschrieben. Die Diskussion über Sennetts in dem Buchtitel formulierte Postulate hat nichts an Aktualität verloren. Der Befund, der im Rahmen der interdisziplinären Veranstaltung diskutiert wird, ist widersprüchlicher denn je und wird emotions- und faktenreicher kontroversiell diskutiert.
Ein paar Aspekte seien genannt. Öffentlichkeit im Sinne der Auseinandersetzung zwischen den alten politischen Lagern und Parteien hat ebenso an Bedeutung verloren, wie die Öffentlichkeit, die sich durch die Diskussion in Qualitätsmedien konstituiert. Die Flaggschiffe des Qualitätsjournalismus befinden sich alle in ökonomischen Krisen, während der Boulevard, der nicht von objektiver Berichterstattung sondern von Werbung lebt, im Vormarsch ist. Das "Private"; Familie, Haushalt, Liebe, Geschlecht, Kindererziehung, Sexualität wurde seit den 1960er Jahren als wichtiger politischer Bereich entdeckt und erschlossen (Öffentlichkeitsgewinn!). Damit wurde auch das zuvor "Intime" zu einem öffentlichen Darstellungs- und Verhandlungsgegenstand. Geheimnisse birgt das Intime jedenfalls nicht mehr. Alles ist erlaubt, wenn es konsensual ist, und wird thematisiert.
Auch die Wissenschaft selbst hat ihren patriarchalisch-hierarchisch-hieratischen Charakter, in dem die Publikation, die Veröffentlichung, die zentrale Ikone war, verloren. Der/die ambitionierte Student/in wartet mit einer coolen These nicht mehr darauf, dass der/die Professor/in sie in seiner Reihe ein Jahr später publiziert. Er/sie publiziert auf der eigenen Webseite, in Online-Zeitschriften, in sozialen Netzwerken in Echtzeit. Der Leidensdruck, den Wissenschafter_innen noch vor 30 Jahren hatten, weil Wissenschaft eine verzögerte Wirkung in die Öffentlichkeit hatte, gehört der Vergangenheit an.