Universität Wien

070332 KU Von der Akteurin zu den Praktiken? (2009W)

Praxistheoretische Ansätze in den Gender Studies

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Continuous assessment of course work

Blocktermin am 15. Jänner 2010 im Museum Moderner Kunst, Museumsplatz 1, 1070 Wien. Treffpunkt: Foyer um 11.00 Uhr (mit open end, Nachmittag freihalten).

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 09.10. 11:00 - 12:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Friday 23.10. 11:00 - 12:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Friday 30.10. 11:00 - 12:30 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Friday 13.11. 11:00 - 14:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Friday 27.11. 11:00 - 14:00 (ehem. Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5)
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Friday 18.12. 11:00 - 14:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
    Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10

Information

Aims, contents and method of the course

In Anlehung an den 2001 von Theodore Schatzki, Karin Knorr Cetina und Eike von Savigny in ihrem gleichnamigen Buch postulierten "practice turn" beobachten auch Karl H. Hörning und Julia Reuter, wie sie in der Einleitung zu ihrem 2004 publizierten Buch "Doing Culture - Neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis" formulierten - in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen eine allgemeine Hinwendung zur "Kultur als
Praxis" und damit verbunden einer "internationalen (Wieder-)Entdeckung praxis-zentrierter Ansätze". (Hörning/Reuter 2004, S. 10)
Das Lektüreseminar will diese Beobachtung aufgreifen und anhand ausgewählter Texte praxistheroetische Herangehensweisen in den Gender Studies (wieder-)entdecken. Dabei sollen Gemeinsamkeiten, aber auch Differenzen zum aktuellen Paradigma der Praxiswende aufgezeigt sowie die Möglichkeiten und Begrenzungen einer praxistheoretischen Perspektive für die Frauen- und Geschlechterforschung zur Diskussion gestellt werden. Was vermag jener "practice turn" im Bereich der Gender Studies zu leisten? Wie ist die mit dieser Wende einhergehende Verschiebung von den Akteurinnen zu ihren Praktiken zu bewerten?
In Anbetracht der gegenwärtigen Popularität jenes "practice turn" stellt sich die Frage, ob eine Konzeptionierung von Kultur als Praxis sowie der Fokus auf alltägliche Handlungsweisen nicht bereits zentrale Elemente des Forschungsansatzes der frühen Gender Studies der 1970er Jahre bildeten. Rückte der Blick auf Praktiken von Frauen nicht spätestens mit dem Diktum der Zweiten Frauenbewegung, dass das Persönliche politisch sei, in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Analysen anhand derer die Konstitution, Ausformung und Funktion von Geschlechterdifferenzen sowie damit verbundene strukturelle Asymmetrien aufgezeigt werden sollten? Was stellt den "Mehrwert" der derzeit postulierten praxistheoretischen Ansätze dar?
Anhand ausgewählter Lektüre zu unterschiedlichen Themenfeldern (siehe Lektüreliste) soll diesen Fragen in der gemeinsamen Diskussion im Seminar nachgegangen werden.

Assessment and permitted materials

Diskussionsbereitschaft, regelmäßige Teilnahme sowie die für jede Einheit
schriftlich vorzubereitende Lektüre sind Voraussetzung für einen positiven
Abschluss der Lehrveranstaltung.

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

Semesterplan und Lektüre

9.10.2009 von 11-12.30: Einführung

23.10.2009 von 11-12.30: Praxistheorien – ein Überblick I

Sven Reichardt, Praxeologische Geschichtswissenschaft. Eine Diskussionsanregung. (= Sozial. Geschichte 22/2007, 3) S. 43-65.

(1-2 seitige schriftliche Zusammenfassung bis 19.10.2009 an monika.ankele@chello.at)

30.10.2009 von 11-12.30: Praxistheorien – ein Überblick II

Andreas Reckwitz, Grundelemente einer Theorie sozialer Praktiken. Eine sozialtheoretische Perspektive. (= Zeitschrift für Soziologie, Jg. 32, H 4, 2003) 282-300.
(siehe: http://www.uni-bielefeld.de/geschichte/abteilung/arbeitsbereiche/moderne/reckwitz.pdf)

(1-2 seitige schriftliche Zusammenfassung bis 26.10.2009 an monika.ankele@chello.at)

13.11.2009 von 11-14 Uhr: Gender Studies und der Linguistic Turn

Gabrielle M. Spiegel, Introduction. In: Dieselbe (Hg.), Practising History. New directions in historical writing after the linguistic turn. (New York u.a. 2005) S. 1-32.
Kathleen Canning, Feminist history after the linguistic turn. (= Signs 19/1994) S. 368-404.

(schriftliche Zusammenfassung eines Textes; Gruppenarbeit und gemeinsame Diskussion der Texte im Seminar)

27.11.2009 von 11-14 Uhr: Doing Knowledge

Angela McRobbie, The Politics of Feminist Reasearch: Between Talk, Text and Action. (1982) In: Dieselbe (Hg.), Feminism and Youth Culture. From ‚Jackie’ to ‚Just Seventeen’. (Hampshire/London 1991) 61-80.
Ann Gray, Learning from Experience: Cultural Studies and Feminism. In: Jim McGuigan (Hg.), Cultural Methodologies. London/California/New Dehli 1997), S. 87-105.

(Verfassen eines Briefes, der in der Unterrichtseinheit einer Studienkollegin bzw. einem Studienkollegen sowie der Lehrenden zum Lesen gegeben wird; im Anschluss daran werden die Briefe/die Texte zuerst in der Kleingruppe, dann im Plenum diskutiert)

18.12.2009 von 11-14 Uhr: Doing Gender

Candace West/Don H. Zimmerman, Doing Gender. In: Judith Lorber/Susan A. Farell (Hg.), The Social Construction of Gender. Newbury Park/London/New Dehli 1991, S. 13-37.
Judith Butler, Performative Akte und Geschlechterkonstitution. Phänomenologische und feministische Theorie. (1988) In: Uwe Wirth (Hg.), Performanz. Zwischen Sprachphilosophie und Kulturwissenschaften. Frankfurt am Main 2002, S. 301-323.

(Gruppenarbeit und Präsentation der erstellten Papers im Seminar)

15.01.2010 von 11-14 Uhr: Alltagsleben – Alltagspraktiken: Doing Cooking

Michel de Certeau, Kunst des Handeln. (frz. Orig. 1980) Berlin 1988. S. 9-32.
Luce Giard, Doing Cooking. In: Michel de Certeau/Pierre Mayol/Luce Giard (Hg.), The Practice of Everyday Life. (frz. Orig. 1994) Minnesota 1998. S. 151-163 und 171-189.

(Gruppenarbeit und gemeinsame Diskussion der Texte im Seminar)

29.01.2010 von 11-14 Uhr: „Where are the girls?“ Girls’ Culture revisited

Angela McRobbie/Jenny Garber, Girls and Subcultures. In: Stuart Hall/Tony Jefferson (Hg.), Resistances Through Rituals. Youth Subcultures in Post-War Britain. (1976). New York/London 1993/1996, S. 209-222.
Angela McRobbie, Shut up and Dance. Youth Culture and Changing Modes of Feminity. In: Morag Shiach (Hg.), Feminism and Cultural Studies. Oxford/New York 1999, S. 65-88.

(2seitige schriftliche Reflexion zum Inhalt des Seminars; Gruppenarbeit und Diskussion der Texte im Seminar)

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A1, A2

Last modified: Fr 15.10.2021 00:16