070379 KU Code noir+calvaire des esclaves africains (fspr.) (2006W)

Der Weiße sagt: nach deiner Ergreifung, beschlage ich dich mit Eisen, deportiere dich, verstümmle dich, nutze dich zu Tode aus, schneide und töte dich, weil du schwarz bist. Und ich werden es wieder tun, solange es mir gefällt und solange Schwarze in deinem Afrika geboren werden. Mit diesen Worten versucht Louis Sala-Molins im Vorwort seines Buches Le Code noir, die brutale Ideologie des Sklavenhandels zu vermitteln. Dieser berühmt gewordene und 1685 von Ludwig XIV. erlassene Gesetzeskodex sollte der Sklaverei eine legale Basis verleihen und somit auch den Handel mit Sklaven legitimieren. Erst im Mai 2001 beschloss das französische Parlament, dank des Taubira-Delannon-Gesetzes, die Sklaverei als Verbrechen gegen die Menschheit zu bezeichnen.
Aufgabe der Lehrveranstaltung ist es, anhand von Textanalysen die Logik der Sklaverei zu beleuchten bzw. den historischen Kontext sowie die ideologischen Beweggründe der Verfasser des Code noir zu erforschen. Ferner werden die Auswirkungen des Sklavenhandels auf afrikanische Gesellschaften, aber auch die Herrschaftsverhältnisse zwischen Europäern und Afrikanern näher erläutert.
Voraussetzungen für einen positiven Abschluss: regelmäßige und aktive Mitarbeit sowie das Verfassen einer schriftlichen Arbeit.