Universität Wien

070495 FPR Research Practice (2012S)

Das Kulturerbe der Industriegesellschaft: Vergessen, Bergung und "Erste Hilfe"

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Continuous assessment of course work

Donnerstag 11-13 Uhr Seminarraum WISO; Beg. 15.3.2012

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes

Currently no class schedule is known.

Information

Aims, contents and method of the course

Was passiert, wenn die ZeugInnen der Industriegesellschaft < Architektur, Landschaft, Maschinen, Artefakte, ArbeiterInnen, UnternehmerInnen > verschwinden? Wer wird dann noch Auskunft über Arbeit und Leben im Fabrikzeitalter geben können? Eine Reihe von Institutionen hat sich der Dokumentation, Musealisierung und Denkmalpflege angenommen, ist aber heillos überfordert. Zahlreiche Initiativen bemühen sich vor Ort um Rettung und Erhaltung. Oft kommen sie zu spät, Gebäude werden abgebrochen, Material landet im Müllcontainer, alte Zeitzeugen sterben.

Assessment and permitted materials

Die Lehrveranstaltung setzt die Bereitschaft der Studierenden zur Mitwirkung an der Planung, zu Selbstorganisation und Eigeninitiative im Kontakt mit den zu erforschenden Projekten voraus. Die Form der Dokumentation, Analyse und Präsentation richtet sich nach den Projekten und wird nach einer Phase der Orientierung im Einzelfall festgelegt.

Minimum requirements and assessment criteria

Die Lehrveranstaltung hat ein doppeltes Ziel. Erstens reflektiert sie den Prozess der Verfallens und Verschwindens, aber auch der Erhaltung und neuen Nutzung unserer industriekulturellen Vergangenheit: Was sind die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen (Umbruch der Industriegesellschaft, Verlagerung der industriellen Massenproduktion, Veränderungen in der Arbeitswelt…)? Was tun Staat, Unternehmen, Vereine und Initiativen, um die Quellen zu erhalten und das Wissen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen? Dies erfordert einen Vergleich von Staaten und Regionen mit unterschiedlichen industriellen Traditionen.

Zweitens geht es in diesem Praktikum um angewandte Geschichte. Machen wir uns mit konkreten -Situationen vor Ort vertraut. Das niederösterreichische Industrieviertel bietet mannigfaltige Anschauungsbeispiele von erfolgreichen Beispielen der Erhaltung und Neunutzung von Industriearchitektur, Museumsgründungen und Geschichtswerkstätten. Es ist aber auch voll von industriekulturellen Zeugnissen, die im Verfall begriffen sind. Was soll damit passieren?

Examination topics

Die Lehrveranstaltung bietet eine fundierte Auseinandersetzung mit den Hintergründen und Verlaufsformen des wirtschaftlichen Wandels im Übergang von der Industriegesellschaft zu einer , auf Wissen und Dienstleistungen basierten Wirtschaft (während die industrielle Fertigung ausgelagert und in Form von globalen Güterketten organisiert wird). Im Vordergrund der Arbeit steht jedoch der praktische Aspekt: die Studierenden sind aufgefordert, sich je nach Interessenslage mit einem Projekt der industriekulturellen und zu befassen und damit möglicherweise selbst „Erste Hilfe“ zu leisten. Die LV-Leiterin unterstützt sie bei der Herstellung der Kontakte zu den Projekten. Im Vordergrund steht das Industrieviertel im Süden Wiens, es können aber auch andere Regionen herangezogen werden. Ein großer Teil der Arbeit wird in Form von Feldforschung geleistet, deren Ergebnisse in der Lehrveranstaltung vorgestellt werden. Die Auswahl der Schwerpunkte und Projekte richtet sich nach den Interessen der TeilnehmerInnen.

Reading list

Text zum Einstieg (download auf der moodle Plattform): Andrea Komlosy, Musealisierung der Arbeitswelt: Formen, Strategien, Probleme. Vortrag anlässlich des 25-Jahr-Bestandes des Industrieviertel-Museums Wiener Neustadt, Juni 2007.

Zur Vorbereitung: wolfgang Hösl, Industriestraße Viertel unter dem Wienerwald - liegt im Sekretariat des WISO-Instituts zum Kostenbeitrag von 5.- Euro für Sie bereit.

Association in the course directory

Diplomstudium Geschichte: P3;

Last modified: Mo 07.09.2020 15:31