Universität Wien

070598 FS Forschungsseminar (2010S)

Ehegerichtsbarkeit in der Neuzeit

10.00 ECTS (4.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 11.03. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 18.03. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 25.03. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 15.04. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 22.04. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 29.04. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 06.05. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 20.05. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 27.05. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 10.06. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 17.06. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Thursday 24.06. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Monday 28.06. 10:00 - 13:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Monday 28.06. 13:00 - 16:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9

Information

Aims, contents and method of the course

Die Ehe ist bis zur Gegenwart die wichtigste Institution, die das Zusammenleben von Männern und Frauen sowohl in rechtlicher, ökonomischer wie auch gesellschaftspolitischer Hinsicht regelt und gestaltet. Scheinbar die Geschlechterordnung abbildend, ist die Institution Ehe wesentlich an der Hervorbringung der Geschlechterordnung beteiligt. Im Laufe der Lehrveranstaltung sollen die verschiedenen Aspekte von Ehe aus einer kultur- und geschlechtergeschichtlichen Perspektive analysiert werden. Als Quellenbasis dienen uns einerseits normative Regelungen, andererseits Überlieferungen von kirchlichen und weltlichen Ehegerichten.
Während die Ehegerichtsbarkeit in den reformierten Territiorien des Heiligen Römischen Reichs bereits Gegenstand einiger Forschungsarbeiten war, ist die Ehegerichtsbarkeit in den katholischen Territorien im Allgemeinen, im Gebiet des heutigen Österreichs im Besonderen, noch kaum untersucht. Der regionale Schwerpunkt des Forschungsseminars wird im Erzherzogtum Österreich unter der Enns liegen, welches heute im wesentlichen die Bundesländer Niederösterreich und Wien umfasst. In zeitlicher Hinsicht werden wir die Ehegerichtsbarkeit vom frühen 16. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre in den Blick nehmen. Wer durfte heiraten? Wer entschied darüber? Welche Erwartungen wurden an die Ehe allgemein, an den Partner bzw. die Partnerin im Speziellen geknüpft. Warum scheiterten Ehen und welche Auswege aus einer "unglücklichen" Ehe standen den EhepartnerInnen zu verschiedenen Zeiten zur Verfügung?
Bis heute kann in der Konzeption der katholischen Kirche eine kirchlich geschlossene Ehe nur durch Annulierung oder den Tod eines Ehepartners getrennt werden. Für Ehepaare, die nicht mehr gemeinsam leben wollten, entwickelte die mittelalterliche Kirche das Institut der Trennung von Tisch und Bett. In der österreichischen Geschichtsschreibung ist nicht nur das Wissen um dieses Institut äußerst gering, sondern auch die Kenntnis der für die Trennung von Tisch und Bett zuständigen Institutionen und die Anzahl der Fälle, über die sie entschieden. Zur Beantwortung dieser Fragen braucht es Grundlagenforschung, die im Forschungsseminar gelernt und betrieben wird.

Voraussetzung: Interesse an und Grundkenntnisse in Gender Studies sowie Lust an der Arbeit mit Archivalien. Bevorzugt aufgenommen werden Studierende, die bereits über Kurrentkenntnisse verfügen. Lateinkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht unbedingt erforderlich.

Assessment and permitted materials

Prüfungsmodalität: Die Bewertung setzt sich zusammen aus: Erstens der aktiven Teilnahme an den Sitzungen und den Archivterminen; zweitens der Qualität der Abschlussarbeit. Als Abschlussarbeit ist ein schriftlicher Forschungsantrag zu formulieren, der den Forschungsstand skizziert, konkrete Forschungsfragen formuliert, einen ersten Einblick in die zu bearbeitenden Archivbestände gibt und theoretische und methodologische Konzepte benennt, die zur Analyse der Quellen und Beantwortung der Forschungsfragen herangezogen werden.

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

Lutz Alexandra, Ehepaare vor Gericht. Konflikte und Lebenswelten in der Frühen Neuzeit, Frankfurt am Main: Campus 2006.
Ehmer Joseph u.a. (Hg.), Historische Familienforschung. Ergebnisse und Kontroversen. Michael Mitterauer zum 60. Geburtstag. Frankfurt/ New York: Campus 1997.

Association in the course directory

Diplom: P1; MA Frauen- und Geschlechtergeschichte (10 ECTS); MA Geschichte: NZ (10 ECTS); MA Geschichte: Österr. Geschichte (10 ECTS); MATILDA

Last modified: Mo 07.09.2020 15:31