Universität Wien

080006 VU B420 Theories of Culture: Cultural theories of the body (2020S)

Continuous assessment of course work

!ACHTUNG: Aufgrund der Coronakrise findet diese Lehrveranstaltung bis auf weiteres auf moodle statt. Sehen Sie dort alle weiteren Informationen!

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 06.03. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Friday 19.06. 12:45 - 17:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Saturday 20.06. 10:00 - 18:00 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Friday 26.06. 12:45 - 17:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Saturday 27.06. 10:00 - 18:00 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse

Information

Aims, contents and method of the course

Ziele, Inhalt und Methode Lehrveranstaltung:
Kennenlernen von Körpertheorien für die Analyse von kulturellen Körperpraktiken im 21. Jahrhundert

Inhalt:
In der Vorlesung werden Körperpraktiken beleuchtet, die sich seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts unter dem Primat der "Gesundheit" und "Schönheit" in den Alltag eingeschrieben haben etwa die Fitness-Armbanduhr, Bodybuilding, der Gang in die Fitness-Center, Diäten, Alltagsdoping, Social Egg Freezing, Fitness-Ernährungspläne, Botoxunterspritzungen, Marathonfitness, Schönheits- und Intimchirurgie. Der Körper avancierte im Zeitalter der Fitness unter den Primaten der Freiheit und individuellen Selbstentfaltung zum Objekt der Optimierung. Die Figur des Fitness-Sportlers repräsentiert den neoliberalen Siegertypus sein weibliches Pendant: die schlanke, sexy sowie unabhängig von ihrem Alter immer jung wirkende emanzipierte Frau. Auch ist auf dem Markt des neoliberalen Fitness-Körpers Diversity kommerzialisierbar geworden und hat einen von der Modeindustrie zugewiesenen Platz in der Realisierung heterogener Körperpraktiken gewonnen. Diese sind Produkte des Fitness-Zeitalters, das mit dem Zeitalter der pharmazeutischen Industrie zusammenfließt und eingebunden ist in die von Ivan Illich so gekennzeichneten "Medizin-Zivilisation". Ausgehend von Michel Foucaults analysierten "Entdeckung des Körpers als Gegenstand der Macht" werden die neoliberalen Körperpraktiken der Fitness in ihre historische Entwicklung der Moderne eingebettet, aus der die Verwandlung von einem schambesetzten "unzulänglichen" Körper in einen täglich zu bearbeitenden Body als Zeichen für nachhaltige Leistungsfähigkeit und Erfolg hervorgegangen ist.

Methoden:
Vortrag der Leiterin, Diskussionen, Referate

Assessment and permitted materials

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung, max. 2x Fehlen erlaubt

Die Punkte werden wie folgt vergeben:
Diskussion, Peer Feedback, aktive Mitarbeit (20 Punkte),
Referat (30 Punkte),
schriftliche Hausarbeit (50 Punkte),
wobei ein konkretes Beispiel des Themenbereichs "Kulturtheorien des Körpers" auszuwählen und anhand der Semesterlektüre die vorgestellten Theorien anzuwenden sind.

Minimum requirements and assessment criteria

Für den erfolgreichen Abschluss der Lehrveranstaltung sind mindestens 50 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.

Notenskala:
>= 87,5 very good (1)
>= 75 good (2)
>= 62,5 satisfactory (3)
>= 50 enough (4)
< 50 not enough (5)

Examination topics

Reading list

Foucault, Michel: Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Geschichte der Gouvernementalität I. Vorlesung am Collège de France 1977-1978. Aus dem Französischen von Claudia Brede-Konersmann und Jürgen Schröder. Frankfurt am Main 2006;

Illich, Ivan: Die Enteignung der Gesundheit. "Medical Nemesis". Reinbek bei Hamburg 1975 (Original: London 1974);

Martschukat, Jürgen: Das Zeitalter der Fitness. Frankfurt am Main 2019;

Dickel, Sascha: Verführung zur Grenzüberschreitung. Liberale Utopien des Enhancements. In: Dickel, Sascha/Franzen, Martina/Kehl, Christoph (Hg.): Herausforderung Biomedizin. Gesellschaftliche Deutung und soziale Praxis. Bielefeld 2011, S. 251-281;

Ramsbrock, Annelie: Korrigierte Körper. Eine Geschichte künstlicher Schönheit in der Moderne. Göttingen 2011;

Viehöver, Willy/Wehling, Peter (Hg.): Entgrenzung der Medizin. Von der Heilkunst zur Verbesserung des Menschen?. Bielefeld 2011;

Villa, Paula-Irene (Hg.): schön normal. Manipulationen am Körper als Technologien des Selbst. Bielefeld 2008.

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:20