Universität Wien

080013 LK B420 Culture Theory: Gender Trouble (2017S)

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Achtung: Am 1.4. (Samstag) wird ein Block abgehalten, die dafür entfallenden Termine werden in der 1. LV-Stunde mitgeteilt

Monday 06.03. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 20.03. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 27.03. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Saturday 01.04. 10:00 - 16:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 03.04. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 24.04. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 08.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 15.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 22.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 29.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 12.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 19.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Monday 26.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse

Information

Aims, contents and method of the course

Judith Butler ist eine der einflussreichsten Theoretiker/innen unserer Zeit. Ihr Einfluss auf die Kultur- und Sozialwissenschaften ist immens so auch auf die Europäische Ethnologie. Selten jedoch bleibt Zeit, um sich ausführlich mit Butlers Theorie auseinanderzusetzen und sich eingehend mit den Originaltexten zu beschäftigen. In ihrem Buch "Das Unbehagen der Geschlechter" bzw. "Gender Trouble" (1990) treffen zentrale Konzepte der Gesellschaftsanalyse aufeinander, um Mechanismen der Macht und Herrschaft zu entschlüsseln: Performativität/Performanz, (De-)Konstruktivismus, Diskurs/Sprache.

Butler verdeutlicht, wie innerhalb der Machtdiskurse der Körper als "natürlich" entworfen wird und dadurch unser Alltag heteronormativ bestimmt ist. Indem Butler diese "Natürlichkeit" in Frage stellt, macht sie die historischen Grenzen von Normen sichtbar. Ihr Ziel ist es, die binäre Geschlechterordnung aufzulösen, oder zumindest aufzuweichen, so dass es auch möglich ist heterogene Sexualitäten zuzulassen. Der Körper entsteht als Performanz, d.h. dadurch, dass Normen bzw. Diskurse, die von Macht durchzogen sind, ständig wiederholt werden. Diskurse werden also durch performative Sprechakte vermittelt, wobei die Performanz dann die Wiederholung von kulturellen Handlungen ist. Dem zugrunde liegt, dass Sprache nicht neutral, sondern von Macht durchdrungen ist und dadurch Worte die Macht haben, den biologischen Körper aus ihrer begrifflichen Substanz heraus zu fertigen. Performative Sprechakte beziehen sich auf vorhandene Zeichen- und Bedeutungsketten, was gleichzeitig bedeutet, dass alles Widerständige zunächst immer nur in dem vorhandenen System denkbar ist. So ist Bisexualität ohne die Referenz zum System der Zweigeschlechtlichkeit nicht möglich. Doch genau in der Wiederholung, in der Performanz, wird deutlich, dass es sich bei der Konstitution von sozialer Wirklichkeit durch Diskurse um einen unabgeschlossenen, offenen Prozess handelt und genau hier wird es möglich, Umdeutungen einzubringen, Normen zu verschieben.

Bei diesem Seminar handelt es sich einerseits um ein Lektüreseminar, in dem ausgewählte Kapitel aus "Das Unbehagen der Geschlechter" gelesen und diskutiert werden. Andererseits werden die zentralen Thesen von Butlers Theorie in Workshops mit aktuellen Debatten in den Kultur- und Sozialwissenschaften verknüpft. Ein zentrales Anliegen des Seminars ist es, herauszuarbeiten, welche Rolle Judith Butlers Arbeit in der Europäischen Ethnologie einnimmt, wie wir von ihrer Theorie profitieren können und wie sie weitergedacht werden kann.

Methode

Einführung durch die Dozentin; Lektüre und Diskussion einzelner Kapitel aus "Das Unbehagen der Geschlechter" und der weiterführenden Literatur; Impulsstatements, die anhand einer Fragestellung vorbereitet werden; Gruppenarbeit und Präsentationen in Workshops.

Assessment and permitted materials

Immanenter Prüfungscharakter, Anwesenheitspflicht (2x Fehlen erlaubt)
10 Punkte Mitarbeit
20 Punkte Impulsreferate
30 Punkte Exzerpte
40 Punkte Abschlussarbeit/Klausur

Minimum requirements and assessment criteria

für den erfolgreichen Abschluss der Lehrveranstaltung sind mindestens 50 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.
Notenskala:
>= 87,5 sehr gut (1)
>= 75 gut (2)
>= 62,5 befriedigend (3)
>= 50 genügend (4)
< 50 nicht genügend (5)

Examination topics

Reading list

Butler, J. (1991) Das Unbehagen der Geschlechter (Frankfurt a. M.: Suhrkamp).
Butler, J. (1999 [1990]) Gender Trouble: Feminism and the Subversion of Identity (New York: Routledge).
Abu-Lughod, L. (1991) "Writing Against Culture", in R. G. Fox (ed.) Recapturing Anthropology: Working in the Present (Santa Fe: School of American Research Press), pp. 13762.
Binder, B. and S. Hess (2011) "Intersektionalität aus der Perspektive der Europäischen Ethnologie" in S. Hess, N. Langreiter and E. Timm (eds.) Intersektionalität Revisited. Empirische, theoretische u. method. Erkundungen (Bielefeld: Transcript), pp. 1552.
Bourdieu, P. (2002) Masculine Domination (Stanford: Stanford University Press).
Butler, J. (2011 [1993]) "Bodies That Matter" (London; New York: Routledge).
Collins, P. Hill (2000 [1990]) Black feminist thought: Knowledge, consciousness, and the politics of empowerment (New York: Routledge Press).
Crenshaw, K. (1989) "Demarginalizing the Intersection of Race and Sex: A Black Feminist Critique of Antidiscrimination Doctrine, Feminist Theory and Antiracist Politics", The University of Chicago Legal Forum, No. 140, pp. 13967.
Erhart, I. (2011) "Ladies of Besiktas: A dismantling of male hegemony at Inönü Stadium", International Review for the Sociology of Sport, Vol. 48, Issue 1, pp. 8398.
Guitérrez Rodríguez, E. (2011) Intersektionalität oder: Wie nicht über Rassismus sprechen? In S. Hess, N. Langreiter and E. Timm (eds.) Intersektionalität Revisited. Empirische, theoretische und methodische Erkundungen (Bielefeld: Transcript), pp. 77100.
Hess, S. and M. Schwertl (2013) "Vom "Feld" zur "Assemblage"? Perspektiven europäisch-ethnolog. Methodenentwicklung eine Hinleitung" in Hess, S.; Moser, J.; Schwertl, M. (eds.) Europäisch-ethnolog. Forschen. Neue Methoden und Konzepte (Berlin: Reimer), pp. 1337.
hooks, b. (1998 [1981]) Ain’t I a woman? Black women and feminism (Boston: South End Press).
Klingenberg, D. (2013) "Zähne zeigen. Humor in der kritischen Migrationsforschung" in P. Mecheril et al. (eds.) Migrationsforschung als Kritik? Spielräume kritischer Migrationsforschung (Wiesbaden: VS), pp. 20925.
Knapp, G.-A. (2011) "Von Herkünften, Suchbewegungen und Sackgassen: Ein Abschlusskommentar" in S. Hess, N. Langreiter and E. Timm (eds.) Intersektionalität Revisited. Empirische, theoretische u. methodische Erkundungen (Bielefeld: Transcript), pp. 24971.
Knecht, M. (2013) "Nach Writing Culture, mit Actor-Network: Ethnografie/Praxeografie in der Wissenschafts-, Medizin- und Technikforschung" in Hess, S.; Moser, J.; Schwertl, M. (eds.) Europäisch-ethnolog. Forschen. Neue Methoden u. Konzepte (Berlin: Reimer), pp. 79106.
Nuhrat, Y. (2013) "Women's fandom, swearing and Fair Play" (working paper) at Women's football: Played, Watched, Talked about! FREE Conference. University of Copenhagen. FREE Project.
Rapoport, T. And D. Regev (2016) "To Pass and Not To Pass: Female Fans Visibility in the Football Fandom Field" in A. Schwell; N. Szogs; M. .Z. Kowalska and M. Buchowski (eds.) New Ethnographies of Football in Europe: People, Passions, Politics (Basingstoke: Palgrave), pp. 138158.
Scheibelhofer, P. (2011) "Intersektionalität, Männlichkeit und Migration Wege zur Analyse eines komplizierten Verhältnisses" in S. Hess, N. Langreiter and E. Timm (eds.) Intersektionalität Revisited. Empirische, theoretische u. methodische Erkundungen (Bielefeld: Transcript), pp. 14972.
Selmer, N. and A. Sülzle (2010) "(En-)gendering the European football family: the changing discourse on women and gender at EURO 2008", Soccer and Society, Vol. 11, Issue 6, pp. 80314.
Sülzle, A. (2011) Fußball, Frauen, Männlichkeiten. Eine ethnographische Studie im Fanblock (Frankfurt: Campus).
Szogs, N. (2014a) "Emotionen/Körper/Sinne und der Fußballraum. Methodische Zugänge zu einer Fenerbahçe-Kneipe in Wien." in L. M. Arantes, and E. Rieger (eds.) Ethnographien der Sinne. Wahrnehmung und Methode in empirisch-kulturwissensch. Forschungen (Bielefeld: Transcript), pp. 25168.

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:31