Universität Wien

080022 SE Seminar: Painting Between Autonomy and Autobiography (2020S)

The Painters Marées and Manet and the Beginning of Modernism

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 22 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 06.03. 10:00 - 13:00 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
  • Friday 22.05. 10:00 - 18:00 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
  • Saturday 23.05. 10:00 - 18:00 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
  • Thursday 02.07. 10:00 - 18:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Friday 03.07. 10:00 - 18:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Saturday 04.07. 10:00 - 18:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Sunday 05.07. 10:00 - 13:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27

Information

Aims, contents and method of the course

Figurenbilder zweier Maler, die als zentrale Gründungsfiguren der Kunst des Modernismus und der modernen Malerei gelten, sollen zunächst vor dem Hintergrund der Äusserungen ihrer Urheber und deren intellektueller Förderer diskutiert werden. Kritikern und Theoretikern wie E. Zola und C. Fiedler galten die 1832 bzw. 1837 geborenen Maler als Vorreiter einer peinture pure, von reiner Malerei und reiner Form. Um 1910 wurden sie dann zu Propheten der "Abstraktion", der "reinen Farbe" und sogar der gegenstandslosen Malerei erklärt. Diskutiert werden prominente Gemälde beider Maler zunächst im Rückgriff auf kanonische Deutungsansätze, die bereits von den Künstlern selbst und befreundeten Kritikern und Theoretikern formuliert worden sind. Hier ist besonders das Konzept des Sujets "als bloßer Vorwand der bildnerischen Gestaltung" (Fiedler) zu nennen. Diskutiert werden sollen weiterhin neuere und neueste Forschungen zur Malerei des frühen Modernismus: Private Ikonographie; Autobiographische Malerei; Autoreflexivität / Selbstreflexivität der Malerei. Vor dem Hintergrund dieser neuen Beobachtungen und auch von Quellenfunden geht es um eine kritische Neubewertung jener die Kunsthistoriographie und Kunstkritik des Modernismus prägenden Texte von Wegbegleitern Manets und von Marées': von Zola, Fiedler, Hildebrand, Wölfflin - und damit um eine kritische Neubewertung des frühen Formalismus. Zugleich werden auch Werke von G. Courbet und P. Cézanne analysiert, die sowohl durch eine neuartig explizite autobiographische Malerei als auch durch eine betonte formale Stilisierung zu den Gründungsfiguren des Modernismus zählen.
Die Forschung zu Manet und Marées ist durch widerstreitende, je reduktionistische Deutungsansätze gekennzeichnet.
Leitfrage: Sind synthetische, der Komplexität der Werke gerecht werdende kunsthistorische Deutungen möglich - und wie?

Inhalte:

- Hauptwerke der Figurenmalerei des frühen Modernismus, die zum Kanon der Weltkunst zählen. (Manets "Dejeuner(s)" und seine "Bar", aber auch wenig bekannte Frühwerke und Zeichnungen).

- Frühe Texte zu Manet und Marées und exemplarische Texte aus der Deutungsgeschichte des frühen Modernismus. Kunsthistorische Grundlagentexte zu Formalismus; Autobiographischer Kunst; Autoreflexivität der Malerei als postmodernes Deutungsparadigma.

Methoden:
- Genaue Beschreibung von Inhalt und Form der Gemälde.
- Überprüfung der Fakten über das von Ihnen im Kontext des Forschungsstandes analysierte: Erhaltungszustand; Authentizität des heute gebräuchlichen Titels; Zeugnisse über die Werkgenese (Vorzeichnungen; Unterzeichnnungen); Zusammenstellung der frühen Quellen (hier sind in der Bibliothek der Akademie der Bildenden Künste und der Albertina wichtige Quellenschriften zu finden - neben ÖLB; Institut f. Kunstgeschichte; Univ.-Bibliothek).
- Kritische Aufarbeitung des gesamten Forschungsstandes über das von Ihnen vorgestellte Gemälde / die von Ihnen vorgestellte Gruppe von Zeichnungen
- Zusammenfassung der Grundthesen der wichtigsten Beiträge und Herausarbeitung des Deutungsparadigmas.

Zeitliche Abfolge:

Vorbesprechung:
Einführung in das Thema und Vergabe der Referatsthemen.
Kurze Vorstellung der Themen und Pflichtlektüren des ersten Blocks im Mai

Erster Blocktermin (21-23. Mai):
Referate Gemälden und Zeichnungen von Manet und Marées unter Einbeziehung der Pflichtlektüren für den ersten Blocktermin.
Vorstellung von Pflichtlektüren (aus der neueren und neuesten Forschung) und Themen des zweiten Blocktermins im Juli.

Zweiter Blocktermin (2-5. Juli)
Referate zu Gemälden und Zeichnungen von Marées und Manet und zur Geschichte und Gegenwart des formanalytischen, des autobiographischen und des autoreferentiellen Ansatzes.

Assessment and permitted materials

- aktive Beteiligung an Diskussionen (bei regelmässiger Teilnahme)
- Referat mit ausgearbeiteter Powerpoint-Präsentation
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit (35.000 bis max. 40.000 Zeichen Fließtext)
- Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Aufgaben der TeilnehmerInnen sind:
- Zusammenfassung bzw. Beschreibung, sowie Interpretation und Kontextualisierung je eines Werkes oder einer Werkgruppe von Manet, Marées (sowie von Courbet und Cézanne) unter Berücksichtigung der Pflichtlektüren und des gesamten, auch älteren Forschungsstandes zu Ihrem Thema
- Zusammenstellung eines Handouts sowie einer ppt (für das Referat und für das Einstellen im Learnweb) mit Angaben aller zugänglichen und einschlägigen Informationen über Entstehung, Zustand, ursprünglichen Gebrauchs- oder Aufstellungskontext des Werkes
- Klärung der Genese "Ihres" Bildes: mit einer Zusammenstellung aller früheren Textfassungen bzw. Vorzeichnungen, ggf. Unterzeichnungen qua Röntgen und anderer bildgebender Verfahren, und aller erhaltener schriftlicher Quellen aus der Entstehungszeit und zu den ersten Ausstellungen der Bilder

- Kritische Abwägung der bisherigen Deutungsansätze und Versuch einer Synthese

- Präzise und aktuelle Bibliographie.


- Referat (max 35 min)
- Danach in der vorlesungsfreien Zeit: Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit über einen Aspekt Ihres Referates unter Einbeziehung der Seminardiskussion
- Beteiligung an den Diskussionen

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderung:
- Anwesenheitspflicht. Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen. Maximal kann bei valider Entschuldigung während zweier Teilsitzungen á 1.5. Stunden gefehlt werden.
- Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen alle Teilleistungen erbracht werden.
- Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann der/die Lehrveranstaltungsleiter/in Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Arbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.
Beurteilungsmaßstab:
- aktive Beteiligung an Diskussionen 15%
- Referat und Präsentation 30 %
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit 55%

Referate: 30 Min. Zu jedem Referat bitte Handout mit stichwortartiger Darstellung der wichtigsten Fakten und Kernaussagen der KünstlerInnen sowie mit Auflistung der spezifischen Literatur (Quellen/Sekundärliteratur).

Umfang der Hausarbeit: 35.000 bis max. 40.000 Zeichen, zuzügl. Lit. Verz., Abb. und fremdsprachiger Abstract (ca. 10 Zeilen). Bitte Korrekturrand (3cm) berücksichtigen. Abgabe bis 14.9. am Infopoint (ausgedruckt, aber nicht fest gebunden).

Examination topics

In Referate und Hausarbeiten sind die unten im Literaturverzeichnis mit * und ** gekennzeichneten Pflichtlektüren einzuarbeiten.

*Pflichtlektüren zum ersten Blockseminar im Mai
** Pflichtlektüren zu zweiten Blockseminar Anfang Juli

((Pflichtlektüren werden bis Ende Februar noch ergänzt))

Reading list

(Literaturverz. noch in Arbeit - Fertigstellung zu Semesterbeginn - "in progress":):

1. Leben-und-Werk-Monographien:
*Hans Körner, Édouard Manet. Dandy, Flaneur, Maler, München 1996
* Gerd Blum, Hans von Marées. Autobiographische Malerei zwischen Mythos und Moderne, München 2005
Kurt Badt, Die Kunst Cézannes, München 1956
sowie
Stephanie Marchal, Courbet in seinen Selbstdarstellungen, München 2012

2. Wichtige Ausstellungskataloge Manet / Marées (Abbildungen):

Paris/New York 1983 – Edouard Manet 1832-1883. Ausst.-Kat. Paris, Grand Palais / New York, Metropolitan Museum of Art, engl. Ausg. New York 1983, französische Ausgabe, Paris 1983 (auch dt. Ausg., Berlin 1983)

München 1987 – Lenz, Christian (Hg.), Hans von Marées, Kat. einer Ausst. in der Neuen Pinakothek München 1987-1988, München 1987

Bielefeld/Winterthur 1987 – Hans von Marées und die Moderne in Deutschland. Kat. e. Ausst. der Kunsthalle Bielefeld und des Kunstmuseums Winterthur 1987, hg. von Erich Franz, Bielefeld 1987

3. Werkverzeichnisse

Meier-Graefe 1909-1910 – Julius Meier-Graefe, Hans von Marées, Sein Leben und Werk, 3 Bde., Bd. I: 1909, Bde. II und III: 1910, München/Leipzig 1909-1910. (Bd. III = Werkverzeichnis d. Gemälde und Zeichnungen).

Gerlach-Laxner, Hans von Marées. Werkverzeichnis der Gemälde

Denis Rouart, Daniel Wildenstein: Edouard Manet, Catalogue raisonné, 2 Bände, Lausanne 1975 (Verzeichnis der Gemälde, Pastelle und Zeichnungen)

Juliet Wilson: Manet: Dessins, aquarelles, eaux-fortes, lithographies, correspondance, Paris 1978 (Verzeichnis der Druckgrafik und ausgewählter Zeichnungen und Aquarelle)

4. Primärliteratur:

Conrad Fiedler: Der Ursprung der künstlerischen Thätigkeit. Hirzel, Leipzig 1887.

*Conrad Fiedler: Hans von Marées, München 1889

(Wiederabdruck beider Texte in: Konrad Fiedler, Schriften zur Kunst. Text nach der Ausgabe München 1913/14, mit weiteren Texten aus Zeitschriften und dem Nachlass, einer einleitenden Abhandlung und einer Bibliographie, hg. von Gottfried Boehm, 2 Bd., 2., erw. Auflage, München 1991)

*Hildebrand 1913 – Adolf Hildebrand, Das Problem der Form in der bildenden Kunst, Straßburg 1913 (hervorgegangen aus einem Nachruf auf Hans von Marées. Die verschiedenen Fassungen abgedruckt in: Adolf von Hildebrand, Gesammelte Schriften zur Kunst, bearbeitet von Henning Bock, Köln 1969)

Marbach 1874 – Hans Marbach, Zwei Büsten. Eine Erzählung, in: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft, hg. von Julius Rodenberg, Leipzig 1874, Jg. I, S. 624-640 und 751-768

Marées 1987 − Hans von Marées, Briefe, hg. von Anne-Sibylle Domm, München 1987 (vollständiger als die Ausgabe von Meier-Graefe 1909-1910, Bd. II)

Sattler 1962 – Bernhard Sattler (Hg.), Adolf Hildebrand und seine Welt. Briefe und Erinnerungen, München 1962

Tabarant 1947 – Adolphe Tabarant, Manet et ses oeuvres, Paris 1947

*Wölfflin 1892 – Heinrich Wölfflin, Hans von Marées, in: Kleine Schriften, 1886-1933, hg. von Joseph Gantner, Basel 1946 (1892), S. 75-83

*Zola 1867 (1988) – Emile Zola, Eine neue Malweise: Édouard Manet (1867), in: ders., Schriften zur Kunst, Stuttgart 1988, S. 47-78. Siehe auch: Zola 1884 (S.267ff.)

Deutungsansatz "Individuelle Ikonographie / Autobiographische Kunst":

Deutungsansatz: Autoreflexive Malerei: #
Gerd Blum, Édouard Manet : Le Déjeuner sur l¿herbe. Die Erfindung der Moderne aus der Vergangenheit. In: Reingard M. Nischik, Caroline Rosenthal (Hgg.), Schwellentexte der Weltliteratur, Konstanz 2001, S. 201-232 (pdf in Moodle*)
Locke, Nancy: Manet and the Family Romance, Princeton, N.J., 2001 
Marcia Pointon: Rate, wer zum Essen kommt! Allegorie und Körper in Manets Frühstück im Freien. In: Beate Söntgen (Hg.), Rahmenwechsel, Berlin 1996, 162-187 (* in Moodle) 
Paul Hayes Tucker (Hg.), Manet's Le Déjeuner sur l'herbe (Masterpieces of Western Painting), Cambridge (UK) u.a., 1998 *
Rolf, Læssøe, Édouard Manet’s Le Déjeuner sur l¿herbe as a veiled allegory of painting, in: Artibus et historiae, 26.2005, 51, 19

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:20