080027 SE M310 Cultural Practices and Semiosis in Everyday Life: By Comparison. (2021W)

Die Faszination gegenüber und die Präsenz von auto/biographischen Praktiken auf allen Ebenen zeitgenössischer Alltage – inklusive jener der wissenschaftlichen Erforschung – sind Ausgangspunkt der Erkundungen in der Lehrveranstaltung. Auf der Grundlage neuerer Forschungen zur sozialen Relationalität der Praktiken des Auto/Biographisierens und deren Automedialität fragen wir danach, ob und inwieweit sich Formen des auto/biografischen Schreibens von anderen Subjektivierungsformen, etwa der Selbstoptimierung, der Selbstthematisierung, des Selbstbekenntnisses unterscheiden lassen oder ineinandergreifen. Wir orientieren uns damit an Foucaults kritischer Perspektivierung der „Technologien des Selbst“, aber auch an Bourdieus Einlassungen zur „biographischen Illusion“.
Dabei arbeiten wir mit der Methode des Vergleichens von unterschiedlichsten, historischen wie gegenwärtigen, analogen wie digitalen Formen und Formaten, wie Familienchronik, Blog, Tagebuch, Selftracking, Scrapbook, Lifelogging, Fotoalbum, Selfie, Tutorial, Bewerbung… Geplant ist hier die Arbeit in Tandems, die jeweils ein Vergleichspaar konzipieren, dazu recherchieren und ihre (Zwischen)Ergebnisse sowohl in einer Gegenüberstellung präsentieren als auch in einer gemeinsamen verfassten Abschlussarbeit verschriftlichen.