Universität Wien

080092 SE M210 Space: (2022S)

Continuous assessment of course work
MIXED

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Etwaige Änderungen der Durchführungsform werden je nach Lage der Corona-Situation rechtzeitig bekannt gegeben.

  • Wednesday 02.03. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 09.03. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 16.03. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 23.03. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 30.03. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 06.04. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 27.04. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 04.05. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 11.05. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 18.05. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 25.05. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 01.06. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 08.06. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 15.06. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 22.06. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Wednesday 29.06. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse

Information

Aims, contents and method of the course

Das klingt bestechend einfach: Webseite aufrufen, durchscrollen, klicken, einige Daten eingeben, wieder klicken usw. und nach wenigen Tagen kann man das Gewünschte an der eigenen Türe entgegennehmen. Meist in Konkurrenz, aber auch in Ergänzung zum lokalen Einzelhandel erobern Modelle des Online-Shopping immer mehr Branchen und Marktanteile und gehören längst zu den Routinen des Alltags in den Konsumkulturen von Wohlstandsgesellschaften wie Österreich und Deutschland. So ist diese Form des Konsumierens mittlerweile breit transdisziplinär bearbeitet, im Schwerpunkt in wirtschaftswissenschaftlichen und psychologischen Forschungslogiken (wie etwa Typenbildung). Doch bilden deren Verfahren allzu wenig die gleichzeitig zu beobachtende Individualisierung des Konsums ab. Dagegen versuchen wir mit einer kulturwissenschaftlichen, ethnographisch fundierten Forschung der Ausdifferenzierung von Konsumpraktiken Rechnung zu tragen.
Wir setzen deshalb bei den Selbstverständlichkeiten dieses Konsumierens an, bei den Phasen und Situationen, den Details ebenso wie den Logiken eines Handlungsfeldes, in dem sich Ebenen des Konsumierens und der individuellen Praktiken in spezifischer Weise mit zeitgenössischen Arbeits- und Servicekulturen verknoten. Wir konzentrieren uns daher in der Lehrveranstaltung zunächst auf eine Schlüsselszene in den zwar weithin digitalisierten, gleichzeitig aber immer auch von Materialitäten und Präsenz geprägten Handlungsketten des Online-Shopping: auf die Übergabe des Bestellten an der Wohnungs- bzw. Haustüre. Wie laufen Begegungen, Kommunikation und Austausch in diesem – zeitlich wie räumlich gesehen – Zwischenraum ab? Welche Gesten und nichtsprachlichen Ebenen bestimmen die Situation? Welche Netzwerke von Dingen und deren Gegenständlichkeit spielen hierin eine Rolle? Was sind die Voraussetzungen für das Gelingen dieser Transaktion (wie etwa die Synchronisation von Terminen und Personen)? Damit nehmen wir auch Situationen und Konsequenzen des Scheiterns dieser Transaktion in den Blick (etwa wenn dies für die einen den Gang oder die Fahrt zu einer Packstation bedeutet, für die anderen nochmals deutlicher erhöhten Zeitdruck und Arbeitsbelastung).

Egal wie die Interaktion des Zusammentreffens von Personen unterschiedlicher Interessenlagen und Handlungsmuster an der Türe verläuft, führt uns diese Schlüsselszene zwangsläufig in zwei Richtungen: Was passiert mit der Lieferung hinter der Türe? Wie gehen die Empfänger*innen der Pakete mit den Dingen um? Welche Praktiken des Aus-oder auch Anprobierens, des Auswählens und Entscheidens über das Bestellte spielen eine Rolle? Oder kommt es nicht zum Abschluss des Kaufs und wird das Produkt zurückgeschickt? Welche Stationen und Modi der weiteren Aneignung des Gekauften lassen sich beobachten? Welche digitalen oder auch analogen Formen der Inszenierung des eigenen Konsums (etwa das Unboxing auf Youtube) werden von wem wie praktiziert? Um nur einige wenige mögliche Fragen anzusprechen.
Unsere Aufmerksamkeit gilt ebenso jenen Beteiligten dieser Transaktion, die als Beschäftigte einer mobilen Dienstleistung, als solche oftmals uniformiert und auf bestimmten Handlungsmuster verpflichtet, anliefern. Wie gestalten sich deren Arbeitsabläufe und Arbeitsverhältnisse in einer Branche, die höchste Beweglichkeit und Zeitdisziplin von den Einzelnen bei nicht nachlassender Freundlichkeit in der Kommunikation mit Kund*innen erfordert. In den streng getakteten Zeitordnungen von Zulieferdiensten hängt ein reibungsloser Ablauf zudem vom Funktionieren vieler Dinge ab, des Transportmittels, aber auch von Gerätschaften wie Scanner. Wie gehen die Einzelnen mit diesen Anforderungen um, die in saisonalen Spitzenzeiten (wie Weihnachten) nochmals erhöht sind)? Welche Erfahrungen und auch welche Perspektive in Hinblick auf ihre Arbeitsbiographie entwickeln die Einzelnen? Aber auch: Wie halten sie selbst es mit dem Online-Shopping?

Assessment and permitted materials

In Hinblick auf das oben skizzierte Problemfeld gilt es in der Lehrveranstaltung, Konzepte der Perspektivierung des Themas (wie „Assemblage“, epistemologisch und poetologisch verstanden oder auch „Situation“ und „Szene“) zu diskutieren und damit ein tragfähiges Arbeitsgerüst aufzubauen. Entlang von ethnographischen Übungen sollen nicht nur diese Denkmodelle und Begrifflichkeiten erprobt, modifiziert und vertieft, sondern auch ethnographische Zugänge sukzessive durch experimentelle Formen erweitert werden. Die Ergebnisse dieser Erkundungen sollen in Mikrologien übersetzt und innerhalb der Seminargruppe korrigiert und weiterentwickelt werden. Insofern ist das Seminar als kollaboratives Projekt zu verstehen: Wir tragen zusammen, wir analysieren und überarbeiten und wir verfassen Bausteine zu einem gemeinsamen Text – der Logik eines Projekts folgend.

Minimum requirements and assessment criteria

Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind zumindest 50 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.Notenskala:>= 87,5 sehr gut (1)>= 75 gut (2)>= 62,5 befriedigend (3)>= 50 genügend (4)< 50 nicht genügend (5)

Examination topics

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Last modified: Th 19.05.2022 10:28