080094 VO+UE M320 Transformation Processes of the Gender Order and the Family (2011W)
from the early modern Period to the Present
Continuous assessment of course work
Labels
5.11.2011 Vorbesprechung
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Th 01.09.2011 08:00 to We 28.09.2011 23:59
- Deregistration possible until Fr 14.10.2011 23:59
Details
max. 50 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Saturday 05.11. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
- Sunday 11.12. 10:00 - 16:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
- Monday 12.12. 09:15 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
- Saturday 14.01. 14:00 - 19:00 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
- Sunday 15.01. 09:00 - 15:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
Information
Aims, contents and method of the course
Seit dem 16. Jahrhundert wurde unter dem Einfluss der Hexenverfolgungen und der Reformation die Geschlechterordnung einem Verkirchlichungs- und Moralisierungsprozess unterworfen. Damit begann die Durchsetzung einer Verhäuslichungsideologie sowie eines Keuschheitsideals der Mutterschaft auf der einen Seite und die Verteufelung "unzüchtiger" Lebensstile auf der anderen Seite, die bis zum letzten Drittel des 20. Jahrhunderts instruktiv für Ehegesetzgebungen und für die Rechtspraxis ("Unzuchtstrafen") werden sollten. Das westeuropäische 19. Jahrhundert ist schließlich gekennzeichnet von einem unvergleichbar intensiven Wandlungsprozess als Folge der Industrialisierung. Die Durchsetzung der Lohnarbeit und das Auseinanderfallen von Erwerbs- und Familienleben, die Entstehung von Massenarmut und die sich daran anknüpfende Soziale Frage im 19. Jahrhundert sowie die Etablierung diktatorischer Systeme im 20. Jahrhundert waren bis in die Spätmoderne hinein in eine patriarchale Geschlechterordnung eingebunden. Dieses Ordnungsmodell erfüllte eine zentrale Funktion für die soziale Stabilisierung des Modernisierungsprozesses: Gesellschaftliche Krisen trachtete man durch ein hochstilisiertes Mutterideal und die sich damit verbindende Sehnsucht nach Geborgenheit zu kompensieren. Die bürgerliche Geschlechterordnung beinhaltete eine Idealisierung militärischer Männlichkeit auf der einen Seite und die Fixierung von Frauen auf die Mutterschaft im Sinne eines biologischen Triebes der Emotionalität auf der anderen Seite.In den westeuropäischen Ländern begann erst seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts diese Geschlechterordnung zu erodieren. Das familiale Leitbild vom Mann als "Ernährer der Familie" und der ihm rechtlich und ökonomisch untergeordneten Hausfrau wich dem des gleichberechtigten berufstätigen Elternpaares, das sich nunmehr dem Primat ökonomischer Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt zu fügen hat. Dieser Transformationsprozess soll in dem Seminar kennen gelernt und die damit verbundenen Entwicklungen (z.B. absoluter Geburtenrückgang, Verwissenschaftlichungen der Kindheit und der Mutterschaft, Veränderungen der Familienstruktur) mit den Ergebnissen der Geschlechterforschung analysiert werden.
Assessment and permitted materials
Kontinuierliche Anwesenheit, aktive Mitarbeit, Gruppen-, bzw. Einzelmoderation, Hausarbeit.
Minimum requirements and assessment criteria
Examination topics
Reading list
Association in the course directory
510, 550
"MA Frauen- und Geschlechtergeschichte: LV im transdisziplinären Kontext (6 ECTS)"
"MA Frauen- und Geschlechtergeschichte: LV im transdisziplinären Kontext (6 ECTS)"
Last modified: Mo 07.09.2020 15:31