080095 VO Byzantine Iconoclasm and Its Causes (2024W)

In Byzanz/Konstantinopel/Istanbul besteht ein auffälliger Gegensatz zwischen der reichen Bildausstattung mittel- und spätbyzantinischer Kirchen (9.-15. Jh.) und dem Fehlen figürlicher Apsisbilder in frühbyzantinischer Zeit (4.-7. Jh.). Dazwischen ereignete sich im 8./9. Jh. der byzantinische Bilderstreit. Die Vorlesung geht der Frage nach, wie und warum der Bilderstreit die Bilder in Konstantinopel etablierte, anstatt sie wie im Fall des reformatorischen Bildersturms abzuschaffen. Dabei kommen neben der byzantinischen Hauptstadt auch verschiedene Kirchenprovinzen von Rom über den Balkan bis in den Nahen Osten zu Sprache, deren Verhältnis zu figürlichen Darstellungen auf Wand- und Gewölbemosaiken, Fresken, Ikonen und Mosaikfußböden sich als ganz unterschiedlich erweist. Diese Diversität und das Wissen darum gingen im Zuge des Bilderstreits verloren, waren der Reformation unbekannt, und sind heute wiederzuentdecken.